Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume
töten, Herr, und Euch seinen Kopf bringen!«
»Das stimmt, Vater. Er hat ein Anrecht darauf, gegen Arturo zu kämpfen«, mischte sich Alexia ein. »Also lass ihn kämpfen!«
Demónicus war ganz und gar nicht begeistert von der Idee, doch die Bitte seiner Tochter stimmte ihn um.
»Einverstanden. Aber du musst mir seine Leiche bringen. Unversehrt! Das ist meine Bedingung.«
»Am liebsten würde ich ihm den Kopf abhacken!«
»Nein! Ich verbiete es dir! Vielleicht gelingt es uns, seine vollständige Leiche wieder zum Leben zu erwecken, und dann können wir ihn noch jahrelang foltern! Meinetwegen kannst du ihn töten, aber du darfst ihn nicht zerstückeln.«
»In Ordnung«, stimmte Ratala zu, überzeugt davon, dass es eine Kleinigkeit sein würde, Arturo umzubringen. »Ich tue, was Ihr verlangt. Und jetzt werde ich mich auf den Kampf vorbereiten. Morgen bei Tagesanbruch fordere ich ihn zum Duell heraus, und bevor die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat, liegt seine Leiche hier vor Euch, Herr, das schwöre ich.«
»Ich begleite dich«, sagte Alexia. »Ich muss dir ein paar Dinge über Arturo erzählen, die sehr nützlich für dich sein könnten. Ich kenne seine Art zu kämpfen. Ich habe ihn mehrmals dabei beobachtet – und auch ich selbst habe schon einmal die Klingen mit ihm gekreuzt …«
Demónicus sah dem Paar hinterher, das in einem großen Zelt verschwand. Er war stolz auf seine Tochter und auch auf Ratala. Der tapfere junge Mann würde Arturo abschlachten und dann Alexia heiraten. Die Zukunft des Reiches der Finsteren Zauberer war gesichert!
* * *
Arturo und Arquimaes gingen in die Bibliothek, um sich vom Fortgang der Arbeit zu überzeugen. Die Mönche hatten mehrere Tage ununterbrochen die Waffen beschrieben und nun wollten sie ihnen Mut zusprechen.
»Habt ihr noch genug Tinte?«, fragte der Weise.
»Wir werden noch etwas übrig behalten«, antwortete Bruder Cálamo. »Sie lässt sich gut verteilen, es genügt ein einziger Strich mit dem Pinsel oder der Feder. Unsere Arbeit ist fast beendet.«
»Dann wird also bis morgen alles bereit sein?«
»Ja. Wir haben deine Anweisungen strikt befolgt. Morgen vor Tagesanbruch werden alle Waffen mit dem Symbol versehen sein, so wie du es wolltest.«
»Danke, Brüder. Ihr habt eure Mission mehr als erfüllt. Die Königin wird sich bestimmt erkenntlich zeigen.«
»Wir haben es getan, damit dieser Teufel Demónicus nicht noch mehr Länder erobert und das Volk tyrannisiert. Irgendjemand muss sich der Barbarei entgegenstellen«, sagte einer der Mönche.
»Ich hoffe, dass es morgen mit seiner Machtgier ein Ende hat«, erwiderte Arturo. »Gemeinsam werden wir ihn besiegen!«
»Da ist noch etwas, was wir tun könnten, Arturo«, sagte Arquimaes. »Aber nur wenn du damit einverstanden bist. Es handelt sich um etwas, das dich dein Leben lang begleiten wird. Doch ich fürchte, es muss sein …«
»Worum geht es, Arquimaes?«, fragte Ritter Adragón. »Ist es so schlimm?«
»Als Anführer unserer Armee brauchst du den größtmöglichen Schutz. Nach alldem, was wir zusammen erlebt haben, müssen die magischen Buchstaben auf deinem Körper erneuert und verstärkt werden. Ich habe daran gedacht, die Originaltinte auf deine Haut aufzutragen. Und außerdem möchte ich, dass du das Symbol unseres zukünftigen Reiches auf der Stirn trägst!«
»Ihr glaubt, die Buchstaben reichen nicht aus?«
»Mit dieser Zeichnung wirst du zu einem ganz besonderen Ritter, zum Symbol unseres Kampfes. Und außerdem wird es für uneingeschränkten Schutz sorgen.«
»Und was ist das für eine Zeichnung, die Ihr auf meine Stirn malen wollt?«
»Ich habe eine Skizze angefertigt, damit du eine genauere Vorstellung davon bekommst.«
»Zeigt sie mir.«
Arquimaes führte ihn in einen kleinen Nebenraum, der durch einen schweren Vorhang abgetrennt war und nur von einer Kerze erleuchtet wurde. Darin befanden sich ein Spiegel, ein Stuhl mit einer hohen Rückenlehne, ein kleiner Tisch mit einem Hocker sowie ein eingebauter Wandschrank. Der Alchemist zog den Vorhang hinter ihnen zu, sodass sie ungestört waren, geschützt vor den neugierigen Blicken der Mönche. Dann schlug er eine lederne Mappe auf. Als Arturo die Zeichnung sah, erstarrte er.
»Wollt Ihr mir das auf die Stirn malen, Meister?«
»Das ist die Stelle, die sich am besten dafür eignet. Ich weiß es! Ich habe es mir genau überlegt und bin überzeugt davon, dass es nur dort seine volle Wirkung entfalten kann.«
Arturo atmete tief
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