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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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gar nichts mehr. Du musst mir eine ehrliche Antwort geben. Warum hast du mir das mit Mama verschwiegen? Was ist tatsächlich in der Wüste in Ägypten passiert?«
    Er sieht Sombra an, der schweigend wie eine Statue neben mir steht. Mein Vater beugt sich zu mir vor, als wolle er mir etwas beichten.
    »Deine Mutter ist eines Nachts in Ägypten gestorben, eine Stunde nach deiner Geburt …«
    »Eine Stunde? An dem Abend, als wir mit Norma und Metáfora hier in der Stiftung gegessen haben, hast du gesagt, sie wäre zwei Tage danach gestorben«, erinnere ich ihn. »Was stimmt denn nun?«
    »Das, was ich eben gesagt habe. Deine Mutter hat dich noch eine Stunde im Arm gehalten. An deinem Geburtstag neulich habe ich viel Blödsinn geredet.«
    »Schon gut, erzähl weiter.«
    »Ich habe mit allen Mitteln versucht, ihre sterblichen Überreste nach Hause zu holen, aber die ägyptischen Behörden haben mir die nötigen Genehmigungen konsequent verweigert. Mir ist nichts anderes übrig geblieben, als sie in dem nächstgelegenen Dorf bestatten zu lassen. Mahania hatte gute Kontakte dorthin, und mit ihrer Hilfe habe ich Leute gefunden, die in der Lage waren, Reynas Leiche so gut wie möglich zu konservieren. Ein Jahr lang blieb sie in ihrem Grab in der Wüste. Schließlich gelang es uns, sie hierher zu überführen, indem wir sie als Angehörige von Mahania ausgaben. Seitdem liegt sie hier in der Stiftung, im dritten Keller … Ich kann dir sagen, es war alles ziemlich kompliziert.«
    Jetzt verstehe ich, warum ich mich schon immer so sehr mit meiner Mutter verbunden gefühlt habe. Sie war mir näher, als ich dachte!
    »Wir beschlossen, niemandem etwas davon zu sagen. Ich wollte warten, bis du erwachsen bist, um es dir dann zu erzählen. Denn du solltest es wissen, Arturo, glaub mir«, sagt er. »Du musst verstehen, dass wir aus Gründen der Sicherheit gezwungen waren, es geheim zu halten. Nur Sombra, Mahania, Mohamed und ich wussten es – und jetzt du …«
    »Hast du mir nicht vertraut? Hast du gedacht, ich würde es jedem auf die Nase binden?«, frage ich beleidigt.
    »Nein, Arturo. Ich wollte nur sichergehen. Was du nicht wusstest, konntest du auch keinem erzählen. Deswegen haben wir es dir verschwiegen. Aber du kannst mir glauben, ich war mehr als einmal versucht, es dir zu erzählen. Manchmal war ich ganz nahe daran, das große Geheimnis mit dir zu teilen …«
    »Aber ich habe ihn daran gehindert«, mischt sich Sombra ein. »Wir hätten es dir wirklich so gerne erzählt, aber wir konnten nicht anders, wir mussten es geheim halten. Stell dir vor, man hätte uns erwischt! Dann hätte man uns mit Sicherheit gezwungen, die Leiche zurückzugeben, zurück in den Wüstensand. Dein Vater hätte das nicht ertragen. Und ich auch nicht.«
    »Seit dem Tod deiner Mutter war mein Leben die reinste Hölle«, sagt mein Vater. »Und wenn ich es ausgehalten habe, dann nur, weil ich zu ihrem Grab gehen und mit ihr sprechen konnte. Das war ein großer Trost für mich.«
    »Diesen Trost hätte ich auch gut gebrauchen können, meinst du nicht?«, sage ich vorwurfsvoll.
    »Bitte, verzeih mir. Ich war überzeugt davon, dass es das Beste für uns alle war. Ich hätte alles dafür gegeben, wenn ich dich hätte einweihen können, glaub mir.«
    »Du darfst nicht so streng mit deinem Vater sein, Arturo«, sagt Sombra. »Er wollte dich ganz bestimmt nicht hintergehen. Er liebt dich.«
    »Aber etwas verstehe ich immer noch nicht: Was macht Mama in dem Sarkophag von Königin Émedi? Und warum habt ihr mir nichts von dem Pergament gesagt?«
    Mein Vater und Sombra tauschen einen komplizenhaften Blick. Es kommt mir vor, als würde mein Vater Sombra um Erlaubnis bitten, mir zu antworten.
    »Das ist nicht so einfach zu erklären, Arturo«, sagt Sombra schließlich. »Aber ich will es versuchen. Es wird für dich nicht leicht zu verstehen sein. Es wird dich schockieren und du wirst es kaum glauben können …«
    »Ich werde mich bemühen«, sage ich. »Aber lügt mich nicht wieder an! Das ist das Einzige, worum ich euch bitte. Ich ertrage es einfach nicht mehr!«
    »Also gut, hör zu«, sagt mein Vater. »Nachdem deine Mutter tot war, habe ich versucht, den Inhalt des geheimnisvollen Pergaments zu entziffern. Bald wurde mir klar, dass es sich um etwas sehr Wichtiges handeln musste. Als Erstes entdeckte ich, dass der Text von einem europäischen Alchemisten im Mittelalter geschrieben worden war, auch wenn sich das Pergament jetzt in Ägypten befand. Das hat mich

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