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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Vielleicht weil sie kein Mitleid mehr haben mit so armen Krüppeln wie mir.«
    »Komm schon, hör auf zu jammern.«
    »Hoffentlich kommst du niemals in so eine Lage, mein Junge. Das wünsche ich dir wirklich nicht. Es gibt nichts Schlimmeres auf der Welt, als auf dem Bürgersteig zu liegen und Leute anzubetteln, die über dich hinwegsehen.«
    Während er die Apfelsine schält, murmelt er etwas, das ich nicht verstehe.
    »Tu nicht so geheimnisvoll, Hinkebein«, sage ich.
    »Im Viertel geht es drunter und drüber«, flüstert er. »Ziemlich drunter und drüber.«
    »Drunter und drüber? Was soll das heißen?«
    »Überfälle, Prügeleien … Randale. Wenn du wüsstest …«
    »Was soll ich denn wissen? Ist dir was passiert?«
    »Gestern Abend … Ein paar Typen haben versucht, mich zu überfallen … mir meine Sachen zu klauen.«
    »Bist du sicher, dass sie dich beklauen wollten?«
    »Alles, was ich sagen will, ist: Nimm dich in Acht! In letzter Zeit seh ich hier merkwürdige Leute. Böse Geister, die aus den Kloaken hervorgekrochen kommen. Sie fallen über uns her. Seit Tagen treiben sie sich hier rum.«
    »Geister? Auch in der Nähe der Stiftung?«
    »Gerade da. Ich rate dir, Arturo, pass auf dich auf, pass gut auf dich auf …«
    »Danke, du bist ein echter Freund … Auch wenn du manchmal ein bisschen verrückt bist.«
    »Verrückt? Ich? Wenn du mich besser kennen würdest, würdest du so was nicht sagen!«
    Ich gehe weiter, um mir sein Gejammer nicht länger anhören zu müssen. Ich weiß, dass er sauer wird, wenn man ihn als verrückt bezeichnet. Obwohl er im Grunde gerne so tut, als wäre er’s.
    * * *
    Vor der Schule begegne ich ein paar Mitschülern, die wie ich zu spät dran sind. Aber sie grüßen mich nicht; das tun sie nie.
    Obwohl das jetzt schon seit einigen Jahren so geht, kann ich mich einfach nicht damit abfinden. Es macht mich traurig, wenn sie mich wie Luft behandeln. Ich weiß zwar, dass sie genau das beabsichtigen, aber ich kann nichts dagegen tun.
    Wie oft schon wollte ich meinem Vater davon erzählen, aber er hat genug Probleme, mit denen er sich herumschlagen muss. Da möchte ich ihn nicht noch mehr belasten. Mit dieser Sache muss ich alleine fertig werden.
    Mercurio, der Hausmeister der Schule, begrüßt mich wie immer mit einem aufmunternden Lächeln: »Hallo, Arturo, schön dich zu sehen. Gut siehst du aus.«
    »Guten Morgen, Mercurio.«
    »Wie geht’s deinem Vater?«
    »Oh, gut, sehr gut! Danke.«
    »Dann grüß ihn von mir. Und jetzt beeil dich, du bist schon spät dran.«
    Ich winke ihm zum Abschied zu und betrete das Gebäude. Gerade als der Lehrer die Klassentür schließen will, komme ich angehetzt.
    »Du bist immer der Letzte, Arturo«, sagt er anstelle einer Begrüßung.
    »Ja, Señor, entschuldigen Sie.«
    »Los, komm rein und setz dich auf deinen Platz, wir wollen anfangen.«
    Normalerweise teilen sich immer zwei Schüler eine Bank. Ich bin der Einzige in der Klasse, der alleine sitzt. Niemand will den Platz neben mir haben.
    Kaum habe ich mich hingesetzt, geht die Tür auf, und der Schuldirektor stürmt herein. Alle schauen erschrocken auf, denn es ist nicht üblich, dass er in eine Klasse kommt, ohne seinen Besuch vorher anzukündigen.
    »Guten Morgen!«, ruft er gut gelaunt.
    Wir grüßen ihn im Chor zurück, dann wird es still. Gespannt warten wir auf das, was er uns zu sagen hat.
    »Ich habe gute Nachrichten für euch«, beginnt er. Wir lauschen ihm aufmerksam. »Euer Spanischlehrer, Señor Miralles, hat bereits seit Langem den Wunsch, in seine Heimatstadt zurückzugehen. Er hat nur noch darauf gewartet, dass wir einen Nachfolger für ihn finden. Und das haben wir jetzt.«
    Allgemeines Gemurmel.
    Na toll! Señor Miralles verlässt uns! Für mich ist das alles andere als eine gute Nachricht. Außer Mercurio ist er der Einzige in der Schule, der nett zu mir ist.
    »Am nächsten Montag werdet ihr eure neue Lehrerin kennenlernen. Ich möchte, dass ihr ihr einen herzlichen Empfang bereitet. Und ich hoffe, dass ihr Señor Miralles für seine Mühe danken werdet, die er sich im vergangenen Monat mit euch gemacht hat. Habt ihr mich verstanden?«
    Señor Miralles applaudiert den Worten des Direktors und auch wir fangen an zu klatschen.
    »Gut, also dann, bis Montag«, verabschiedet sich der Direktor noch, bevor er das Klassenzimmer verlässt.
    Alle sind erleichtert, wie immer, wenn sich herausstellt, dass der Direktor nicht gekommen ist, um jemanden zu bestrafen oder irgendwelche

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