Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit
Brief von Metáfora zu lesen, den sie mir nach dem Abend geschrieben hat, als ich mit Stromber in der Grotte kämpfte.
Sie war so beeindruckt davon, wie ich wieder lebendig wurde, dass sie mir geschworen hat, nie mehr an mir zu zweifeln. Und dann hat sie mir diesen Brief geschrieben. Er ist der einzige Trost, der mir geblieben ist. Von meiner Mutter habe ich nur ein Bild und von Metáfora diese Zeilen. Ein wunderschönes Gemälde und ein lieber Brief. Die Geschichte meines Lebens.
Sie schreibt:
Lieber Arturo,
nach dem, was ich neulich in der Grotte mit eigenen Augen gesehen habe, möchte ich dir sagen, dass ich in Zukunft felsenfest an dich glauben werde.
Ich möchte dich um Verzeihung bitten, weil ich so lange an dir gezweifelt habe.
Jetzt weiß ich endlich, dass du etwas Besonderes bist und dass dein Schicksal mit höheren Mächten verknüpft ist, die dich zu einem einzigartigen Menschen machen.
Du sollst wissen, dass ich von nun an weder deine Worte noch deine Taten in Zweifel ziehen werde, geschehe, was wolle.
Sollte ich jemals meinen Glauben an dich verlieren, zeige mir diesen Brief, der mir das verlorene Vertrauen in dich ganz bestimmt wiedergeben wird.
Mit all meiner Hochachtung und meinem Respekt,
Metáfora Caballero
„Was tust du da, Arturo?“, fragt mich mein Vater.
„Nichts. Ich lese einen Text für die Schule. Ist etwas passiert?“
„Ja, und ich möchte, dass du der Erste bist, der es erfährt. Sombra und ich sind bereit, Mama wiederzubeleben.“
„Aber Papa, ich dachte, das hätten wir geklärt! Wir waren uns doch darüber einig, dass es nicht möglich ist. Vergiss es!“
„Ich soll Mama vergessen? Was sagst du denn da, mein Sohn? So viele Jahre Arbeit, und jetzt, wo wir dem Ziel ganz nahe sind, sagst du, ich soll es vergessen … Ich verstehe dich nicht, Arturo.“
„Du musst diesem Wahnsinn ein Ende setzen, Papa! Norma wird niemals Mamas Geist beherbergen. Das wird nie passieren!“
„Und woher weißt du das? Wie kannst du etwas behaupten, was du nicht weißt?“
„Wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert! Es gibt keine Auferstehung von den Toten! Es hat sie nie gegeben! Hör auf damit, bitte!“
„Nein! Ich habe versprochen, sie in unsere Welt zurückzuholen, und ich werde mein Wort halten!“
„Wem hast du das versprochen? Und wann? Sag’s mir, Papa!“
„Da gibt es nichts zu sagen! Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen! Ich muss mein Wort halten, es ist zu deinem Besten!“
Ich glaube, er hat endgültig den Verstand verloren. Aber ich darf trotzdem nicht lockerlassen. Ich muss wissen, wie weit er mich belogen hat.
„Papa, du erzählst mir jeden Tag etwas anderes. Jetzt hast du plötzlich ein Versprechen abgegeben, von dem ich bisher nichts wusste.“
„Ich hab dir doch gesagt, was passiert ist …“
Er fängt an, im Zimmer auf und ab zu gehen. Wie ein Löwe im Käfig.
„Was hast du Mama versprochen?“
Er ist ratlos, weiß nicht, was er tun soll. Nach einer Weile öffnet er die Tür und geht hinaus. Ich stehe auf und laufe hinter ihm her. In diesem Moment taucht Stromber mit zwei Mitarbeitern auf. Der Antiquitätenhändler sieht uns amüsiert an.
„Familienstreitigkeiten?“, fragt er. „Also wirklich, Arturo, zuerst vergraulst du Metáfora, und jetzt legst du dich mit deinem Vater an. Du bist unverbesserlich, Kleiner.“
„Suchen Sie wieder Streit, Señor Stromber?“, frage ich wütend. „Soll ich Ihnen auch noch das zweite Bein anritzen?“
„Provozier mich nicht, Arturo! Meine Geduld hat Grenzen“, antwortet er und schaut mich aus hasserfüllten Augen an. „Bald bin ich wieder ganz gesund, und dann werde ich erreichen, was ich mir vorgenommen habe. Da kannst du Gift drauf nehmen!“
„Sie wollen meinen Platz einnehmen, stimmt’s?“
„Ich will etwas, das du hast, und ich werde es kriegen. Ich werde dir die magischen Kräfte nehmen, die dich unsterblich machen! Und wenn ich dir die Haut abziehen muss!“
„Sie werden es nicht schaffen! Sie sind ein Nichts!“, schreie ich ihn an. „Sie sind nicht Manns genug, um in meine Haut zu schlüpfen!“
Ich gehe an ihm vorbei zur Treppe. Dabei habe ich das Gefühl, dass er sich beherrschen muss, um sich nicht auf mich zu stürzen. Bestimmt fühlt er sich in seinem Stolz gekränkt. Manchmal ist es gut, dem Feind die Zähne zu zeigen. Vor allem, wenn er damit droht, dir die Haut abzuziehen.
„Señor Stromber, wie kommen Sie dazu, so mit meinem Sohn zu sprechen?“, mischt sich
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