Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
König. Vor einiger Zeit haben wir General Battaglia damit beauftragt, diesbezügliche Nachforschungen anzustellen und uns die nötigen Beweise zu liefern … die er uns nun erläutern wird. Bitte, Herr General!“
Battaglia räuspert sich ein paar Mal, bittet mich mit den Augen um Erlaubnis und beginnt zu sprechen.
„Während meiner Reise bin ich auf Informationen gestoßen, die beweisen, dass Férenix aus Arquimia hervorgegangen ist, dem Königreich, das sich an genau der Stelle befunden hat, wo heute die Stiftung steht … äh … stand. Besser gesagt, unter der Stiftung. Bei Ausgrabungen würden wir auf die Überreste eines Klosters namens Ambrosia stoßen, was interessanterweise ‚Unsterblichkeit‘ bedeutet.“
„Und welche Beweise haben Sie dafür, General?“, frage ich.
„Dokumente, die ich in den Ruinen eines Schlosses gefunden habe, das einmal zu einem Königreich namens Emedia gehört hat. Ich habe sie mitgebracht, um sie euch zu zeigen“, sagt er und weist auf eineder Kisten, die zwei Mönche soeben auf einem Beistelltisch abgestellt haben. „Zahlreiche Bänkelsänger und Dichter haben Lieder und Gedichte über dieses mythische Reich und sein Schloss verfasst, in dem die Gründer von Arquimia gewohnt haben. Ein Alchemist, eine Königin und ihr gemeinsamer Sohn, ein junger Ritter! Sie haben das Reich Arquimia geschaffen, das von den dunklen Mächten eines Zauberers namens Demónicus oder Demónicia bedroht wurde … Über diesen Namen herrscht einige Unklarheit, die ich irgendwann zu beseitigen hoffe … Eines jedoch können wir jetzt schon mit Bestimmtheit sagen: Arquimia ist der Vorläufer von Férenix. Aus diesem Grunde sind die Nachfahren der arquimianischen Könige die legitimen Herrscher von Férenix.“
„Wenn Sie so weitermachen, überzeugen Sie uns am Ende noch davon, dass Férenix wieder in Arquimia umgetauft werden sollte“, werfe ich ein. „Ist das Ihre Absicht, General?“
„Daran habe ich keinerlei Interesse“, antwortet Battaglia. „Ich habe mich lediglich darauf beschränkt, die Beweise, um die ich gebeten wurde, zu suchen … und zu finden. Aber das ist noch nicht alles! Arquimia besaß ein mächtiges Heer, die ‚Schwarze Armee‘, bestehend aus Rittern, Offizieren und Soldaten, die für ihren Mut und ihre Tapferkeit berühmt waren. Laut verschiedenen Dokumenten verfügte die Armee über magische Kräfte. Ich habe Waffen gefunden, die das bestätigen, wie zum Beispiel Schwerter, auf denen mit schwarz glänzender Tinte aufgemalte alchemistische Symbole zu sehen sind.“
Er geht hinüber zu einer länglichen Holzkiste, hebt den Deckel hoch und holt ein altes Schwert heraus. Er kommt damit zurück an den Tisch und zeigt uns die Klinge. Sie ist tatsächlich mit Inschriften übersät.
„Dieses Schwert habe ich im Keller der Stiftung gefunden“, erläutert er. „Und es gibt dort noch andere Dinge: Schilde, Panzerhemden, Lanzen … All das bestätigt, dass die Stiftung eine bedeutende Waffenkammer war.“
„Aber Sie haben doch behauptet, dass die Schwarze Armee gar keine richtige Armee war“, werfe ich ein. „Dass sie nur aus einer einzigen Person bestand …“
„Und ich bleibe dabei! Eine Armee ist eine Gruppe von Soldaten, die von einem General angeführt wird. Dabei kann es sich um Menschen, Bienen oder eben Buchstaben handeln. Und wenn ein Mann eine Armee anführt, dann ist er ihr General, nicht wahr, Arturo?“
Ich gebe keine Antwort. Worauf will er hinaus?
„Eine Armee aus Buchstaben, die von einem Mann angeführt wird!“, ruft Metáfora. „Das ist doch pure Fantasie, General! Merken Sie nicht, dass Sie historische Fakten mit Legenden vermischen? Und das sollen wir glauben?“
„Das hoffe ich“, erwidert er. „Seht euch das hier an …“
Er holt ein großformatiges Buch aus der Kiste, schlägt es auf und zeigt uns eine Illustration, auf der ein Ritter mit nacktem Oberkörper und erhobenem Schwert abgebildet ist, umringt von unzähligen schwarzen Tierchen.
„Sind das Fledermäuse?“, fragt jemand.
„Das sind Buchstaben!“, ruft General Battaglia triumphierend aus. „Sie haben sich von seinem Oberkörper gelöst.“
„Und wer ist dieser Ritter?“, fragt eine Frau im Hintergrund. „Wie heißt er?“
„Arturo Adragón!“, ruft der General. „Der Anführer der Schwarzen Armee!“
„Etwa der da?“, fragt ein älterer Mann und zeigt auf mich.
„Er ist dein Vorfahr, Arturo! Der Begründer des Geschlechts Adragón! Der Ritter, der einen
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