Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
Katastrophe!“
„Was schlägst du vor, Arturo?“, fragte Leónidas. „Wie gedenkst du anzugreifen?“
„Unser Ziel ist es, die Stadt zurückzuerobern“, erwiderte Arturo. „Leider sind die hohen Mauern zu unserem größten Feind geworden. Ein Frontalangriff käme einem Selbstmord gleich. Fürs Erste schlage ich vor, die Stadt zu belagern.“
„Sie ist sehr groß“, gab Crispín zu bedenken, der Carthacia gut kannte. „Für eine Belagerung wäre ein riesiges Heer vonnöten.“
„Es wird äußerst schwierig“, bestätigte Aquilion. „Die Stadtmauer ist tatsächlich unser größtes Problem. Zur Verteidigung braucht man nur wenige Soldaten.“
„Irgendwo wird es wohl eine Schwachstelle geben“, sagte Arturo.
„Wie bei Achilles“, scherzte Ritter Eisenfaust. „Warum bauen wir nicht ein Holzpferd wie das von Troja?“
„Keine schlechte Strategie, aber ich glaube nicht, dass sie darauf hereinfallen. Der Trick ist inzwischen zu bekannt.“
„Dann müssen wir uns eben etwas anderes einfallen lassen. Etwas, das sie veranlasst, die Tore zu öffnen …“
„Übrigens, König Aquilion“, fragte Crispín, „haben die Demoniquianer Forderungen gestellt? Irgendeine Bedingung?“
„Nicht, dass ich wüsste. Ihre einzige Absicht war es, Carthacia einzunehmen.“
„Klar, sie haben Demónika und das Schloss von Königin Émedi verloren, und jetzt brauchen sie ein neues Hauptquartier“, schlussfolgerte Arturo. „Wir müssen sie aus Carthacia vertreiben, bevor sie wieder erstarken.“
***
W ÄHRENDDESSEN HATTEN SICH Demónicia, Tránsito und Alexander zur Beratung zurückgezogen.
„Bist du sicher, dass Aquilion in Ambrosia ist?“, fragte die Finstere Zauberin Alexander de Fer.
„Vollkommen sicher, Herrin“, antwortete der ehemalige carthacianische Ritter. „Unsere Kundschafter haben berichtet, dass er und einige seiner Getreuen in Ambrosia angekommen sind. Zweifel ausgeschlossen.“
„Dann können wir also davon ausgehen, dass er Arturo Adragón überreden wird, hierherzukommen?“
„Ganz bestimmt, Herrin.“
„Und was machen wir, wenn er mit seiner Schwarzen Armee vor den Toren Carthacias steht?“, fragte Tránsito. „Sollen wir ihm die Stadt überlassen, so wie wir es mit Émedis Schloss getan haben?“
Ritter Alexander, der die Anspielung verstanden hatte, wandte sich ihm zu und schrie, wobei er ihm seine eiserne Faust entgegenstreckte:
„Jetzt reicht’s mir aber, du Teufelsmönch! Unsere Männer haben bis zur Erschöpfung gekämpft, aber von dir kam nicht die geringste Hilfe! Was für ein Zauberer bist du eigentlich, wenn du mit deiner Kunst nicht mal die eigenen Leute unterstützen kannst? Ich sollte dich auf der Stelle umbringen!“
„Schluss jetzt, Alexander!“, befahl Demónicia. „Ich brauche ihn noch!“
„Dieser Betrüger ist uns von keinerlei Nutzen, Herrin“, erwiderte Alexander. „Er ist ein Hochstapler, sonst nichts!“
„Das entscheide immer noch ich! Außerdem hat er recht: Wir müssen uns eine wirksame Strategie überlegen für den Fall, dass die Emedianer uns angreifen. Und das ist deine Aufgabe! Du musst die Soldaten anführen und strategisch klug verteilen! Dieses Mal darfst du nicht versagen!“
„Ich habe noch nie versagt!“, verteidigte sich Alexander, der sich in seinem Stolz verletzt fühlte. „Ich habe Königin Émedi entführt, so wie Ihr es angeordnet hattet. Das Schloss konnte unmöglich gehalten werden. Uns standen nur wenige Leute zur Verfügung, und die waren mit ihren Kräften am Ende. Die Emedianer waren zu viele, und sie wurden von Arturo Adragón angeführt. Immerhin konnten wir unser Leben retten …“
„Von Arturo Adragón angeführt?“, spottete Demónicia. „Glaubst du das im Ernst?“
„Ich selbst habe ihn an der Spitze der Schwarzen Armee gesehen.“
„Ich habe schlechte Nachrichten für dich, Alexander de Fer. Es war nicht Arturo, den du gesehen hast, sondern Crispín, sein Knappe! Und der ist nicht mal ein Ritter! Sie haben uns getäuscht! Du bist ihnen auf den Leim gegangen!“
Alexander biss wütend die Zähne zusammen. Diese Frau, die er so sehr begehrte, machte sich über ihn lustig und stellte seine Fähigkeiten als Krieger in Frage. Irgendwann würde er sich für diese Demütigung rächen. Ein Ritter konnte eine solche Beleidigung nicht hinnehmen, auch nicht von der Frau, die er liebte
IV
G EHEIMNISSE IM K ERZENSCHEIN
W IR GEHEN HINUNTER in den Speisesaal. Bruder Pietro begrüßt mich mit einem
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