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Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts

Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts

Titel: Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Kopfnicken, und ich antworte ebenso unauffällig. Auch die anderen Mönche nicken freundlich zu mir herüber.
    Bruder Tránsito kommt auf mich zu.
    „Was hältst du davon?“, fragt er mich.
    „Ich bin ziemlich durcheinander, ehrlich gesagt. Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll. Ich kapiere überhaupt nicht, was die von mir wollen.“
    „Mir kommt das Ganze auch einigermaßen konfus vor“, sagt Metáfora. „Wann reden die endlich Klartext? Wann erzählen sie uns, worauf sie hinauswollen?“
    „Immer mit der Ruhe! Nach dem Essen werdet ihr alles erklärt bekommen. Im Übrigen habt ihr jetzt schon genug Informationen, um euch ein ungefähres Bild zu machen, oder?“
    „Die Reise von General Battaglia ist mir nach wie vor ein Rätsel“, gestehe ich. „Ich weiß immer noch nicht, was genau er gesucht hat. Férenix ist reich an archäologischen Schätzen. Die Stadt hat eine lange Geschichte. Es ist nicht nötig, in andere Länder zu fahren, um nach Beweisen zu suchen. Und was sie über mich gesagt haben, ist doch Unsinn! Ich …“
    „Arturo, du bist unsterblich, das kannst du nicht abstreiten!“, unterbricht mich der Abt. „Dafür gibt es jede Menge Beweise … und Zeugen. Wir haben mit allen gesprochen. Sogar Señor Stromber behauptet, er habe dich in der Grotte mit einem Schwert durchbohrt.“
    „Das war doch kaum der Rede wert. Nur ein Kratzer.“
    „Es wird dir nichts nützen, die Tatsachen zu verdrehen“, sagt er. „Besser, du stellst dich der Situation. Wir wissen, wer du bist, und wollen dir helfen, dein Schicksal zu finden.“
    „Mein Schicksal ist es, in Ruhe zu leben, mit meinem Vater, meinen Freunden … Manchmal glaube ich, ich habe wegen dieser ganzen Geschichte meine Mutter zum zweiten Mal verloren …“
    „Komm schon, mein Junge, du darfst dich nicht verrückt machen“, beruhigt er mich und legt mir eine Hand auf die Schulter. „Du wirst schon sehen, am Ende wird dir alles ganz wunderbar vorkommen.“
    Im Speisesaal ist alles spartanisch hergerichtet. Brennende Kerzen in Kandelabern ersetzen die Glühbirnen. Man fühlt sich ins Mittelalter zurückversetzt.
    „Gibt es kein elektrisches Licht?“, fragt Metáfora.
    „Doch, aber wir schalten es nur ein, wenn es nicht anders geht“, antwortet der Abt. „Nur im Notfall. Wir haben einen Generator, der uns mit Strom versorgt.“
    „Die Welt verkehrt herum!“, erwidert sie. „Alle anderen benutzen Kerzen im Notfall, aber Sie machen es umgekehrt.“
    „Wir sind an das einfache Leben gewöhnt, meine liebe Metáfora. Verschwendung ist nicht unsere Sache. Außerdem verbreiten Kerzen eine wärmere, menschlichere Atmosphäre.“
    „Stimmt“, gebe ich zu. „Im gelblichen Licht der Kerzen sieht alles gleich behaglicher aus.“
    „Dein Großvater ist immer gern hierhergekommen. Hier finde er Frieden, hat er immer gesagt. Er hat viele Stunden bei uns verbracht.“
    „Mein Großvater ist hierhergekommen?“
    „Ja, bevor er seine Angstanfälle bekam. Er war oft zum Lesen hier. Wir haben nämlich auch eine große mittelalterliche Bibliothek, musst du wissen.“
    „Haben Sie ihn später noch einmal gesehen?“, frage ich. „Was wissen Sie über ihn?“
    „Man hat uns gesagt, er sei lieber allein und wolle mit niemandem sprechen.“
    „Wissen Sie, wo er ist?“
    „Ich könnte es herausfinden.“
    „Tun Sie es, bitte! Und sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie etwas wissen!“
    Wir setzen uns an den langen Tisch. Zwei Mönche bringen eine große Schüssel herein. Einer hält sie in beiden Händen, während der andere mit einer Kelle Suppe auf unsere Teller schöpft. Der intensive Duft regt unseren Appetit an.
    „Das ist noch richtiges Brot!“, sagt Battaglia, in der Hand einen ganzen Laib. „Wenn man es nur sieht, wird man satt!“
    „Wenn Sie es eintunken, werden Sie erst sehen, wie gut es ist“, entgegnet der Abt. „Sie werden damit die letzten Reste vom Teller kratzen.“
    „Das habe ich auf meiner Reise oft getan“, erwidert der General, „aber aus Not! Manchmal hat man mir gerade mal eine dünne Fischsuppe vorgesetzt. Ich hatte so großen Hunger, dass ich den Teller sauber geleckt habe. An manchen Tagen musste ich mir das Essen einteilen, und oft wusste ich nicht, wann ich die nächste Mahlzeit bekam.“
    „Ihre Reise war ja wirklich ein gefährliches Abenteuer“, sagt Metáfora bewundernd. „Haben Sie nicht manchmal um Ihr Leben gefürchtet?“
    „Mehr als einmal!“, versichert der General. „Aber die Gefahren

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