Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
weil ich die Alchemisten und ihre Verbündeten hasse. Es war mir eine Ehre, das Leben eines Mannes zu retten, der sich für die schwarze Magie einsetzt. Ich bewundere Euch, König Horacles, mehr als jeden anderen auf dieser Welt! Für Euch würde ich mein Leben hergeben!“
„Wie ich sehe, bist du krank … Komm heute Abend in den Palast, meine Wunderheiler werden sich deiner annehmen“, bot der König ihm an. „Und wenn du sonst noch etwas brauchst, lass es mich wissen.“
„Ich bin krank vor Hass auf die Alchemisten, mein König“, erwiderte Demónicus. „Nichts und niemand kann mich davon heilen, außer Rache. Helft mir, Arturo Adragón und seine Freunde zu vernichten. Sie sind der Ursprung meiner Leiden!“
„Du kennst diesen verfluchten Arturo Adragón?“
„In- und auswendig! Er hat mir die Verletzungen in meinem Gesicht beigebracht! Er hat mir die Tochter geraubt und mein Reich zerstört!“
„Mir hat er meinen Vater genommen …“
„Vereinen wir unsere Kräfte und vernichten wir ihn!“
„Komm mit, wir müssen darüber reden“, forderte Horacles ihn auf. „Ich glaube, wir haben vieles gemeinsam.“
***
P LÖTZLICH KAM L EBEN in den Großen Drachen. Alexander erstarrte, als er sah, dass die Statue sich tatsächlich bewegte.
Tránsito begriff, dass er sich in großer Gefahr befand. Obwohl er zu einer riesigen Bestie mutiert war, versetzte ihn Adragón in Panik. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Arturo dem Großen Drachen Leben einhauchen könnte.
Arquimaes und Arquitamius tauschten rasch einen Blick aus, den niemand bemerkte. Weder Crispín noch Alexia waren sich darüber im Klaren, dass die beiden Alchemisten für Arturos Umwandlung verantwortlich waren.
Adragón breitete die Flügel aus und bewegte sich auf Tránsito zu. Die Höhle war zu einem Schlachtfeld geworden, zu einem Schauplatz für einen erbitterten Kampf zwischen den beiden Giganten.
Wütendes Knurren hallte in dem Gewölbe wider. Die mächtigen Flügel wirbelten Staub auf, Felsen rollten über den Boden. Die Bestie und der Drache aus Stein bereiteten sich auf einen Kampf vor, aus dem nur einer siegreich hervorgehen konnte.
Adragón ging entschlossen auf Tránsito zu, der rasch einen Schritt zurück tat. Doch er konnte dem fürchterlichen Schlag nicht ausweichen. Adragóns Hand, eine Steinkeule, zertrümmerte mehrere Rippen der Bestie. Der Mutant brüllte vor Schmerzen auf und versuchte vergeblich, sich zu wehren. Adragón war ungleich stärker und geschickter als er.
Der Kampf trat in seine entscheidende Phase ein. Tránsito wusste, dass er seinen Gegner nicht bezwingen konnte. Adragón besaß Kräfte, denen keine Hexenmacht gleichkam. Deswegen beschloss er,den Rückzug anzutreten, und watschelte wie eine verwundete Henne zum Ausgang.
In panischer Angst sprang Alexander aufs Pferd, ergriff die Zügel des zweiten Tieres und flüchtete hinter seinem Komplizen fluchend und drohend aus der Höhle. Die beiden Verräter verloren sich in den dunklen Gängen.
„Feiglinge!“, schrie Crispín ihnen hinterher. „Kommt zurück und kämpft weiter!“
Doch seine Worte verhallten ungehört. Tránsito und Alexander setzten ihre Flucht durch das schwarze Labyrinth fort.
Als Adragón sah, dass keine Gefahr mehr bestand, kehrte er auf sein Podest zurück und wurde wieder zu Stein.
„Adragón!“, rief Arquitamius. „Gib Arturo frei!“
Sogleich löste sich Arturos Körper von dem schwarzen Felsen und schwebte zu Boden, wo ihn seine Freunde erleichtert in Empfang nahmen.
„Was ist geschehen?“, fragte der Anführer der Schwarzen Armee noch etwas benommen. „Ich habe geträumt, ich wäre ein Drache. Ein Drache aus Stein!“
„Ganz ruhig, Arturo“, sagte Arquimaes. „Es ist vorbei.“
„Aber wo sind Alexander und Tránsito?“, wollte Arturo wissen.
„Sie sind geflohen, als sie sahen, dass der Kampf verloren war“, erklärte Crispín.
„Sie haben es vorgezogen zu fliehen, anstatt zu kämpfen“, sagte Arquimaes.
„Kämpfen? Gegen wen?“, fragte Arturo.
„Das erklären wir dir später“, sagte Arquitamius. „Es ist etwas geschehen, das beweist, dass Adragón dich zum König über das Reich der Gerechtigkeit erwählt hat. Jetzt gibt es keinen Zweifel mehr daran, dass du der rechtmäßige Herrscher über Arquimia bist.“
„Königin Émedi und ich werden zu deinen Gunsten abdanken“, fügte Arquimaes hinzu. „Du sollst der König von Arquimia sein!“
„Aber das ist unmöglich, Vater“, entgegnete
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