Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
sich Arturo durch die Macht des alchemistischen Schwertes gestärkt fühlte, überkam ihn ein Gefühl der Angst. Es schien eine unlösbare Aufgabe zu sein, an den Mutanten heranzukommen und ihm einen tödlichen Schlag zu versetzen.
Alexander wollte Tránsito zu Hilfe eilen; doch der ließ ihn nicht in seine Nähe, sondern beugte sich Lava spuckend zu Arturo hinab. Sein riesiger Drachenkopf verlieh ihm ein furchterregendes Aussehen. Der junge Ritter konzentrierte sich darauf, den Pranken der Bestie auszuweichen. Ihm war klar, dass er seine Hiebe nicht überleben würde. Sie würden ihn zerfetzen.
Arturo suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Als er sah, dass auf Tránsitos Rücken Flügel wuchsen, wusste er, was er zu tun hatte.
Er blieb abrupt stehen und breitete die Arme aus, so wie er es immer tat, wenn er sich vom Boden erheben wollte. Nachdem er sich einen Atemzug lang konzentriert hatte, stieg er so rasch empor, dass weder Tránsito noch Alexander ihn daran hindern konnten.
Der Anführer der Schwarzen Armee schwebte vor dem Kopf des Großen Drachen in der Luft, während Arquimaes’ Bruder all seine unheilvollen Kräfte mobilisierte.
Doch dann drehte Arturo dem Großen Drachen den Rücken zu … und verschmolz vollständig mit dem schwarzen Felsen!
Tránsito, verwirrt vom plötzlichen Verschwinden seines Gegners, heulte laut auf, schlug um sich und stampfte so wütend mit den Füßen auf, dass der Boden der Höhle erzitterte und einzelne Steine sich aus der Decke lösten und herabfielen.
***
„ W EG FREI FÜR König Horacles!“, brüllten die Soldaten und stießen die Leute mit ihren Lanzen zur Seite. „Aus dem Weg!“
Erseo und Demónicus sprangen zur Seite, um den Schlägen auszuweichen. Die Menge wurde von den Soldaten gegen die Mauer gedrückt, bis der Weg frei war. Dann zog ein kleines Gefolge an ihnen vorbei.
„Das ist unser geliebter König Horacles“, erklärte Erseo, „unser Beschützer. Er soll ein unsterblicher Zauberer sein.“
„Bist du denn sicher, dass er den Hexenmeistern Schutz gewährt?“, fragte Demónicus.
„Ganz sicher! Es gibt keinen König, der unsere Arbeit so sehr schätzt wie er. Er hat großen Respekt vor uns.“
„Dann ist er mein Mann“, sagte Demónicus. „Er ist der Beschützer, den ich brauche.“
„Wozu brauchst du einen Beschützer? Warum …“
Weiter kam Erseo nicht. Er spürte, wie sein Körper ihm den Dienst versagte. Er war unfähig, sich zu bewegen. Als er merkte, dass er sich vom Boden erhob, geriet er in Panik.
„Verräter!“, schrie Demónicus, während er Erseo in der Luft schweben ließ. „Verräter! Mörder!“
Die Soldaten, angelockt von dem Geschrei, eilten herbei. Als sie den schwebenden Mann sahen, ahnten sie Verrat.
„Was geht hier vor?“, fragte der Hauptmann. „Was ist mit dem Mann los?“
„Er wollte unseren König ermorden!“, antwortete Demónicus. „Und ich habe ihn daran gehindert. Die Alchemisten haben ihn angestiftet!“
Horacles wendete sein Pferd und trabte heran.
„Was ist hier los?“, erkundigte er sich. „Was soll dieser Aufruhr?“
„Dieser Mann wollte Euch töten, Majestät“, beeilte sich Demónicus zu antworten. „Er ist ein Verräter und steht in den Diensten der Alchemisten.“
Horacles sah zu dem verängstigten Mann hoch.
„Hat dich Arquitamius geschickt?“, fragte ihn Horacles. „Oder führst du Arturo Adragóns Befehle aus?“
„Mich hat niemand geschickt, Herr!“, versicherte Erseo.
„Er lügt!“, schrie Demónicus. „Diesen Dolch hier habe ich bei ihm gefunden. Er gehört Arturos Vater! Der Mann da wollte ihn gegen Euch richten, mein König!“
„Das stimmt nicht! Er hat mich dafür bezahlt, dass ich ihn …“
Demónicus ballte die Faust, und Erseo verstummte.
„Hier ist der Beweis, Herr“, sagte Demónicus. „Überzeugt Euch selbst.“
Er gab die Waffe einem der Soldaten, der sie an den König weiterreichte. Horacles sah sich den Dolch an und rief:
„Sonne und Mond! Das Symbol der Alchemisten! Tötet ihn! Tötet den Verräter!“
Zwei Soldaten durchbohrten den unglücklichen Erseo, der mit einem markerschütternden Schrei tot zu Boden stürzte.
„Ihr habt gut daran getan, ihn hinrichten zu lassen“, sagte Demónicus. „Das ist das richtige Ende für einen Verschwörer.“
„Wer bist du?“, fragte ihn Horacles. „Warum hast du mir das Leben gerettet? Um eine Belohnung zu kassieren?“
„Nein, Herr“, antwortete der Finstere Zauberer. „Ich habe es getan,
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