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Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts

Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts

Titel: Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Offenbar hat sie keine Kraft mehr zu sprechen.
    Wir legen sie in den Sand. Mahania läuft in ihr Zelt, um Verbandszeug, Medikamente und Wasser zu holen.
    „Wir müssen sie in ein Krankenhaus bringen … oder zu einem Arzt“, stammelt Norma verängstigt.
    „Wir befinden uns mitten in der Wüste!“, ruft Papa ihr in Erinnerung.
    Ich gebe Adragón Anweisung, die drei Männer in Schach zu halten, und gehe zu Metáfora. Sie ist ganz blass.
    „Ich sterbe“, flüstert sie mit schwacher Stimme. „Ich sterbe an demselben Ort, an dem du geboren wurdest.“
    „Sag so etwas nicht, Metáfora! Sei unbesorgt, wir kriegen das wieder hin!“
    Mahania kommt mit Verbandszeug und Wasser.
    „Besser, wir bringen sie rein“, sagt Mohamed. „Hier draußen ist es zu heiß.“
    Wir heben sie auf und tragen sie in den Tempel.
    „Ich muss nach Farael sehen!“, ruft Mohamed und läuft hinaus, während wir uns um Metáfora kümmern. „Vielleicht braucht er Hilfe!“
    Mahania hockt sich neben Metáfora nieder und untersucht die Wunde.
    „Bauchschuss!“, stellt sie fest. „Ich fürchte, ich kann nichts für sie tun …“
    „Was machen wir?“, jammert Norma. „Tut doch was!“
    „Wir brauchen einen Arzt, Norma“, erklärt ihr mein Vater. „Die Schussverletzung ist zu tief. Wir sind nicht in der Lage …“
    „Wieso denn nicht? Arturo, du hast doch magische Kräfte!“, schreit Norma fast hysterisch. „Du musst Adragón um Hilfe bitten!“
    „Adragón kann keine Wunder vollbringen, Norma“, sage ich. „Ich glaube nicht, dass er uns helfen kann.“
    „Sollen wir etwa tatenlos zusehen, wie sie stirbt?“, ruft Norma verzweifelt. „Kann denn niemand etwas tun?“
    Mahania richtet sich auf. Sie ist leichenblass.
    „Zu spät“, sagt sie. „Ihr kann niemand mehr helfen.“
    Norma schaut Metáfora an und heult auf.
    „Kind! Metáfora!“
    Metáfora hat aufgehört zu atmen.
    „Neeeeiiiin!“, schreit Norma. „Du darfst nicht sterben!“
    Sie kniet neben ihrer Tochter nieder, nimmt sie in die Arme und wiegt sie wie ein kleines Kind. Fast wütend rufe ich:
    „Adragón! Komm sofort her und hilf mir!“
    Der Drache kommt angeflogen, gefolgt von seiner Buchstabenarmee. Sie schweben vor mir und warten auf Anweisungen.
    „Gebt Metáfora das Leben zurück!“
    Sie umringen mich, unternehmen aber nichts.
    „Was können wir tun?“, frage ich.
    Der Drache steht vor mir in der Luft, bewegt sich nicht.
    „Tu was!“, schreie ich ihn an. „Rette sie!“
    Keine Reaktion.
    In diesem Augenblick hören wir Pferdegetrappel, das sich entfernt. Die Banditen sind geflohen.
    „Was sollen wir nur tun?“, murmelt Mahania. Und wieder: „Was sollen wir nur tun?“
    „Sollen sie ruhig abhauen“, sage ich. „Wichtig ist jetzt nur, dass wir Metáfora retten.“
    „Niemand kann sie retten“, klagt sie. „Wir sind keine Ärzte. Du musst ihren Tod als etwas Unabänderliches hinnehmen.“
    Mahania umarmt mich.
    „Es tut mir leid, mein Sohn“, sagt sie. „Es tut mir so leid!“
    Ich schließe die Augen und drücke Mahania an mich. Mir ist soeben klar geworden, dass Metáfora verloren ist. Dass sie durch meine Schuld sterben musste.
    In diesem Augenblick trägt Mohamed seinen Neffen Farael herein.

XV
    V ERWISCHTE S PUREN
    A LS SIE AUS der Höhle kamen, mussten sie feststellen, dass ein schwerer Schneesturm die Spuren von Tránsito und Alexander verwischt hatte. Jetzt würde es fast unmöglich sein, sie zu finden.
    „Wir müssen uns überlegen, welche Richtung sie eingeschlagen haben könnten“, sagte Crispín. „Mir jedenfalls fällt nichts ein.“
    „Es gibt nur eine Möglichkeit: Sie sind auf der Suche nach Demónicus“, erwiderte Arturo. „Aber wir wissen nicht, wo der sich aufhält. Hast du eine Idee, Alexia?“
    „Nein … Früher hatte Demónicus jede Menge Verbündete, aber jetzt … Ich fürchte, er ist völlig allein.“
    „Kennst du vielleicht einen seiner Zufluchtsorte?“, fragte Arquimaes. „Es könnte sein, dass er sich an einen geheimen Ort zurückgezogen hat.“
    „Ich habe keine Ahnung. Der einzige Ort, an den er flüchten könnte, ist das Reich von Ratala. Aber ich bezweifle, dass man ihn dort aufnimmt. Und auch sonst wird er nirgendwo willkommen sein. Er war mächtig, aber er hatte auch viele Feinde. Und nach seinen letzten Niederlagen …“
    „Dann schlage ich vor, dass wir erst einmal nach Ambrosia zurückkehren“, sagte Arquimaes. „Dort wartet viel Arbeit auf uns. Später können wir immer noch die

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