Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts

Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts

Titel: Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
Vom Netzwerk:
stattfand: Auf einem Scheiterhaufen stand ein blutüberströmtes Mädchen, das an einen Holzpfahl gekettet war. Der Folterknecht neben ihr hielt eine große Fackel in der Hand, um auf Befehl das Feuer zu entzünden.
    Ungefähr dreißig Soldaten standen mit erhobenen Lanzen bereit, um ein eventuelles Eingreifen der Bewohner des Dorfes zu verhindern. Hauptmann Voracio saß, angetan mit einem Panzerhemd, auf seinem Pferd und schrie:
    „Die Gefangene wurde für schuldig befunden, auf der Seite der Alchemisten zu stehen! Mit ihrer Hexerei lässt sie die Erde erzittern! Sie schickt uns die schrecklichen Wesen, die den Tiefen der Hölle entsteigen! Sie hat finstere Flüche gegen unseren König Rugiano ausgesprochen!“
    Das blutunterlaufene Gesicht der jungen Frau deutete darauf hin, dass sie gefoltert worden war. Ihre Kleidung war zerrissen, der Blick leer. Sie konnte sich kaum auf den Beinen halten.
    Crispín nutzte das kurze Schweigen des Hauptmanns, um Arturo zu beschreiben, was um sie herum vorging.
    „Deswegen wurde sie zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt“, fuhr der Hauptmann fort. „Sie wird wegen Hexerei bei lebendigem Leibe verbrannt!“
    Die präzise Beschreibung, die Crispín von der Szene gab, sowie die Schreie, die an sein Ohr drangen, weckten in Arturo lebhafte Erinnerungen. Für ihn nahm jene Frau, die hier hingerichtet werden sollte, sogleich Alexias Stelle ein. Er dachte daran, wie er die Prinzessin vor vielen Monaten in der Stadt Orinox befreit hatte, als sie kurz davor gestanden hatte, in den Flammen zu ersticken. Unbändiger Zorn stieg in ihm auf.
    „Wenn jemand hier ist, der für sie eintreten und für ihre Unschuld bürgen will, so soll er dies jetzt tun!“, schrie Voracio, gewiss, dass keiner es wagen würde, der Frau beizustehen.
    Niemand erhob seine Stimme.
    „Scharfrichter! Halte dich bereit!“
    „So wartet!“, rief Arturo und hob den rechten Arm. „Ich bürge für die Frau!“
    Der Hauptmann, der dem Scharfrichter gerade den tödlichen Befehl geben wollte, erstarrte.
    „Was?! Wer wagt es, die Vollstreckung eines Urteils durch die Soldaten des Königs zu unterbrechen?“
    „Ich, Herr!“, antwortete der blinde Ritter. „Ich heiße Arturo Adragón und möchte die Beweise hören, die zu der Verurteilung der Frau geführt haben.“
    „Warum verbergt Ihr Euer Gesicht hinter einer Maske? Werdet Ihr womöglich vom Gesetz verfolgt?“
    „Ich bin ein Ritter, der nichts zu verbergen hat“, erwiderte Arturo. „Nennt mir die Beweise!“
    Lautes Gemurmel erhob sich unter der Bevölkerung. Der unerwartete Zwischenfall konnte für das gesamte Dorf üble Folgen haben.
    „Sie bringt die Erde mithilfe der Alchemisten zum Beben!“, schrie der Hauptmann sichtlich verärgert. „Wir haben die Beweise geprüft und die Frau für schuldig befunden! Ihr solltet wissen, dass Ihr Gefahr lauft, sie in den Tod zu begleiten, Ritter Adragón!
    „Lasst sie augenblicklich frei!“, forderte Arturo.
    „Was gibt Euch das Recht, so zu sprechen?!“
    „Jene Kraft, auf die mein Name hinweist. Und die meines Schwertes!“
    „Und die Kraft meiner Keule“, fügte Crispín hinzu.
    „Nehmt die Komplizen der Verurteilten fest und bindet sie neben sie an den Pfahl!“, befahl der Hauptmann seinem Offizier.
    Arturo zog das Schwert aus der Scheide und hielt seinen Schild schützend vor den Körper. Crispín zu seiner Linken nahm ebenfalls Kampfhaltung ein.
    „Es sind nur etwa dreißig Soldaten“, flüsterte der Knappe seinem Herrn zu. „Und ein Scharfrichter … und der Hauptmann …“
    „Wir werden es nicht erlauben, dass Ihr diese Frau in unserer Gegenwart hinrichtet“, rief Arturo. „Nicht wahr, Crispín?“
    „Jawohl, Herr. Wir werden es nicht erlauben.“
    Der Offizier kam auf sie zu, gefolgt von zehn Soldaten, die bereit waren, die Fremden mit ihren Lanzen zu durchbohren, falls sie Widerstand leisten sollten.
    „Ihr habt die Wahl, Caballeros!“, rief der Offizier ihnen zu. „Entweder Ihr steigt sofort von Euren Pferden, oder ich befehle meinen Männern, Euch dazu zu zwingen!“
    „Warum kommt Ihr nicht selbst her, um Eure Drohung wahrzumachen?“, schrie Arturo zurück.
    „Wir wollen niemanden töten“, beteuerte Crispín. „Besser, Ihr lasst die Frau frei, so wie es mein Herr von Euch verlangt hat!“
    „Wir befolgen nur die Befehle unseres Königs!“, erwiderte der Hauptmann. „Ergebt Euch auf der Stelle!“
    Die Soldaten traten einen Schritt vor. Das alchemistische Schwert sauste

Weitere Kostenlose Bücher