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Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts

Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts

Titel: Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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gedacht, dass dieser Hass auf Respekt gründete. Und nun musste er feststellen, dass es blanker Hass war, sonst nichts.
    Als eine zweite Lanze den König im Rücken traf, überlegte er sich, dass er seine Macht vielleicht missbraucht hatte. Doch noch bevor er den Gedanken zu Ende denken konnte, wurde er von sämtlichen Lanzen seiner Truppe durchbohrt.
    Jetzt begriff er, dass es diesmal niemanden gab, der ihm helfen würde, ins Leben zurückzukehren.
    Horacles, der ein wenig hinter den anderen zurückgeblieben war, beobachtete von Weitem, wie Rugiano vom Pferd stürzte. Der junge Zauberer schloss zu seinen Gefährten auf und berichtete ihnen, was soeben geschehen war.

XIV
    E RKLÄRUNGEN
    I CH BIN IM Krankenhaus, um mit meinem Vater zu sprechen. Zwar habe ich mir vorgenommen, ganz ruhig zu bleiben, aber dann halte ich nicht einmal inne, um an die Tür zu klopfen. Wie ein Wirbelwind stürme ich ins Zimmer. Ich kann nicht vergessen, dass er mich getäuscht hat.
    „Arturo! Was machst du denn hier?“, wundert sich mein Vater. „Ist etwas passiert?“
    „Du hast mich angelogen, Papa!“, rufe ich ohne Einleitung.
    „Ich? Was erzählst du da?“
    „Du hast Stromber unseren Namen verkauft!“
    „Aber …“
    „Du hattest mir versprochen, es nicht zu tun!“
    „So einfach ist das nicht … Seit wir letztes Mal darüber gesprochen haben, hat sich viel verändert.“
    „Wieso? Was hat sich verändert? Hast du dabei auch an mich gedacht? Hast du dir überlegt, ob ich damit einverstanden bin? Oder habe ich gar nichts mehr dazu zu sagen?“
    „Ich habe dabei vor allem an dich gedacht, Arturo. Deswegen habe ich diese Entscheidung getroffen. Um dich zu schützen.“
    „Wovor, Papa?“
    Er schweigt. Er weiß nicht, was er sagen soll. Oder vielleicht weiß er es, will es aber nicht sagen.
    „Jetzt beruhige dich doch erst mal, Arturo“, bittet mich Norma. „Dein Vater hatte gute Gründe für das, was er getan hat.“
    „Ach, und du kennst sie, ja?“, frage ich sie. „Du wusstest also, was er getan hat. Anscheinend bin ich der Letzte, der es erfährt …“
    „Arturo, bitte, beruhige dich“, sagt Metáfora.
    „Ich soll mich beruhigen?“, rufe ich. „Du wusstest es also auch? Alle wussten es! Ihr habt mich angelogen!“
    „Ich schwöre dir, ich hatte keine Ahnung!“, beteuert Metáfora. „Ich wusste von nichts!“
    „Natürlich nicht. Keiner wusste was, aber jetzt sind plötzlich alle auf dem Laufenden. Ich muss ja schön blöd sein, dass ich euch vertraut habe …“
    „Jetzt reicht’s, Arturo“, sagt mein Vater.
    „Ich verlange eine Erklärung!“
    „Setz dich hin und hör auf, hier herumzuschreien wie ein Verrückter!“, sagt mein Vater gereizt.
    Die Tür öffnet sich, und eine Krankenschwester steckt den Kopf ins Zimmer.
    „Ist alles in Ordnung?“, fragt sie. „Mir war so, als hätte ich Schreie gehört.“
    „Nein, nein, wir haben nur ein wenig gesungen“, erklärt Norma mit ihrem reizendsten Lächeln. „Alles bestens, nicht wahr, Kinder?“
    „Wir haben ein Lied vorgesungen, das wir in der Schule gelernt haben“, ergänzt Metáfora. „Stimmt’s, Arturo?“
    „Ja, ja … Leider kann ich überhaupt nicht singen …“
    „Apropos Schule, ich glaube, es ist Zeit, dass ihr wieder zurück in die Schule geht, Kinder“, erinnert uns Norma. „Die Mittagspause ist zu Ende.“
    Die Krankenschwester sieht schweigend in die Runde.
    „Versucht, etwas leiser zu singen“, ermahnt sie uns schließlich, „hier liegen viele Kranke … und das Wachpersonal hat empfindliche Ohren …“
    „Keine Sorge, wir werden uns Mühe geben“, verspricht Norma. „Haben Sie vielen Dank.“
    Die Frau schließt die Tür hinter sich. Wir verhalten uns mucksmäuschenstill. Norma nimmt ein Glas, füllt es mit Mineralwasser und reicht es Papa, der sehr aufgebracht ist.
    „Ich habe es getan, um dich vor sehr gefährlichen Leuten zu schützen, Arturo“, sagt er nach einer Weile. „Mir ist wichtig, dass du lebst, auch wenn du dafür deinen Namen ändern musst.“
    Als ich nichts dazu sage, fährt mein Vater fort: „Schau mal, wir leben, und das ist die Hauptsache für mich. Auf alles andere kann ich verzichten. Wir gehen aus Férenix fort und fangen noch einmal ganz von vorne an. Die Welt ist groß genug, irgendwo werden wir schon etwas finden.“
    „Du weißt, wer für die Explosion verantwortlich ist, nicht wahr? Du weißt, wer uns umbringen will …“
    „Das Einzige, was ich weiß, ist, dass du am Leben bist.

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