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Die Schwarze Festung

Die Schwarze Festung

Titel: Die Schwarze Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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wartete ungeduldig darauf, daß die Außentür aufschwang. French und seine drei Begleiter hockten auf einem verbogenen Träger unweit der Schleuse, und als Charity zu ihnen hinüberschwebte, da fiel ihr erst auf, daß die drei Männer nicht nur ihre improvisierten Raumanzüge, sondem auch die gleiche Art von Ameisenverkleidung angelegt hatten, wie sie auch French trug. Der Anblick ließ sie schaudern, denn er erinnerte sie auf eine unheimliche Weise daran, wo sie sich befand. Während der letzten Stunden waren ihre Gedanken nur um die höllische Bombe im Zentrum der Station gekreist, so daß sie die unmittelbare Gefahr durch die Moroni beinahe vergessen hatte. Aber sie war vielleicht größer denn je, denn trotz allem würden die Insektenkrieger fieberhaft Jagd auf sie und die anderen machen. Sie erreichte den Träger, klammerte sich mit einer Hand an dem verbogenen Metall fest und deutete mit der anderen auf das Schleusentor auf der anderen Seite des Kraters. French sah sie verblüfft an und schüttelte dann erschrocken den Kopf. Charity wiederholte ihre Geste etwas energischer und wollte sich dann abstoßen, aber French hielt sie mit einer überraschend schnellen Bewegung am Arm zurück und beugte sich vor, um ihren Helm zu berühren. »Wir müssen warten«, sagte er. »Warten? Worauf?« »Auf die Spinnen. Sie kommen manchmal und öffnen das Tor.« »Und manchmal auch nicht?« Charity schüttelte heftig den Kopf. »Soviel Zeit haben wir leider nicht, French.« »Aber niemand von uns weiß, wie man es öffnet«, widersprach French. Charity hob ihren Laserstrahler und machte ein grimmiges Gesicht. »Schlimmstenfalls damit«, sagte sie. »Aber wahrscheinlich wird das nicht nötig sein. Kommt mit.« Ohne French Gelegenheit zu geben, noch einmal zu widersprechen, stieß sie sich ab und glitt mit weit vorgestreckten Armen zielsicher auf die riesige Irisblende vor der Schleuse zu. Sie prallte ein wenig zu heftig gegen die Wand, so daß sie um ein Haar zurückgeschleudert und abgetrieben worden wäre. Im letzten Moment fand sie irgendwo Halt, rief sich selbst in Gedanken zur Ordnung und konzentrierte sich dann auf die fremdartige Schleusenkonstruktion. Sie fand den Öffnungsmechanismus auf Anhieb. Er war für Lebewesen gebaut, deren Gliedmaßen völlig anders aussahen als die Hände von Menschen, und mit unverständlichen Symbolen und Schriftzeichen versehen. Aber sein Funktionsprinzip war derart einfach, daß Charity kaum eine Minute brauchte, um es zu durchschauen. Keine weitere Minute verging, ehe sich in der Mitte der Irisblende ein faustgroßes Loch bildete, das rasch im Zentrum einer spiralförmigen Bewegung heranzuwachsen begann, bis es groß genug war, sie bequem hindurchzulassen. Charity nahm ihr Gewehr wieder von der Schulter, schwang sich in den Schleusenraum hinein und spürte, wie die künstliche Gravitation wieder nach ihrem Körper griff und sie langsam auf den Boden herabzog. Sie wartete, bis alle anderen hinter ihr die Schleuse betreten hatten, winkte aber ab, als French weitergehen wollte. Mit wenigen, knappen Gesten erklärte sie ihm, wie der Öffnungsmechanismus funktionierte und ließ es sich vorsichtshalber einmal von ihm demonstrieren. »Es kann sein, daß Sie allein zurückgehen müssen.« French sah erschrocken aus, enthielt sich aber jeden Kommentars, sondern nickte nur. Charity schloß die Schleuse endgültig, flutete den Raum mit Sauerstoff und wollte die innere Tür öffnen.
    French hielt sie zurück. Mit bereits erstaunlich sicherer Bewegung öffnete er den Helm des für ihn ungewohnten Anzuges, forderte dann seine Kameraden auf, sich ebenfalls ihrer Schutzanzüge zu entledigen, und richtete plötzlich und ohne Warnung seine Harpunenwaffe auf Charity. In einer einzigen Bewegung hoben auch die anderen ihre selbstgebauten Armbrüste und legten damit auf Skudder, Gurk und Stone an. Skudder wirbelte herum, sein Lasergewehr von der Schulter zerrend. Gleichzeitig versuchte er, dem Mann vor sich einen Tritt zu versetzen, verfehlte ihn aber und fand im letzten Moment mit einer hastigen Bewegung sein Gleichgewicht wieder. »Was soll das?« fragte Charity, mehr verblüfft als wirklich erschrocken. »Sie sind unsere Gefangenen«, sagte French. Mit einem flüchtigen Lächeln fügte er hinzu: »Keine Sorge. Wir tun natürlich nur so. Aber wenn wir auf Spinnen treffen, ist es sicherer, wenn sie glauben, wir hätten euch gefangengenommen.« Charity atmete erleichtert auf, während sich

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