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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Laran kehrte zur ü ck. Jetzt, Camilla in ihren Armen haltend, sp ü rte sie doppelten Schmerz, ihren eigenen und Camillas. So viele Jahre lang hatte sie sich gesehnt, dies mit Camilla zu teilen, und nun gab es nichts anderes zu teilen als Verlust und Trauer.
Warum konnte ich es nicht sein? Wieder war Magda sich nicht sicher, ob Camilla es laut ausgesprochen hatte oder nicht. Sie war noch so jung. Sie hatte alles, wof ü r es sich zu leben lohnt, sie hatte ein Kind, so viele Menschen liebten sie . du hast wenigstens versucht, sie zu retten, ich konnte nicht einmal sehen . W ü tend schlug sie mit der Hand gegen ihre Stirn, eine schrecklich verfilzte Masse aus Haar und gefrorenem Blut.
Nein, Camilla . wirklich, Bredhiya, du hast keinen Grund, dir Vorw ü rfe zu machen. Es war meine . meine Feigheit . Wieder durchlebte Magda verzweifelt den Augenblick, als sie aus Angst vor dem Abgrund stehen geblieben war. H ä tte dieser Augenblick Jaelle retten k ö nnen?
Sie w ü rde es nie wissen. F ü r den Rest ihres Lebens w ü rde sie sich in Alptr ä umen mit dieser Erinnerung qu ä len. Aber so oder so – sie riss ihre Gedanken los von dieser Pein – war es f ü r Jaelle zu sp ä t. Nichts, was sie tat, ä nderte etwas an ihrem Tod, aber Camilla lebte noch, und anscheinend war Camillas Leid tiefer als ihr eigenes. Kima, Bredhiya, Geliebte, ich muss nach deinen Wunden sehen. Sie holte warmes Wasser aus dem Kessel ü ber dem Feuer, wusch das gefrorene Blut ab und legte einen h ä sslichen, aber nicht gef ä hrlichen Schnitt bloß.
Das muss gen ä ht werden, aber ich kann das nicht, und Cholayna wird es auch nicht k ö nnen. Jedenfalls im Augenblick nicht. Ach, lass doch, Liebes, kommt es darauf an? Eine Narbe mehr , sagte Camilla. Passiv, interesselos ließ sie sich von Magda die Hand verbinden. Ich wusste nicht einmal, dass Acquilara und ihre Bande dich entf ü hrt hatten. Stell dir vor, es war die Blinde, die darauf bestand, wir m ü ssten umkehren. Und da wart ihr verschwunden. Und Jaelle . Camilla versagte die Stimme. Von neuem drohte der Kummer sie zu ü berw ä ltigen. Jaelle . versuchte, euch mit Laran zu folgen, und es gelang ihr nicht. Deshalb . Camilla ließ den narbenbedeckten Kopf auf die H ä nde sinken und weinte, w ä hrend Magda im Geist diese ersch ü tternde Szene miterlebte. Jaelle bat, flehte .
Ich schaffe es nicht, Camilla, ich bin nicht stark genug. Du allein kannst sie finden. Sie k ö nnen ü berall in diesen Bergen sein, tot oder lebendig, und wenn wir sie nicht bald finden, werden sie verhungern, erfrieren, sterben .
Ich bin keine Leronis .
Willst du dich weiter bel ü gen, bis sie alle tot sind? Kennt deine Selbstsucht keine Grenzen, Camilla? Mir w ä re es gleichg ü ltig, aber Magda . Magda liebt dich, liebt dich mehr als jeden anderen Menschen, mehr als den Vater ihres Kindes, mehr als ihre geschworene Freipartnerin .
Als sie diese Worte vernahm, kamen auch Magda die Tr ä nen. War es wahr? War Jaelle in dem Glauben gestorben, Magda liebe sie weniger?
Magda machte diesem selbstzerfleischenden Gedankengang ein Ende. Fest sagte sie sich: Entweder weiß Shaya es jetzt besser, oder sie ist an einem Ort, wo es keinen Unterschied f ü r sie bedeutet. Sie ist meiner Reichweite entr ü ckt. So schmerzlich es war, sie konnte nichts mehr f ü r Jaelle tun. Sie konzentrierte ihre Aufmerksamkeit voll auf Camilla.
Also ü berredete sie dich . und du kamst zu mir! Aber woher kam Kyntha?
Ich weiß es nicht. Jaelle . Camilla schluckte und fuhr entschlossen fort: Jaelle sagte zu mir: ich bin eine KatalysatorTelepathin, ich habe selbst wenig Talent, aber man hat mir gesagt, dass ich es in anderen wecken kann. Sie ber ü hrte mich, und es war . als fiele ein Schleier von mir ab. Ich sah dich, und ich wusste . und ich kam zu dir.
Sie hat uns alle gerettet. Nur nicht sich selbst. Magda wusste, dass sie und Camilla niemals aufh ö ren w ü rden zu trauern. Der Schmerz, der sie f ü r den Rest ihres Lebens immer wieder peinigen sollte, hatte eben erst begonnen, doch im Augenblick musste sie ihn beiseite schieben. Wenn sie jetzt an Jaelle dachte, sah sie sie vor sich, wie sie ihr unvergeßlich bleiben w ü rde. Das Haar wild flatternd im Wind der Bergh ö hen, drehte sie sich zu ihr um und sagte: Ich m ö chte nicht zur ü ckkehren .
Sie teilte das Bild mit Camilla und sagte leise: So sprach sie zu mir. Sie wollte nicht zur ü ckkehren. Ich glaube, sie wusste es, ich glaube, sie sah ihr Leben als beendet an .

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