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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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wehrte die eine ab, aber die andere hatte bereits geantwortet: Ihr werdet verlegt. Beeilt euch!
Sie beeilten sich, denn sie f ü rchteten, die W ä chterinnen k ö nnten die Geduld verlieren und sie ohne Stiefel abf ü hren. Die beiden Frauen stießen sie mit langen St ö cken, damit sie aufstanden und gingen. Cholayna fand Gelegenheit, Vanessa und Magda zuzufl ü stern: Falls du Recht damit hast, dass Camilla eine Rettungsaktion organisiert, k ö nnte es jetzt sein. Gebt Acht und ergreift jede Gelegenheit zur Flucht!
Magda versuchte, sich zu orientieren – in welcher Richtung wurden sie in das Labyrinth gef ü hrt? Die Dunkelheit machte sie nerv ö s. Es gab kein Licht außer dem der qualmenden Fackeln, die zuckende Schatten auf die unebenen W ä nde warfen. Ein Steinchen, das an einem Socken kleben geblieben war, tat ihrem Fuß weh. Sie erkannte die schl ü pfrige Treppe, ü ber die sie hatten fliehen wollen. Cholayna atmete schwer. Schließlich hatte sie ihre Lungenentz ü ndung noch nicht lange ü berwunden. Rafaella fasste sie um die Taille. St ü tze dich auf mich, ä ltere. Die respektvolle GildenhausAnrede h ö rte sich hier seltsam an.
Vanessa stieß von hinten gegen sie. Magda sp ü rte ihren Atem im Nacken und h ö rte sie fl ü stern: Ich versuche, Lexie die L ä hmpistole wegzunehmen. Das k ö nnte uns gleiche Chancen geben.
Magdas erster Impuls war zu protestieren – sie hatte lange genug als Darkovanerin gelebt, dass sie der Gedanke an eine Waffe abstieß, die ü ber Armesreichweite hinaus wirksam war. Außerdem verbot das Terranische Gesetz hoch technisierte Waffen auf einer technisch unterentwickelten Welt. Aber Alexis Anders hatte die Waffe hier bereits zur Schau gestellt. Und sie waren zahlenm ä ßig verzweifelt unterlegen, vier oder f ü nf gegen vierzig und mehr. Und – das uberzeugte sie endg ü ltig – Vanessa w ü rde sich von ihrem Einspruch doch nicht aufhalten lassen. Sie murmelte zur ü ck: Benenne mich als Zeugin vor dem Kriegsgericht, wenn wir zur ü ckkommen.
Sie wurden in eine Ecke der oberen Kammer getrieben, und sie bekamen Lexie gar nicht zu Gesicht. Unten herrschte Aufruhr, sie h ö rten rufende Stimmen und laufende F ü ße. An der Wand hing eine einzige Fackel und sandte erstickenden Qualm aus. Eine Zweite schwankte in der Hand einer alten Frau, die vor der H ö hlenwand stand.
Dann klirrte Metall, und eine große Zahl von Frauen dr ä ngte sich am Kopf der Treppe zusammen. Magda konnte nicht erkennen, was los war.
Die Schwesternschaft t ö tet nicht. Darin sind sich alle Legenden einig, hatten Jaelle und Camilla ihr immer wieder versichert. W ü rden die Schwestern k ä mpfen, um sie zu retten? Auf der Treppe schrie jemand laut auf. Frisch angez ü ndete Fackeln erhellten den Raum, und Magda sah Camilla vordringen.
Die Zeit zum Handeln war da. Magda sprang eine der W ä chterinnen an und stieß sie so heftig, dass die Frau ihr entgegenkippte. Magda riss ihr das Schwert aus dem G ü rtel, und als die Frau sich aufraffte, schickte sie sie mit einem Tritt, den sie auf einer anderen Welt gelernt hatte, wieder zu Boden. Ihr eigener Schwung drehte sie herum, und sie sah, dass Cholayna und Rafaella ihrem Beispiel zu folgen versuchten. Aber sie hatte keine Zeit abzuwarten, was passierte. Laut rufend lief sie auf Camilla zu. Wo war Jaelle? In den Schatten, die das Fackellicht warf, war es fast unm ö glich, Freund und Feind zu unterscheiden.
Camilla fasste Magdas Hand, zog sie die Treppe hinunter und lief mit ihr fort. Irgendjemand stellte sich ihnen in den Weg, und Magda schlug mit der Handkante zu, ohne an das erbeutete Schwert zu denken. Sie liefen ü ber den K ö rper ihrer Gegnerin weiter. Camilla rief mit einer klingenden Stimme, die durch die H ö hlen widerhallte: Comhi’Letzii! Hierher! Sammelt euch hier!
Eine Frau packte Magda; beinahe h ä tte sie sie niedergeschlagen, doch dann sah sie, dass es Jaelle war, die eine dicke Zipfelm ü tze ü ber dem leuchtenden Haar trug.
Sie sind hier , stammelte Magda atemlos. Rafi. Und Lexie. Rafi steht auf unserer Seite. Lexie hat eine L ä hmpistole. Sei vorsichtig. Ich glaube, sie w ü rde schießen.
Acquilaras Frauen str ö mten die Treppe hinunter. Magda h ö rte Vanessa schreien und fuhr herum. Lexie hielt die L ä hmpistole in einer Haltung wortloser Drohung auf Cholaynas Gesicht.
Cholaynas Fuß schoss in einem Vaido-Tritt hoch. Die Pistole flog in hohem Bogen ü ber die K ö pfe. Magda rannte danach, rutschte, fing sie auf,

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