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Die Schwarze Schwesternschaft

Titel: Die Schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ihn ihr mit ihrem Arm um die Schultern, und sie schmiegten sich darunter aneinander.
       »Ich muss mit dir allein sprechen«, wiederholte Jaelle, »nur für ein paar Minuten. Ich wünschte, ich müsste nicht zurück, Magda. Im Verbotenen Turm werde ich nicht gebraucht. Mein Laran ist nicht stark, ist es nie gewesen. Ich bin nicht einmal eine fähige Überwacherin, und du - eine Terranerin! - bist als Technikerin ebenso gut wie Damon selbst. Sie lieben mich, aber sie brauchen mich nicht. Man hat mich eigentlich noch nie irgendwo gebraucht. Die Leute hängen sich nicht an mich, wie sie es bei dir tun. Sogar meine Tochter kommt zu dir, statt zu mir, um sich bemuttern zu lassen. Auch sie sieht das in dir, was die Menschen bewegt, sich an dich zu wenden. Ich habe nie gewusst, wohin ich gehen soll - oder warum.«
       Magda hörte es mit Schrecken. Seit sie Jaelle kannte, hatte sie die Jüngere um ihr Selbstbewusstsein, ihre Zielstrebigkeit, die Magda fremde Intensität, beneidet, mit der sich Jaelle jeder Sache annahm. Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass Jaelle so empfand.
       »Das ist nicht wahr, Shaya. In vieler Beziehung bist du so viel stärker als ich. Du bist mutiger als ich. Du zauderst nicht und gerätst nicht in Panik, und du pflückst nicht ständig im Geist alles auseinander… «
       »Oh - Mut.« Jaelle lächelte schwach. »Damon sagte mir einmal, meine Art von Mut sei der Mut eines Soldaten und bedeute nur, dass ich nicht genug Phantasie hätte, um mich zu fürchten. Damon gibt offen zu, dass er - physisch - ein schrecklicher Feigling ist, weil er zu viel Phantasie hat. Und ich habe so wenig. Keine Phantasie, nicht die Hälfte von deinem Verstand oder deiner Empfindsamkeit. Vielleicht ist das, was ich brauche, die Weisheit dieser Zauberinnen aus der legendären Stadt. Mir geht es wie Camilla. Ich möchte sie aufsuchen und fragen, warum ich geboren wurde und welchen Sinn mein Leben hat.«
       »Es gibt Zeiten, da habe auch ich solche Gedanken, Jaelle. Aber wir beide haben Pflichten, Verantwortung… «
       In ihrer Unruhe machte Jaelle sich von Magda los. Sie lief so dicht am Rand der Klippe hin und her, dass Magda zusammenzuckte. Mut? Oder Mangel an Phantasie? War Jaelle unfähig, sich vorzustellen, dass sie hinunterfiel, und hatte sie nur deshalb keine Angst?
       »O Margali, begreifst du das nicht? Es gibt keinen Grund, warum ich zurückkehren sollte. Mir kommt es vor, als habe mich mein ganzes Leben bis hierher geführt, zu der Möglichkeit, herauszufinden, was wirklich ist, was unter der Oberfläche des Lebens liegt. Damit ich einen Sinn in allem erkenne. Vielleicht wissen diese Leroni der Schwesternschaft die Antworten und können sie mir sagen. Oder mir helfen, sie zu finden.«
       »Und vielleicht behaupten sie nur, dass sie es können. Wie Acquilara. Um sich wichtig zu machen. Und es sind nur Tricks.«
       »Nein. Siehst du den Unterschied nicht? Acquilara ist voller Arroganz und… und hasst dich und mich, weil wir tatsächlich Laran haben, und sie hat es nicht, obwohl sie bei uns den Eindruck erwecken wollte. Ich denke an… nun, Marisela. Sie diskutiert nicht über den Sinn des Lebens, sie versucht nicht, andere zu überzeugen oder zu bekehren. Sie tut einfach, was getan werden muss. Was für ein Wissen steckt dahinter? In der Legende heißt es, wenn du sie aus eigener Kraft erreichst, müssen sie dich aufnehmen, und lassen sie mich trotzdem nicht ein, werde ich mich auf ihre Türschwelle setzen und warten.«
       Der Gedanke hatte eine gewisse Anziehungskraft, zu wissen, welchen Sinn das Leben hat, geradewegs zur Quelle der Weisheit vorzudringen und Antwort auf alle Fragen zu verlangen. Doch es gab andere Bindungen.
       »Willst du mich deswegen allein lassen, Shaya?«
       »Du wärest nicht allein, Margali. Du bist ein Mensch, der nie allein sein wird. Und auf jeden Fall hast du Camilla… «
       Magda fasste Jaelles Hände mit festem Griff.
       »Jaelle - Bredhiya, meine Geliebte, meine Freipartnerin, glaubst du wirklich, das sei dasselbe?« So war Liebe nicht, Liebe ließ sich nicht säuberlich einordnen. »Ich kann einfach nicht glauben, dass du eifersüchtig auf Camilla… «
       »Nein, Eidestochter.« Es kam selten vor, dass Jaelle sie mit dem Namen nannte, der von dem ersten ihrer vielen einander geleisteten Gelübde herrührte. »Ich würde nie eifersüchtig sein. Nur… « Jaelle drückte ihre Hände. In dem reflektierten Mondlicht, Schneelicht, war ihr

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