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Die Schwarze Schwesternschaft

Titel: Die Schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Greifbarem? Wie gern hätte Magda es gewusst! Doch sie hatte nicht einmal eine Ahnung.
       Die Schwesternschaft. Sie weiß es. Marisela wusste es. Wenn Jaelle am Leben geblieben wäre, das erkannte Magda jetzt, hätten sie dies Wissen gemeinsam gesucht, vielleicht mit Camilla, die die Göttin, falls es eine Göttin gab, nach den Gründen für ihr Leben und ihr Leiden hatte fragen wollen. Jetzt hatte sie einen weiteren Groll gegen die Göttin, die ihr Jaelle genommen hatte. Fand Camilla einen Weg, sich friedlich oder kämpfend Zutritt in die Stadt zu verschaffen, würde sie ihn beschreiten.
       Und Magda hätte sie begleiten sollen. Es war ihr Schicksal. Aber als sie Cholaynas schwere Atemzüge hörte, sagte sie sich, dass sie nicht frei war, das zu tun. Möglicherweise hatte Cholayna schon wieder Lungenentzündung und war viele Tage lang nicht reisefähig. Sie konnte ihnen nicht in die Stadt folgen, sie würde nicht eingelassen werden. Die Suche nach Weisheit war nicht ihre Bestimmung. Sie musste ins Terranische HQ zurückkehren, ebenso wie Vanessa. Und sie, Magda, musste sie hinbringen.
      Sie hatte eine kurze Vision Jaelles - den Kopf gegen den Wind gesenkt, führte sie den Weg zu einem verrückten Abenteuer an…
       Jetzt war Jaelle ihr wieder vorausgeeilt und an einem Ort, zu dem sie ihr nicht folgen konnte. Sie würde Camilla zureden, dass sie getrost weiterzog, aber sie selbst musste mit ihren terranischen Landsmänninnen zurückkehren.
       Der Tag brach an, und nachdem sie das Frühstück gekocht und gegessen hatten, erschien die alte Frau und nahm zeremoniell auf der steinernen Plattform Platz. Mit ihr kamen die blinde Rakhaila und Kyntha.
       »Habt ihr alle gut geschlafen? Du wirst Medizin bekommen, Schwester«, sagte sie zu Cholayna. Dann wandte sie sich Kyntha zu.
       »Du sollst sagen, was zu sagen ist.«
       Kyntha stellte sich vor ihnen auf. In ihrer Stimme war eine seltsame Förmlichkeit. Sie benutzte diesmal den Gebirgsdialekt, aber sie sprach ihn langsam.
       »Eure Schwester Marisela hätte dies zu euch allen sagen sollen. Mit Kummer übernehme ich ihre Pflichten. Ihr seid gekommen, die Schwesternschaft zu suchen, und Marisela wollte euch an einen Ort führen, wo ihr nach eurem Begehr hättet gefragt werden können. Wir bringen es nicht übers Herz, euch diesen Pfad noch einmal reisen zu lassen, deshalb frage ich euch hier. Was suchst du?« Sie sah Camilla an.
       Camilla erklärte barsch: »Du weißt, ich suche jene, die der Göttin dienen, damit ich sie - oder die Göttin - fragen kann, was sie mit mir vorhat.«
       Kyntha erwiderte sanft: »Solche Fragen beantwortet sie nicht, Schwester. Es wird deine Aufgabe sein, Weisheit zu gewinnen, um ihre Stimme zu hören.«
       »Wo soll ich dann anfangen, nach dieser Weisheit Ausschau zu halten? In eurer Stadt? Bring mich hin.«
       Die blinde Rakhaila brach in Gelächter aus.
       »Einfach so? Ha!«
       »Dein Leben hat aus viel Leiden und Arbeit bestanden, während du Weisheit suchtest«, sagte Kyntha. »Aber sieh dir Rakhaila an. Sie ist älter als du, sie hat ebenso viel gelitten wie du, und doch ist sie dort nicht eingelassen worden. Sie begnügt sich damit, am Eingangstor die Tiere zu versorgen, die die Dienerinnen der Schwesternschaft tragen.«
       »Hat sie darum gebeten?«, fragte Camilla. »Es gibt verschiedene Wege zu der Schwesternschaft. Außerdem glaube ich, dass es deine Pflicht ist, mich hinzubringen, weil ich darum gebeten habe. Tu deine Pflicht, meine Schwester, damit ich meine tun kann.«
       Die alte Schamanin winkte Camilla. Wie sie es am Tag zuvor bei Rafaella getan hatte, klopfte sie auf den Sitz neben sich.
       »Für eine, die fragt, ist alles beantwortet«, sagte sie. »Ich heiße dich willkommen, Großtochter meiner Seele.«
       Ein scharfer Schmerz fuhr Magda durchs Herz. Jaelle war vor ihr gegangen, zusammen mit Marisela. Jetzt hatte Camilla sie überholt und sollte ihr genommen werden.
       Kyntha sagte zu Rafaella, und ihre Stimme war nicht hart, sondern ein bisschen sarkastisch: »Jetzt weißt du, dass die Stadt kein Ort der Reichtümer und der Juwelen ist. Hast du immer noch Lust hinzugehen?«
       Rafaella schüttelte den Kopf. »Ich habe einen legitimen Auftrag ausgeführt. Er hat ein schlechtes Ende gefunden; meine Gefährtin ist tot. Aber die Suche bereue ich nicht. Mein Verlangen geht nicht danach, eine Leronis zu sein. Das überlasse ich anderen.«
       »Dann gehe in

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