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Die Schwarze Schwesternschaft

Titel: Die Schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Sie zitterte beim Gedanken daran, in dem Korb den Felsen wieder hinuntergelassen zu werden. Und wie weit mussten sie noch in die Wildnis vordringen? Möglich, dass die alte Frau ihnen etwas über Lexie und Rafaella zu berichten hatte; zumindest war sie über Acquilaras Leute informiert und verabscheute sie.
       Cholayna saß im Bett und hatte tatsächlich etwas Brei gegessen. Sie sah besser, gesünder aus, sie hatte um Wasser zum Waschen ihres Gesichts gebeten und eine Haarbürste aus ihrem Bündel genommen. Aber sie war zu schwach, um lange zu sitzen. Deshalb hatte Vanessa die Bürste ergriffen, und mit konzentrierter Miene versuchte sie, die verfilzte Mähne weißen Haars zu entwirren.
       »Wie ich sehe, geht es dir besser.« Magda kniete sich neben sie. Cholayna lächelte.
       »Ich fange an, mich wieder halbwegs menschlich zu fühlen, und ich kann atmen, ohne dass mir dabei Messer durch die Brust fahren. Es schneit wohl nicht mehr? Sag mir, Magda, wie lange sind wir schon hier?«
       »Fünf oder sechs Tage. Sobald du dazu im Stande bist, ziehen wir weiter. Ich glaube, die Leute kennen die Stadt. Wenn wir sie auf die richtige Art fragen, antworten sie uns vielleicht.«
       »Aber was ist die richtige Art?«, überlegte Vanessa.
       Camilla trat zu ihnen. »Eins wissen wir. Sie stehen nicht im Einvernehmen mit… « Sie brach ab, und Magda las in Camillas Gedanken die Erinnerung an den hellen Zorn der alten Frau, als sie Acquilaras Namen ausgesprochen hatte.
       Es war, als würde jemand sprechen, der nicht anwesend war:
       Sprich den Namen des Bösen nicht aus, es kann ihn als Verbindungsglied zu dir benutzen…
       »Sie stehen nicht im Einvernehmen mit jener Frau, die in Nevarsin, in Arlindas Haus zu uns kam und uns einzuschüchtern versuchte«, sagte Magda. »Ganz im Gegenteil, sie entsetzen sich schon vor ihrem bloßen Namen. Deshalb wissen sie offensichtlich, was vorgeht.«
       »Ich wünschte, ich wüsste es auch«, beklagte sich Vanessa. »Diese alte Frau verursacht mir eine Gänsehaut! Unmenschlich!«
       Jaelle widersprach: »Sie hat Cholayna das Leben gerettet, und du hättest fürs Leben einen lahmen Fuß behalten können. Sei nicht undankbar!«
       »Also, ich kann Vanessa verstehen«, meinte Camilla. »Ist dir nichts aufgefallen, Margali? Vanessa mag es entgangen sein, sie beherrscht die Sprache nicht so gut wie du; du hast sie schließlich als Kind in Caer Donn gelernt. Sie sagt niemals ich, sie spricht von sich wie von einer anderen Person. Das begreife ich nicht.«
       »Es ist wohl überhaupt schwer, fremdartige religiöse Bräuche zu begreifen«, sagte Cholayna nachdenklich. »Wir sollten einfach dankbar dafür sein, dass sie uns wohlgesinnt ist.«
       »Wir brauchen mehr als das!«, fiel Jaelle ein. »Wir nähern uns dem Ende unserer Reise. Zwischen hier und dort ist auf den Karten nichts eingezeichnet. Wohin sollen wir uns wenden, wenn sie uns die Richtung nicht angibt?«
       »Und sie ist uns seit Tagen nicht mehr in die Nähe gekommen. Damit, dass du… « - Camilla zögerte - »… einen bestimmten Namen aussprachst, musst du sie verscheucht haben. Vorher war sie so freundlich, und dann - nichts mehr. Wie spurlos verschwunden.« Sie lächelte freudlos.
       »Aus der Tatsache, dass einige von uns Laran besitzen, mag sie den Schluss gezogen haben, von hier an könnten wir unsern Weg allein finden.«
       »Das würde immerhin bedeuten«, gab Magda zu bedenken, »dass es etwas zu finden gibt. Und dass man es von hier aus unter Umständen finden kann.«
       Am Abend kamen die Helferinnen, bauten Cholaynas Dampfzelt wieder auf und wiesen sie durch Gesten an, darunter zu schlafen, obwohl sie tagsüber jetzt beschwerdefrei atmete. Jaelle ging mit ihnen hinaus, um noch einmal nach den Tieren zu sehen. Als sie zurückkam, winkte sie die anderen dicht zu sich.
       »Morgen wird jemand kommen, um mit uns zu sprechen. Aus dem, was die Blinde sagte - ihr Name ist übrigens Rakhaila, die Dialekt-Version von Rafaella - , ging hervor, dass Frauen zwischen diesem Ort und… « - Jaelle zögerte - »… der Stadt, die wir suchen, hin- und herreisen. Ich habe das Gefühl, wir müssen von einem Augenblick auf den anderen aufbrechen. Bereiten wir uns lieber darauf vor.«
       »Cholayna ist noch nicht reisefähig!«, protestierte Vanessa.
       »Ja, wir müssen besprechen, ob wir Cholayna zurückschicken oder hier lassen, damit sie sich ganz erholen kann. Rakhaila hat

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