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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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kann so viel verwesendes Fleisch aufspüren!«
    »Was liest du da?«
    In Daemons Belustigung hatte sich eine Spur Argwohn geschlichen. Was nur verständlich war, mutmaßte sie, da sie ihren Lebensunterhalt ganz gut mit ihrem Zweitberuf bestritten hatte, bevor sie nach Kaeleer gezogen war und sich zu viele männliche Verwandte zugelegt hatte. Nicht, dass Daemon sich um ihre Profession Sorgen gemacht hätte. Schließlich hatte er ihr die meisten gemeineren Kniffe dieses besonderen Gewerbes selbst beigebracht.
    Sie hielt das Buch empor, damit er den Titel lesen konnte.
    »Ach, dieses Buch!«
    Jetzt lag definitiv Argwohn in seiner Stimme, so als habe er den Abstand zwischen ihrem Sessel und seinem Platz auf dem Sofa abgemessen und sei fest entschlossen, ihn beizubehalten.
    »Sollte ich etwas über dieses Buch wissen? Und was für ein Name ist Jarvis Jenkell überhaupt? Meinst du, das ist sein richtiger Name?«, fragte Surreal.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Daemon trocken. »Ich weiß nur, dass Jaenelle seine Geschichten nicht mehr im Bett lesen darf, seitdem er diese neue Buchreihe herausgebracht hat. Sie fängt immer so heftig zu lachen an, dass sie ganz wild mit den Armen fuchtelt.«
    »Was …? Oh! Sie hat dich erwischt, was?«

    Eine versteinerte Miene war die einzige Antwort.
    Na gut, dann zurück zum Ausgangsthema. »Warum besitzen diese Leute also nicht genug Grips, um eine Leiche an einem Ort zu vergraben, an dem man sie nicht findet? Neiiiin, sie verstecken sie in einem Schrank … oder in einer alten Truhe in einem Gästezimmer – noch nicht einmal oben auf dem Dachboden, wo sie vielleicht schwieriger zu finden wäre – oder im Schuppen draußen im Garten, wo sie Tiere anzieht, die ein wenig Aas zum Abendessen mitnehmen möchten.« Sie schlug die Hände an die Wangen, riss die Augen auf und schüttelte den Kopf. »Oh! Sieh nur! Es ist der Gärtner. Der tot ist. Und schau! An der Heckenschere ist Blut. Meinst du, das könnte ein Hinweis sein?«
    Daemon schnaubte laut, versuchte dann aber, sich wieder zu beherrschen. Letzten Endes fiel er jedoch lachend auf seinen Sitz zurück.
    Sie fiel in sein Lachen ein und schüttelte schließlich den Kopf. Da sie bei ihrer eigenen Arbeit größten Wert auf Gründlichkeit legte, fiel es ihr schwer, schlampiges Vorgehen einfach abzutun, selbst in einer Geschichte. »Wirklich, Sadi. Zugegebenermaßen muss sich ein Landenmann bei der Beseitigung einer Leiche mehr anstrengen als wir, aber sie verfügen durchaus über Schaufeln!«
    »Es ist ein Krimi, Surreal«, sagte er, als er wieder sprechen konnte. »Darum geht es bei der ganzen Geschichte überhaupt. Jemand stößt auf eine Leiche, wird in die Ereignisse um den Tod hineingezogen und muss herausfinden, warum der Betreffende gestorben ist, und wer ihn umgebracht hat – gewöhnlich während er versucht, nicht selbst auch noch umgebracht zu werden. Bevor man keine Leiche gefunden hat, besteht kein Grund, nach Hinweisen Ausschau zu halten.«
    Surreal nickte, denn dieser Teil leuchtete ein. »Das erklärt aber immer noch nicht diese Figur, die ein Angehöriger des Blutes sein soll – oder die Katze. Eine Gattung der verwandten Wesen, die lieber im Verborgenen geblieben sind, wobei sie sich als ungewöhnlich große Hauskatzen ausgeben; mit
Ausnahme dieser einzelnen abtrünnigen Katze, die sich entschlossen hat, dem armen, dummen Menschen mit seinem beeinträchtigten Geruchssinn beim Aufklären von Mordfällen zu helfen?«
    Daemon erhob sich und ging zu dem Ecktisch, auf dem eine offene Weinflasche und Gläser standen. Er hob die Flasche hoch und warf Surreal einen fragenden Blick zu. Sie schüttelte den Kopf.
    Nachdem er sich ein Glas eingeschenkt hatte, kehrte er zu seinem Platz auf dem Sofa zurück. »Es ist noch nicht so viele Jahre her, dass die verwandten Hunde und Pferde ihre Gegenwart bekannt gegeben haben. Von daher wäre es möglich, dass eine Gattung entschieden hat, sich versteckt zu halten, während die anderen sich entschlossen haben, die menschlichen Angehörigen des Blutes von der Existenz der verwandten Wesen in Kenntnis zu setzen. Nicht wahrscheinlich, aber möglich. Was die menschliche Seite dieses Duos betrifft: Dies ist das zweite Buch mit diesen Figuren. Der Mann hat sein Bluterbe im Laufe der ersten Geschichte entdeckt, und ist nun immer noch dabei, den Umgang mit seinen Kräften zu erlernen.«
    »Klingt das nicht ein bisschen zu sehr nach den Geschichten, die Lady Fiona über Tracker und Shadow verfasst?«,

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