Die Schwert-Legende
es finden? In einer anderen Dimension? Oder in Shimadas Burg, mit der es ihm gelingt, die Dimensionen und Zeiten zu durchwandern?«
»Nein, John, es befindet sich in dieser Dimension und auf dieser Welt. So ungewöhnlich es sich anhört.«
Ich lachte leise. »Das ist es in der Tat. In dieser Welt? Na ja, sie ist groß.«
»Was sollen wir dabei?« fragte Suko.
»Da muß ich etwas weiter ausholen. Es geht auch nicht nur um euch, sondern um einen Freund, der ebenfalls das Schwert besitzen will. Ihr wißt, daß ich Yakup meine.«
Wir nickten.
»Amaterasu hat auf mentalem Weg Verbindung mit Yakup aufnehmen können. Sie ist eingedrungen in seine Träume und hat dort von dem Schwert berichten können. Diese Waffe befindet sich an einem Platz, den man auch mit dem Begriff Hölle umschreiben kann. Es ist tatsächlich eine gefährliche Hölle, jedoch anders als die, wie wir kennen, versteht ihr? Man spricht von der Weißen Hölle.«
»Der Kälte also?«
»Richtig.«
»Und weiter?«
»Auf dieser Erde existieren nur wenige Orte, wo sich die Weiße Hölle befindet. Das ist einmal die Arktis und zum anderen die Antarktis.«
»Können wir uns den Ort jetzt aussuchen?«
»Nein, das geht nicht. Ich kann euch sagen, daß ihr das Schwert in der Arktis finden könnt.«
»Wunderbar!« rief ich leicht sarkastisch. »Dann brauchen wir nur in Richtung Nordpol fahren und es holen. Einfacher geht es nicht — oder?«
Shao nickte. »Es gibt da schon einige Hindernisse. Wie gesagt, Shimada hat auch herausgefunden, wo sich die Waffe befindet und läßt sie bewachen.«
»Warum holt er sie nicht selbst?« fragte Suko.
»Das schafft er zu seinem Pech nicht, weil um das Schwert herum noch eine Gegenmagie aufgebaut ist. Es hat sich also ein Gleichgewicht der Kräfte gebildet.«
»Das wir einreißen können?«
»Nicht nur ihr, Suko, auch Yakup. Er ist allerdings derjenige, der in einer großen Gefahr schwebt. Shimada weiß, daß Amaterasu ihm ihr Wissen gesandt hat. Er befindet sich in Gefahr. Ich schätze, daß Shimada ihn zuerst ausschalten will.«
»Danach sind wir an der Reihe, wie?«
»Wenn ihr euch um die Waffe kümmern wollt, sicherlich«, erklärte Shao mir.
Ich schaute Suko an, er wich meinem Blick nicht aus. »Natürlich werden wir ihm zur Seite stehen.«
Shao lächelte. »Auch in der Kälte?«
»Wenn du dabei bist«, sagte Suko, »macht es mir überhaupt nichts aus.«
»Ich werde dabei sein, aber auch ich muß der abwehrenden Magie Tribut zollen. Ich kann nur im Hintergrund agieren. Shimada wird alles daransetzen, daß Yakup diese Waffe nicht bekommt.«
»Was heißt das konkret?« fragte ich.
»Er muß damit rechnen, schon im Kloster angegriffen zu werden.«
»Weiß er denn Bescheid?«
»Durch die Träume.«
Ich schüttelte den Kopf. »Das meine ich nicht. Weiß er, daß er in einer akuten Gefahr schwebt?«
»Ich glaub' es nicht. Shimada ist raffiniert. Er wird seine Todesboten schicken.« Shaos Gesicht wurde sehr ernst. »Ihr wißt selbst, zu was er fähig ist.«
»Und wir sollen ihn beschützen«, sagte Suko.
»Nicht nur das, Suko. Ihr beide sollt ihm helfen, das Schwert zu finden.«
»In der kalten Arktis?« hakte ich nach. »Da friere ich ja jetzt schon.«
Suko winkte ab, als er Shaos überraschten Blick bemerkte. »Hör nicht auf ihn. Wenn es hart auf hart kommt, ist er dabei. Ich frage mich nur, wo wir suchen sollen. Die Arktis ist verflixt groß.«
»Das Gebiet liegt im Nordosten. Es gehörte zu Kanada, wenn ich recht informiert bin. Es ist fast unbewohnt. Man kommt mit dem Schiff nicht bis ans Ziel und muß sich auf die einheimischen Helfer, die Eskimos, verlassen.«
»Das wird nicht einfach sein, fürchte ich.«
»Wir müssen es versuchen, John.«
Ich schaute auf die Uhr. »Okay, ich werde mal rübergehen und mit Sir James reden.« Mein Grinsen sagte Shao und Suko genug. »Laßt euch jetzt nur nicht stören.«
»Keine Sorge, John, wir wissen schon, was sich gehört.«
»Hoffentlich«, erwiderte ich im Weggehen und dabei auch ziemlich eindeutig zweideutig.
Die Arktis also. Daß es längst ein Fall für uns war, davon ging ich aus. Shao war nicht grundlos erschienen. Zudem hatte Yakup Yalcinkaya, unser türkischer Ninja-Freund, jahrelang nach einer Waffe gesucht, mit der die lebende Legende besiegt werden konnte.
Shimada war brandgefährlich. Er lebte in einem Zeitenschloß, das er tatsächlich durch die Zeiten steuern und damit Dimensionen überwinden konnte.
Unter seiner Knute standen
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