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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Mutter Konfessor.«
    Sie drehte sich zu den Hunderten von Soldaten um, die herumstanden und zusahen. »Ich nehme an, ihr habt doch alle etwas zu tun?«
    Als wären sie gerade aufgewacht, gerieten sie wieder in Bewegung, erst langsam, dann mit wachsendem Eifer.
    Hobson salutierte mit der Faust auf seinem Herzen und wandte sich anderen Aufgaben zu. Der Mann, der Mosle hergebracht hatte, hob seine Leiche auf und schleppte sie davon. Andere gingen zu Chandalen und den beiden Brüdern und baten sie um Anweisungen. Hauptmann Ryan blieb allein bei ihr zurück und verfolgte, wie alle an ihre Arbeit gingen.
    Ihre Beine fühlten sich schlapp und kraftlos an, wie Bogensehnen, die man die ganze Nacht draußen im Regen hatte stehen lassen. Wenn ein Konfessor seine Kraft im ausgeruhten und wachen Zustand einsetzte, war dies strapaziös. Sie einzusetzen, wenn er ohnehin schon erschöpft war, kostete gefährlich viel Kraft. Sie konnte sich kaum noch aufrechthalten.
    Sie war bereits todmüde gewesen, nachdem sie die Nacht hindurch ins Feindeslager und zurück geritten war, gar nicht erst zu reden von dem Kampf mit ihnen. Sie brauchte mehr Schlaf, als sie bekommen hatte. Der Einsatz ihrer Kraft hatte ihr die Erholung durch das kleine Nickerchen genommen und mehr als das. Sie hatte einen Teil der ihr verbliebenen Kraft dazu benutzt, etwas zu tun, das eigentlich ohne sie hätte erledigt werden sollen.
    Vielleicht lag es an der Kälte, vielleicht am Reisen unter solch strapaziösen Umständen, aber sie schien in der letzten Zeit müder zu sein als gewöhnlich. Vielleicht konnte sie Prindin bitten, ihr noch etwas Tee zu machen.
    »Könnte ich Euch einen Augenblick sprechen, Mutter Konfessor?« fragte Hauptmann Ryan.
    Kahlan nickte. »Was gibt’s, Hauptmann?«
    Er schob seine aufgeknöpfte Wolljacke nach hinten und stopfte seine Hände in die hinteren Taschen. Er blickte fort und sah zu, wie ein paar Soldaten Wasserschläuche füllten. »Ich wollte nur sagen, es tut mir leid. Ich habe einen Fehler gemacht.«
    »Schon gut, Bradley Er war Euer Freund. Es fällt schwer, etwas Schlechtes über einen Freund zu denken. Ich verstehe das.«
    »Nein, das ist es nicht. Mein Vater hat immer gesagt, daß ein Mann seine Fehler eingestehen muß, bevor er etwas Rechtes in dieser Welt zustande bringen kann.«
    Er scharrte mit den Füßen im Boden und blickte sich um, schließlich sah er sie aus seinen blauen Augen an. »Mein Fehler war zu glauben, Ihr wolltet Mosles Tod, weil er sich Euch nicht untergeordnet hat. Ich dachte, Ihr hättet es aus Gehässigkeit getan. Ich habe einen Fehler gemacht, und es tut mir leid. Entschuldigt, daß ich so von Euch gedacht habe. Ihr wolltet uns beschützen, obwohl Ihr wußtet, daß wir Euch dafür hassen würden. Nun, ich hasse Euch nicht. Hoffentlich haßt Ihr mich nicht. Es ist mir eine Ehre, Euch in diesen Kampf zu folgen. Hoffentlich bin ich eines Tages so weise wie Ihr und habe wie Ihr den Mut, diese Weisheit auch zu nutzen.«
    Sie stieß einen leisen Seufzer aus. »Ich bin kaum älter als Ihr, und doch gebt Ihr mir das Gefühl, eine alte Frau zu sein. Ich bin erleichtert, versteht Ihr das? Das ist ein kleiner Trost bei all der Quälerei. Ihr seid ein guter Offizier und werdet es in dieser Welt weit bringen.«
    Er lächelte. »Ich bin froh, daß wir uns wieder vertragen.«
    Ein Mann näherte sich und wurde vom Hauptmann herangewinkt. »Was gibt’s, Sergeant?«
    Sergeant Frost schlug sich zum Salut die Faust aufs Herz. »Wir haben ein paar Männer ausgesandt, und in einer verlassenen Scheune haben sie etwas zerstoßene Kreide und andere Dinge gefunden, die man zur Herstellung von Tünche braucht. Zudem haben wir ein paar Holzzuber, in denen wir sie anmischen können. Sie sind groß genug, um darin zu baden.«
    »Wie viele Zuber habt ihr?« erkundigte sich Kahlan.
    »Ein Dutzend, Mutter Konfessor.«
    »Stellt die Zuber nebeneinander und schlagt ein Zelt um jeden auf. Nehmt die größten Zelte, die ihr habt, auch wenn es die Kommandozelte sind. Rührt die Tünche mit heißem Wasser an und legt die heißen Steine in die Zelte, damit es drinnen so warm wie möglich wird. Sagt mir Bescheid, wenn alles soweit ist.«
    Seine offenkundige Frage für sich behaltend, salutierte der Sergeant und eilte davon, um sich der Angelegenheit zu widmen.
    Hauptmann Ryan sah sie fragend an. »Was habt Ihr mit der Tünche vor?«
    »Wir stehen gerade erst wieder auf freundschaftlichem Fuß miteinander; wir sollten uns das noch eine Weile

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