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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Blick glitt über Hauptmann Ryan hinweg zu Prindin, der hinter dem noch immer aschfahlen Leutnant Hobson stand. Auch Chandalen funkelte ihn wütend an. Sie sprach in seiner Sprache.
    »Prindin, ich hatte dir aufgetragen, dafür zu sorgen, daß alle getötet werden. Warum hast du nicht getan, was ich gesagt habe?«
    Er zuckte verlegen mit den Achseln. »Sie hatten sich abgesprochen. Hauptmann Ryan gab ihnen den Auftrag, die anderen zu töten, diesen hier jedoch zu dir zu bringen. Ich wußte das bei unserem Aufbruch nicht, sonst hätte ich dir davon erzählt. Sie hatten zweihundert Fußsoldaten und weitere hundert zu Pferd. Wie ich dir sagte, sie hatten sich abgesprochen, und ich glaubte, es nicht verhindern zu können, es sei denn, ich hätte ihn eigenhändig getötet. Doch dann wurde mir klar, sie würden mich dafür vielleicht töten, und dann könnte ich nicht in deiner Nähe sein, um dich zu beschützen. Abgesehen davon wußte ich, wie gut es ihnen tun würde, eine Lektion erteilt zu bekommen.«
    »Konnte jemand fliehen?«
    »Nein. Ich war ein wenig überrascht, wie gut sie ihre Arbeit getan haben. Es sind gute Soldaten. Sie haben etwas Schwieriges getan, unter Tränen, aber sie haben es gut gemacht. Niemand ist ihnen entkommen.«
    Kahlan stieß einen langen Seufzer aus. »Verstehe, Prindin. Du hast richtig gehandelt.« Sie warf einen Seitenblick auf Chandalen. »Chandalen wird auch zufrieden sein.« Es war ein Befehl.
    Prindin lächelte sie verkniffen und erleichtert an. Ihr wütender Blick wanderte zu Hauptmann Ryan.
    »Zufrieden?«
    Er stand steif da, bleich und mit großen Augen. »Ja, Mutter Konfessor.«
    Sie ließ den Blick über die versammelten Männer schweifen. »Sind alle jetzt zufrieden?«
    Ein Chor unzusammenhängend murmelnder Stimmen erhob sich: »Ja, Mutter Konfessor.«
    Hatte es zuvor noch einige gegeben, die keine Angst vor ihr gehabt hatten, jetzt gab es keine mehr. Sie alle sahen aus, als würden sie schon auf das unerwartete Knacken eines Ästchens hin wie die erschrockenen Kaninchen in die Berge Reißaus nehmen. Für die meisten war dies das erste Mal, daß sie Magie erlebt hatten, und diese Magie war nicht voller Wunder und Schönheit gewesen, sondern furchterregend und häßlich.
    »Mutter Konfessor?« sagte Hauptmann Ryan leise. Er hielt den Arm noch immer ausgestreckt, wie erstarrt, das angebotene Messer noch immer in der Hand. »Was werdet Ihr mit mir anstellen, weil ich Eure Befehle mißachtet habe?«
    Sie blickte in sein blutleeres Gesicht. »Nichts. Dies ist Euer erster Tag als Soldat im Krieg gegen die Imperiale Ordnung. Die meisten von Euch waren von der Richtigkeit dessen, was ich befohlen habe, nicht überzeugt. Ihr habt noch nicht im Krieg gekämpft und die Notwendigkeit nicht erkannt. Ich will es dabei belassen, wenn Ihr nur Eure Lehre daraus gezogen habt.«
    Hauptmann Ryan schluckte. »Vielen Dank, Mutter Konfessor.« Mit zitternder Hand ließ er das Messer zurück in seine Scheide gleiten. »Ich bin zusammen mit ihm aufgewachsen.« Er deutete auf die Leiche zu ihren Füßen. »Wir haben vielleicht eine Meile voneinander entfernt gewohnt, an derselben Straße. Wir sind immer zusammen fischen und auf die Jagd gegangen. Wir haben uns gegenseitig im Haus geholfen. An Feiertagen sind wir immer in unseren besten Kleidern in der gleichen Farbe ausgegangen. Immer haben wir…«
    »Tut mir leid, Bradley. Es gibt nichts, was den Schmerz durch Verrat oder Verlust lindern könnte, außer der Zeit. Wie ich dir schon sagte, Krieg ist nicht fair. Würden die Soldaten der Imperialen Ordnung keinen Krieg führen, vielleicht wärst du dann heute mit deinem Freund beim Fischen. Gib der Imperialen Ordnung die Schuld und räche ihn, zusammen mit all den anderen.«
    Er nickte. »Mutter Konfessor? Was hättet Ihr getan, wenn Ihr Euch geirrt hättet? Was hättet Ihr getan, wenn Mosle nicht vorgehabt hätte, zum Feind überzulaufen?«
    Sie sah ihn so lange an, bis er den Kopf hob und ihren Blick erwiderte. »Wahrscheinlich hätte ich das Messer genommen, daß Ihr mir geben wolltet, und Euch getötet.«
    Sie ließ ihn mit seinem leeren Gesichtsausdruck stehen und legte dem Mann neben ihm eine Hand auf die Schulter. »Leutnant Hobson, ich weiß, Eure Aufgabe war schwierig. Prindin hat mir berichtet, Ihr hättet sie gut erledigt.«
    Er schien den Tränen nahe, brachte es aber trotzdem noch fertig, sich stolz in die Brust zu werfen. Sein Bart war nicht viel mehr als Flausen, bemerkte sie. »Vielen Dank,

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