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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Möglichkeit zur Flucht. Richard trat seitlich auf die Lichtung, der Kreis aus Gestalten bewegte sich mit ihm. Immer mehr rückten von allen Seiten vor. Richard drehte sich um und sah, wie sie in zwei Reihen um ihn herumstanden.
    Vielleicht konnte er es noch immer schaffen, ohne jemanden zu töten. »Wer spricht für euch?«
    Der innere Ring aus in Gewändern gehüllten Gestalten ließ die runden Schilde fallen und warf die Zweitspeere auf den Boden, so daß die Spitzen auf Richard zeigten. Dann umfaßte jeder einzelne von ihnen den verbliebenen Speer mit beiden Händen wie eine Stange. Sie ließen ihn keinen Moment aus den Augen. Die Krieger im äußeren Ring warfen ihre Schilde und alle ihre Speere zu Boden und legten die Hände an die Hefte ihrer Schwerter, zogen sie aber nicht.
    Ein leiser rhythmischer Gesang setzte ein, und die beiden Kreise setzten sich langsam in entgegengesetzter Richtung in Bewegung.
    Richard wich in einem engen Kreis zurück, versuchte, sie alle im Blick zu behalten. »Wer spricht für euch!«
    Der verhaltene Sprechgesang ging im Takt mit ihren seitlichen Schritten weiter.
    Eine Gestalt, die wie die anderen von Kopf bis Fuß verhüllt war, stieg auf einen Stein außerhalb des zweiten Rings.
    »Ich bin Du Chaillu. Ich spreche für die Baka Ban Mana.«
    Richard konnte es kaum fassen. »Du Chaillu, ich habe dir das Leben gerettet. Warum willst du uns ermorden?«
    »Die Baka Ban Mana sind nicht hier, um dich zu ermorden. Wir sind hier, um dich für den Raub unseres heiligen Landes hinzurichten.«
    »Du Chaillu, ich habe euer Land niemals zuvor gesehen. Was immer hier geschehen ist, ich habe nichts damit zu tun.«
    »Magische Männer haben uns das Land genommen. Sie haben uns unsere Gesetze gegeben. Du trägst die Sünden dieser magischen Männer, deiner Vorgänger, in dir. Zum Beweis trägst du sogar ihr Zeichen. Du mußt tun, was alle vor dir auch getan haben, die wir fangen konnten. Du mußt dich dem Kreis stellen. Du mußt sterben.«
    »Du Chaillu, ich habe dir doch gesagt, das Töten muß ein Ende haben.«
    »Es ist leicht zu verkünden, das Töten müsse ein Ende haben, wenn man derjenige ist, der sterben soll.«
    »Wie kannst du es wagen, so etwas zu mir zu sagen! Ich habe mein Leben riskiert, um dem Töten ein Ende zu machen! Ich habe mein Leben für dich aufs Spiel gesetzt!«
    Sie sprach leise. »Das weiß ich, Richard. Dafür werde ich dich immer in Ehren halten. Ich hätte dir Söhne geboren, hättest du es von mir verlangt. Ich hätte mein Leben für dich hingegeben. Für das, was du getan hast, wirst du als Held meines Volkes weiterleben. Ich werde ein Gebet an mein Kleid binden, auf daß die Seelen dich zärtlich in ihr Herz schließen.
    Aber du bist ein magischer Mann. In den Alten Gesetzen heißt es, wir sollten jeden Tag üben und mit der Klinge besser werden als jedes andere Volk der Welt. Man hat uns gesagt, daß wir jeden magischen Mann töten müssen, den wir fangen oder der Geist der Finsternis zieht die Welt des Lebendigen hinab in die Finsternis.«
    »Ihr könnt nicht immer weiter magische Männer töten, oder sonst jemanden! Das muß ein Ende haben!«
    »Durch das, was du getan hast, kann das Töten nicht beendet werden. Es kann erst enden, wenn die Seelen mit uns tanzen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Das heißt, wir müssen dich töten, oder es geschieht das, was gesprochen wurde – der Geist der Finsternis entkommt aus seinem Gefängnis.«
    Richard zeigte mit dem Speer auf sie. »Du Chaillu, ich will keinen von euch töten, aber ich werde mich wehren. Bitte, hört jetzt auf, bevor noch jemandem ein Leid geschieht. Zwing mich nicht, einen von euch zu töten. Bitte.«
    »Hättest du versucht fortzulaufen, hätten wir dir Speere in den Rücken gebohrt, aber da du dich entschieden hast stehenzubleiben, hast du dir das Recht verdient, dich uns zu stellen. Sterben wirst du in jedem Fall, wie alle anderen zuvor, die wir gefangen haben. Wenn du nicht gegen uns kämpfst, wird es schnell gehen und du mußt nicht leiden. Du hast mein Wort drauf.«
    Sie drehte ihre Hand in der Luft, und der Gesang setzte erneut ein.
    Die Männer des äußeren Rings zogen ihre Schwerter – lange Waffen mit schwarzem Griff, eine jede mit einem Ring am Knauf, an dem ein Band befestigt war, das sich in einer Schlaufe um den Hals des Schwertkämpfers legte, damit das Schwert im Kampf nicht verlorengehen konnte. Die Klingen waren allesamt gebogen und wurden zur Spitze hin breiter.
    Die Männer

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