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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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untergehenden Sonne auf, die hinter ihm ins Haus drang. »Sie nannten sich die Schwestern des Lichts.«
    Kahlan stockte der Atem. Eine Gänsehaut überzog ihre Arme. Ihr Magen schien sich zu ballen wie eine Faust.
    Sie vergaß sogar zu blinzeln.

9. Kapitel
    Richard runzelte die Stirn. »Und? Wer ist es? Was hat er gesagt?«
    Sie hatte die Augen noch immer aufgerissen und brachte nur ein Flüstern zustande. »Er hat gesagt, es seien die Schwestern des Lichts.«
    Er starrte sie eine ganze Weile an. »Wer sind die Schwestern des Lichts?«
    Endlich blinzelte sie und blickte ihn an. »Sehr viel weiß ich nicht über sie. Niemand weiß viel über sie. Richard, ich glaube, wir sollten fort von hier.« Kahlan klammerte sich mit beiden Händen an seinen Arm. »Bitte! Laß uns gehen. Sofort.«
    Richards Blick schweifte zu den Männern mit den Speeren und blieb auf dem Vogelmann haften. »Danke ihm, daß er gekommen ist. Sag ihm, wir nehmen die Sache selbst in die Hand.«
    Der Vogelmann nickte. Nachdem er mit seinen Männern gegangen war und Kahlan Savidlin erklärt hatte, sie und Richard wollten allein gehen, führte Richard sie am Arm nach draußen. Sie bogen um ein paar Ecken, dann drückte er sie sanft gegen eine Wand und hielt sie an den Oberarmen fest.
    »Also schön, vielleicht weißt du nicht sehr viel über sie, aber ein wenig doch. Erzähl mir alles. Man braucht nicht Gedanken lesen zu können, um zu sehen, daß du etwas weißt und daß du Angst hast.«
    »Sie haben etwas mit Zauberern zu tun. Mit denen, die die Gabe besitzen.«
    »Wie meinst du das?«
    Kahlan legte ihm die Hände auf die Arme, so wie er es bei ihr tat. »Früher einmal, als ich mit Zauberer Giller unterwegs war, saßen wir beieinander und unterhielten uns. Du weißt schon, über das Leben, über Träume und dergleichen. Giller war ein Zauberer aus Berufung. Er besaß nicht die Gabe, nur die Berufung. Es war sein Lebenswunsch gewesen, Zauberer zu werden, seine Berufung. Zedd hatte ihm beigebracht, ein Zauberer zu sein. Wegen des magischen Netzes allerdings, das Zedd über jeden bei seinem Verlassen der Midlands geworfen hatte, konnte Giller sich nicht an Zedd erinnern. Niemand erinnerte sich an ihn. Nicht einmal an seinen Namen.
    Wie auch immer, ich fragte ihn, ob er sich je mehr als nur die Berufung gewünscht hatte. Ob er sich wünschte, die Gabe zu besitzen. Er lächelte und dachte verträumt ein paar Minuten lang darüber nach. Dann verschwand sein Lächeln. Sein Gesicht wurde weiß, und er meinte, nein, er wünsche sich nicht, die Gabe zu besitzen.
    Der verängstigte Ausdruck in seinem Gesicht verwirrte mich. Es geschieht nicht oft, daß Zauberer auf eine einfache Frage hin eine solche Miene aufsetzen. Ich fragte ihn, aus welchem Grunde das so sei. Er sagte, wenn er die Gabe besäße, würde er es mit den Schwestern des Lichts zu tun bekommen.
    Ich fragte ihn, wer diese Schwestern seien, doch er wollte mir nichts über sie erzählen. Es sei am besten, nicht einmal ihren Namen laut auszusprechen. Er bat mich, ihn nicht weiter zu diesem Thema auszufragen. Ich weiß noch genau, welche Angst mir sein Gesichtsausdruck damals einjagte.«
    »Weißt du, woher sie stammen?«
    »Ich bin in den Midlands so gut wie überall gewesen. Nirgendwo habe ich gehört, daß man sie gesehen hätte. Und ich habe mich erkundigt.«
    Richard ließ sie los und stemmte eine Faust in die Hüfte. Mit der anderen Hand drückte er die Unterlippe hoch und dachte nach. Schließlich verschränkte er die Arme und drehte sich um. »Die Gabe. Da wären wir also wieder bei der Gabe angelangt. Ich dachte, diesen Unfug hätten wir hinter uns. Ich besitze diese Gabe nicht!«
    Sie faltete die Hände. »Richard, bitte, laß uns einfach fortgehen von hier. Wenn schon ein Zauberer vor den Schwestern des Lichts Angst hat … Laß uns einfach von hier fortgehen.«
    »Und wenn sie uns folgen? Wenn sie uns einholen, wenn mich meine Kopfschmerzen flach auf den Rücken geworfen haben und ich hilflos bin?«
    »Richard, ich weiß nichts über sie. Aber wenn ein Zauberer sich dermaßen vor ihnen fürchtet … Was, wenn wir jetzt im Augenblick hilflos sind?«
    »Ich bin der Sucher. Ich bin nicht hilflos. Aber später könnte ich es sein. Besser, wir bestimmen den Treffpunkt als sie. Im übrigen bin ich das Gerede über diese Gabe leid. Ich besitze sie nicht, und ich werde diesem Unsinn hier und jetzt ein Ende machen!«
    Sie atmete tief durch und nickte. »Also gut. Vermutlich sind der Sucher und die

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