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Die Schwestern

Die Schwestern

Titel: Die Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Portia Da Costa
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Besseren.
    «Ja, vielen Dank. Mir geht es wieder gut», erwiderte sie so gelassen wie möglich. «Es tut mir leid, was eben passiert ist,
     Mr. de Guile. Es liegt an der Hitze   … ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen.»
    «Mr. de Guile?» Als er seine pechschwarzen Augenbrauen amüsiert nach oben zog, konnte sich Delia im Leben nicht vorstellen,
     was ihn dazu bewog. Das
war
doch sein Name!
    «Sind wir heute ein wenig formell, Miss Ferraro?» Er lachte leise in sich hinein. Dann streckte er unversehensden Arm aus und nahm ihr das Glas aus der zitternden Hand. Nachdem er es abgestellt hatte, legte er ihre Hand in seine und
     begann, mit dem Daumen langsame, sinnliche Kreise auf der Innenfläche zu zeichnen. «So warm», flüsterte er. «Davon steht gar
     nichts in der Personalakte, Dee, stimmt’s?» Er hob ihre Hand an seine Lippen, um einen Kuss an die Stelle zu setzen, die er
     zuletzt berührt hatte.
    Als ihre Handfläche feucht wurde, spürte Delia die Feuchte auch an anderen Körperstellen. Zwischen den Schenkeln pulsierte
     ihr Geschlecht gegen den seidenen Spitzenbody. Und während Delias Verstand einen Augenblick lang aussetzte, entfachten ihre
     Hormone ein wahres Feuerwerk. Als de Guile seine Zunge bewegte, stöhnte Delia auf und wurde ohne Umschweife in ihre Phantasiewelt
     und zu ihrem Prinzen getragen. Sie lag auf einem Bett, den Rücken auf die Seidendecke gepresst, während ihr Prinz seinen Kopf
     zwischen ihre gespreizten Schenkel senkte. Diese Vorstellung war so real, dass Delia auf dem Sofa hin und her rutschte, ohne
     zu merken, dass sich ihr enger Rock nach oben schob und dabei ihre nackten Beine in voller Länge entblößte. Sie war bereit   …
    «Mr. de Guile! Bitte!», rief sie und zog ihren Arm ruckartig weg. Er hatte begonnen, an ihrer Handfläche zu saugen, und dabei
     ein fast obszönes Lustgefühl in ihr ausgelöst. «Ich   … ich dachte, wir unterhalten uns über meine Arbeit   … über meine Leistung   …»
    «Meine süße Dee», flüsterte er, «ich weiß alles über deine Leistung.» Er hielt inne, richtete sich auf und legte die goldgeränderte
     Brille auf dem Couchtisch ab.
    Delia hatte große Mühe, nicht vor Erstaunen nach Luft zu schnappen.
    In ihren Sexträumen hatte sie immer den Eindruck gehabt, dass ihr Prinz braune Augen besaß – so dunkel wie sein schwarzes
     Haar und sein schöner Teint. Jackson de Guile besaß beides: das geheimnisvolle, erotische Aussehen ihres Phantomliebhabers
     und den kupferfarbenenHautton. Doch jetzt bemerkte Delia, dass seine Augen das Bild vollkommen veränderten. Sie waren blau. Dunkelblau. Ein Blau,
     wie es nur der stürmische Indische Ozean besaß. Und sie strahlten unglaublich.
    Außerdem hatten sie eine erstaunliche Form. Sie waren mandelförmig, der äußere Winkel neigte sich ein wenig nach oben. Sie
     wusste, dass sein zweiter Vorname Kazuto lautete, doch sie hatte nicht erwartet, dass seine japanische Herkunft so deutlich
     sichtbar sein würde.
    Das alles hatte eine unglaubliche Wirkung auf sie. Erst stahl er sich in ihre Phantasien, und dann sah er anders aus als erwartet.
     Plötzlich überkam Delia ein Gefühl der Orientierungslosigkeit. Irgendwie war sie in ein fremdes Reich der sexuellen Sinnlichkeit
     abgedriftet, in dem alles, was ihr Halt gab, rasch zu zerfallen schien.
    «Ist dir gar nicht aufgefallen, dass ich eine Brille trage?», wollte er wissen und blinzelte sie an, als wolle er damit das
     Leuchten seiner Augen unterstreichen. «Es ist eine Lesebrille. Ich habe nämlich gerade deine Personalakte studiert, Dee. Und
     zwar sehr gründlich.»
    «Warum?», fragte sie und starrte ihn weiter an. Unaufhörlich fragte sie sich, weshalb er sie «Dee» nannte und duzte. Die Personalakten
     waren sehr umfangreich, doch sicher waren darin nicht die Spitznamen vermerkt. Delia stellte fest, dass hier etwas äußerst
     Merkwürdiges vor sich ging, doch da sie der fleischgewordenen Verkörperung ihrer Träume gegenübersaß, schaffte sie es nicht,
     die richtigen Fragen zu stellen.
    Er war mehr als nur der Mann ihrer Träume. Und anders   … Er besaß die Attraktivität, die für eine sexuelle Phantasie unabdingbar war, doch hatte ihr Prinz tatsächlich diese feine
     weiße Narbe an der Schläfe besessen? Und war sein Haar so lang, dass er es zu einem Pferdeschwanz zurückbinden musste? Diese
     Abweichungen machten ihn allerdings nur noch attraktiver für Delia. In seinem italienischen Maßanzug wirkte er genauso

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