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Die Schwingen des Todes

Die Schwingen des Todes

Titel: Die Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Schade drum.« Er stopfte die Pistole des Jungen in den Rucksack und nahm eine andere mit Zielfernrohr und Schalldämpfer heraus. »Wir legen sie um, dann können Sie durch den Hintereingang verschwinden.«
    Decker sah sich die Gesichter im Zielfernrohr an und bekam Skrupel. Zwei schlaksige Jungen, der eine vielleicht zehn Zentimeter größer als der andere. Auf ihren Wangen war noch ein Rest von Akne zu erkennen. Unwillkürlich dachte er an seine eigenen Söhne. »Das sind Kids. Höchstens achtzehn.«
    »So alt war ich auch mal«, erwiderte Donatti. »Ich bin Polizist. Ich kann sie nicht ohne Warnung erschießen.«
    »Na, das ist ja reizend«, höhnte Donatti. »Dann malen Sie sich doch gleich eine Zielscheibe auf die Stirn.«
    »Ich kann sie nicht erschießen, ohne sie vorher zu warnen.«
    »Sie sind verrückt.«
    »Donatti, ich werde ihnen zurufen, sie sollen die Waffen fallen lassen. Wenn nicht...«
    »Wenn wir sie warnen, schießen sie und gehen dann in Deckung. Dann haben wir ein echtes Problem.« »Ich werde nicht mit Ihnen diskutieren.« »Sie sind ein Idiot.«
    »Sie wiederholen sich.« Decker blieb hart. »Kapiert?«
    »Ja, kapiert.« Donatti hob ein Stück Zement auf und warf es in Richtung des größeren der beiden Jungen. Als es eine Kiste traf und in kleine Stücke zerbrach, fuhren die beiden herum. Der Größere hob die Pistole und zielte in Deckers Richtung. Donatti traf sie mit zwei sauberen Schüssen - zzzt, zzzt. Sie machten ein , zwei Schritte, dann fielen sie zu Boden. Die Schüsse waren so präzise, dass es keine sichtbaren Blutspritzer gab. Donatti verwendete wohl Kugeln, die nur ein kleines Loch hinterließen, aber das ganze Gehirn im Schädel zerfetzten. Decker starrte ihn wütend an.
    »Ich hab sie gewarnt.« Donattis Gesicht war ausdruckslos. »Notwehr. Jetzt gebe ich Ihnen Deckung, und Sie bringen Ihren Bruder raus.«
    »Das heißt, ich muss Ihnen den Rücken zukehren. Sie haben gerade zwei Jungen ermordet.«
    »Wenn Sie jetzt nicht abhauen, schaffen Sie's nicht.« Donatti kauerte unbeweglich wie eine Kröte auf der Plattform und justierte sein Zielfernrohr. »Ich warte ein paar Minuten. Wenn Sie dann nicht wieder auftauchen, gehe ich davon aus, dass sich unsere Wege getrennt haben.«
    Keine Zeit zum Nachdenken.
    »Ich behalte die hier.« Decker hielt die Pistole hoch. »Los, Jon. Ich folge dir. Pass auf!«
    »Ich sehe nicht, wo ich hintrete.«
    »Geh weiter!«
    Als sie am Fuß der Treppe waren, schaute Decker durch das Zielfernrohr; dann packte er Jonathans Hand. Mithilfe der Infrarotlinse lief er lautlos an endlosen Regalen entlang und um Kisten und Maschinen herum. Während er den Weg zur Hintertür suchte, zog er Jonathan hinter sich her. Die Zeit zog sich endlos hin. In Wirklichkeit erreichten sie die Tür jedoch in kürzester Zeit.
    Sie stießen sie auf und traten hinaus ins Freie. Es regnete noch immer in Strömen, und der Boden war matschig und voller Schlammlöcher. Sie rannten im Dauerlauf zum Wagen. Als Jonathan die Schlüssel hervorkramte, zitterten seine Hände.
    Decker öffnete die Fahrertür. »Such eine Telefonzelle und ruf d ie Staatspolizei an, danach die New Yorker Polizei und frag nach Detective Micky Novack vom 28. Revier. Teil ihm keine Einzelheiten mit, sag ihm nur, er soll herkommen. Je weniger du in die Sache verwickelt bist, desto besser.«
    »Kommst du nicht mit?«
    »Ich kann ihn nicht allein lassen.«
    Jonathan starrte ihn ungläubig an. »Ich fass es nicht. Hast du mir nicht gerade gesagt, die Sache sei es nicht wert, dafür draufzugehen?«
    »Ich hab nicht vor draufzugehen.«
    »Du verlässt dich auf die Hilfe von Donatti?«
    »Jonathan, wenn ich nicht zurückgehe, ist dein Schwager tot!«
    Jonathan wandte den Blick ab. »Meine Frau hat an ihren Bruder zu denken, aber ich muss an den meinen denken. Du hast eine Familie. Du musst hier weg.«
    »Ich kann nicht.«
    Jonathan standen Tränen in den Augen. »Und wie soll ich Rina bei der schiwa trösten?« Er umarmte ihn fest. »Du weißt nicht, was da drinnen auf dich wartet. Vielleicht stellt er dir eine Falle.«
    »Kann sein. Aber wenn ich nicht wiederkomme, denkt er, ich hätte Schiss gehabt. Und ich darf diesem Irren nicht die Kontrolle überlassen.«
    »Du bist verrückt!«
    »Dann solltest du dir ebenfalls Sorgen machen. Wahnsinn ist erblich.« Er klopfte auf den Fahrersitz. »Rein mit dir.«
    Jonathan zögerte, dann kletterte er ins Auto. »Ich hab immer noch deine Pistole.«
    »Behalt sie.« Decker schlug

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