Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwingen des Todes

Die Schwingen des Todes

Titel: Die Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
ist der Parkplatz überschwemmt.«
    »Das glaub ich nicht.« Decker griff zwischen den Sitzen nach hinten und zog die Tüten mit Kleidung nach vorn. Er nahm je eine Regenjacke für sich und seinen Bruder heraus, dann Handschuhe. Zuletzt band er sich Plastiktüten um die Schuhe und ließ Jonathan das Gleiche tun, Als sie fertig waren, nahm er die Taschenlampe und öffnete die Tür. Um nicht auszurutschen , ging er vorsichtig zum Cherokee. Die Tür war abgeschlossen. Er leuchtete ins Wageninnere.
    »Irgendwas Interessantes?«, fragte Jonathan.
    »Der Wagen gehört einem jungen Fahrer - jedenfalls lässt der Musikgeschmack darauf schließen. Das sehe ich an den CD-Hüllen auf dem Boden und den Pillen auf den Sitzen. Siehst du, was eingeprägt ist? Herzen und da eine Cartoonfigur. Ecstasy. Bierflaschen und Kippen auf dem Boden«, erklärte Decker seinem Bruder. »Ein paar Jungs aus Quinton wurden wegen Ecstasybesitz in Miami festgenommen - Philip Caldwell und Ryan Anderson. Bestimmt gehört der Wagen einem von ihnen.«
    Er ging zu dem anderen Wagen und schaute hinein.
    »Ordentlich. Der gehört jemand anderem. Eine Country & Western-CD... ein Packung Camel... sonst nicht viel.« Er betrachtete die hintere Stoßstange. »Ein Aufkleber: Sag Nein zu Drogen. Soso. Jetzt wissen wir, mit wem wir's zu tun haben.«
    »Merrin.«
    »Jemand von der Polizei.«
    »Schon zynisch. wenn der Ecstasy verkauft und dann so einen Aufkleber hat«, meinte Jonathan.
    »Zu Hause könnte ich die Nummernschilder überprüfen lassen und außerdem Verstärkung anfordern.« Decker wandte sich zu seinem Bruder. »Ich bin aber nicht zu Hause. Wir sollten abhauen. Warum das Leben für Chaim riskieren, wenn er dabei mitmacht?«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann ist er wahrscheinlich tot.«
    »Oder er wird verhört. vielleicht misshandelt.« Der Rabbi schauderte. »Meine Frau hat einen Bruder verloren. Ich möchte mir nicht vorwerfen, dass wir. Aber du kannst es besser einschätzen. «
    Sie schwiegen.
    Schließlich sagte Decker: »Zeig mir das Lagerhaus.«
    Jonathan nahm die Lampe, und sie gingen auf ihr Ziel zu. Fünf Minuten später sahen sie den riesigen Stall, weil Licht aus einem der unteren Fenster fiel. Das große, zu einem Lagerhaus umgebaute Gebäude lief oben in einem Giebel aus. Das Tor und die Plattform, über die sonst das Vieh hinein- und herausgetrieben wurde, waren durch eine Doppeltür ersetzt worden, die auf eine Betoneinfahrt und eine Ladebucht hinausführte. Auf beiden Seiten der Tore befanden sich drei Fenster übereinander; das Licht kam aus dem untersten rechten. Über dem großen Tor hätte eine Schiebetür sein sollen, aber sie war mit Brettern vernagelt. Die Luken auf der oberen Ebene waren anscheinend intakt.
    Der Regen hatte wieder zugenommen. Keiner von beiden schien es zu bemerken.
    »Wie sieht es drinnen aus?«, fragte Decker.
    »Regale mit Kartons.«
    »Mehr als eine Etage?«
    Jonathan versuchte sich zu erinnern. »Das meiste auf einer Etage mit sehr hohen Regalen. Breite Zwischenräume, weil sie die Ware mit einem Gabelstapler bewegen. Es gibt aber eine obere Etage, auch mit Regalen. Ich glaube, es ist eine offene Halle.«
    »Wahrscheinlich der frühere Heuboden.« »Ja. Sollen wir nicht das FBI zu Hilfe rufen?«
    »Ich kriege keine Verbindung. Und selbst wenn, hat Merrin oder einer seiner Leute bestimmt ein Mehrfrequenzgerät, das Handyanrufe auffängt. Weißt du, zu welchem Raum das beleuchtete Fenster gehört?«
    »Keine Ahnung. Es ist aber nicht nahe am Eingang.« Jonathan starrte den Stall an. »Die Tür liegt auf der linken Seite, direkt unter einer Wendeltreppe an der Außenwand.«
    Sie warteten unschlüssig ab. Dann traf Jonathan eine Entscheidung und ging auf das Gebäude zu. »Ich will alles in meiner Macht Stehende tun.«
    Decker folgte ihm. »Wenn du das nach der Sache im Wagen noch sagst, bist du wohl sicher.«
    »Oder dumm.«
    »Das ist manchmal dasselbe.«
    Der Regen übertönte das Geräusch ihrer Schuhe auf dem Boden. Decker zog die Kapuze seiner Regenjacke fester in die Stirn. Seine Hände steckten in Nylonhandschuhen. Als sie die Tür erreichten, goss es in Strömen. Sie duckten sich unter eine Markise. Decker probierte die Tür - natürlich war sie verschlossen. Er richtete den Lichtstrahl zwischen das Schloss und den Türrahmen.
    »Ein Schnappschloss.«
    »Und was heißt das?«, fragte Jonathan.
    »Ich krieg es wahrscheinlich mit einer Kreditkarte auf. Die Frage ist. will ich das überhaupt?«
    »Du hast

Weitere Kostenlose Bücher