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Die Schwingen des Todes

Die Schwingen des Todes

Titel: Die Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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kamst mir doch gleich bekannt vor. Natürlich seht ihr Itzigs nackt alle gleich aus.«
    Die Videobänder aus dem Bordell. Decker hob die Augenbrauen. Jen hatte ihm erzählt, dass sie Chaim Lieber nicht kennen würde. Vielleicht hatte sie ihn auch nicht gekannt, weil er unter falschem Namen gekommen war. Genauso wahrscheinlich war es, dass Donatti ihr aufgetragen hatte zu l eugnen, dass sie ihn kenne. »Dann hat Merrin dir einen Ausweg aufgezeigt«, fuhr Donatti f ort.
    Chaim nickte. »Er sagte, es wäre bloß für ein paarmal. Aber dann. das Geld. das Geld war gut.«
    Ein rascher Blick zu Decker.
    »Es ist nicht so, wie du denkst. Ich hab das Geld nicht rausgeschmissen... okay, ein paar Massagen, aber das meiste hab ich fürs Geschäft genommen. Für mein Geschäft. Ich hab eine große Familie zu ernähren. Ich muss mich um meinen Vater kümmern. Ich hab unsere Schulen und Synagogen unterstützt. Was geht's mich an, wenn es von Schlägern kommt, die Autos zu Schrott fahren, rammeln wie die Karnickel und ausspucken, wenn sie mich auf der Straße sehen? Was geht's mich an, wenn sie sich das Gehirn mit Drogen zerstören? Und warum soll ein selbstgerechter Idiot wie mein Bruder mir alles ruinieren? Ausgerechnet er. der große Moralapostel, der seit zehn Jahren Drogen nimmt. Er hat von mir und meinem Vater Geld geborgt und nie einen Cent zurückgezahlt. Er hat nie einen Finger gerührt, um mir mit meinem Vater zu helfen oder im Geschäft, weil er zu bedröhnt war, um aus dem Bett zu kommen. Und er besaß die Frechheit, mir zu sagen, wie ich meine Kinder erziehen soll - wo er selbst nie die Verantwortung für irgendwas übernommen hat!«
    Die Entrüstung hätte ihm eine gewisse, wenn auch unangebrachte Würde verliehen, wenn Decker das alles nicht schon einmal gehört hätte - die Begründungen und Argumente, mit denen Verbrechen entschuldigt werden sollen. »Also hast du Ephraim an Merrin und seine Gorillas ausgeliefert, weil du wütend auf ihn warst.«
    »Doch nicht, damit sie ihn ermorden!«, schrie Chaim. »Nur damit sie ihn zur Vernunft bringen!« Etwas ruhiger fuhr er fort:
    »Und wenn sie ihm ein bisschen Angst machen würden, na schön.«
    »Sie haben mehr als das getan«, sagte Decker leise.
    »Das wusste ich nicht.« Chaim sah weg. »Etwas ist schief gegangen.«
    »Das ist wohl leicht untertrieben«, entgegnete Decker.
    »Wer hat dich eigentlich zum Richter über mich gemacht?«, knurrte Chaim.
    »Was ist mit deiner Tochter passiert? Hast du sie auch ans Messer geliefert?«
    »Ich habe niemanden ans Messer geliefert!« Plötzlich bekam Chaim feuchte Augen. »Schon gar nicht meine Tochter. Ich hab Shayndalah geliebt! Sie war mein eigen Fleisch und Blut. Es war nur... Sie sollte nicht dabei sein. Ich weiß nicht, was passiert ist!«
    »Das kann ich dir sagen: Sie haben sie umgebracht.«
    »Es war ein Unfall!«, schrie Chaim. »Sie sagten, sie wüssten, wo sie ist. Sie wollten sie zu mir zurückbringen. Sie hat sich gewehrt. Eine Pistole ist losgegangen.«
    »Sie kannte sie, Chaim«, unterbrach ihn Decker. »Sie haben sie umgebracht, weil sie sie identifizieren konnte. Es war kein Unfall.«
    »Sie heißen nicht umsonst Lieutenant«, warf Donatti ein.
    »Nein, nein, es war ganz anders!«, protestierte Chaim. »Sie sagten, sie würden sie retten.« Er begann zu schluchzen. »Sie haben gesagt, sie hätte sich gewehrt und geschrien.« Er wurde hysterisch. »Ich hab sie nicht umgebracht! ICH HAB SIE
    NICHT.«
    Drei Kugeln aus Donattis Pistole durchschlugen Chaim Liebers Brust und hinterließen drei blutige Löcher. Während er zu Boden fiel, formten seine Lippen immer noch Buchstaben, zuletzt ein O.
    Die darauf folgende Stille war erdrückend. Deckers Herz schlug heftig. »Was. warum. haben Sie das getan?«
    »Warum?« Donatti starrte ihn kalt an. »Weil das Mädchen mir gehört hat, Decker. Es wäre was anderes, wenn sie von selbst gegangen wäre, aber man hat sie mir weggenommen. Niemand nimmt einem Donatti was weg und kommt ungestraft davon. Niemand. Nicht mal ihr Vater!«
    Er keuchte.
    »Außerdem kann ich selbstgerechte Bastarde nicht ausstehen. Dieses Arschloch war noch schlimmer als ich. Ich bin bei dem, was ich tue, wenigstens ehrlich.«
    Donatti hielt zwei Pistolen in den Händen - Merrins Smith & Wesson in der linken und seine Walther in der rechten. Er ging zu Liebers Leiche, legte die halbautomatische Waffe in dessen Hand und schoss so lange in verschiedene Richtungen, bis sie leer war. Dann ließ er sie

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