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Die Seele des Ozeans

Die Seele des Ozeans

Titel: Die Seele des Ozeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Strauß
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wichtiger sein als …“ Sie führte den Satz nicht zu Ende, sondern umfasste mit einer Hand seinen Hintern und lächelte verführerisch.
    „Schau es dir einfach an.“ Ein wimmelnder Krillschwarm ballte sich zwischen seinen Beinen zusammen. „Danach gehöre ich die ganze Nacht lang dir.“
    „Das klingt wunderbar“, gurrte sie in sein Ohr. „Was hast du gefilmt?“
    „Mich.“
    Sie schnalzte mit der Zunge. „Böser Fisch. Das solltest du doch nicht.“
    „Aber die Verwandlung war diesmal anders. Es ist mehr geschehen.“
    „Mehr?“
    „Sonst blieb mein Gesicht menschlich, aber diesmal …“
    … war nichts mehr menschlich an dir, beendete der andere seinen Satz. Du bist endgültig das geworden, was du schon immer sein solltest. Und du hast Angst davor. Du lässt es nicht zu. Du hast Angst, weil du diesen Menschen liebst. Ohne sie wärst du frei. Frei zu sein, was du bist. Frei zu tun, was du tun willst. Und vor allem frei zu gehen.
    Kjell gab ein wütendes Knurren von sich.
    „Alles okay?“ Faes Hand legte sich zart auf seine Wange. Überrascht bemerkte er, dass sie plötzlich neben Ukulele in der Kajüte standen. Warum erinnerte er sich nicht mehr daran, hierher gekommen zu sein? Vor ihnen flimmerte der Bildschirm. Henry war gerade dabei, etwas aus der Kamera herauszuholen und in einen schnurrenden Kasten zu stecken, der neben dem Tisch stand. Der Name des Dings fiel ihm nicht ein. Er hatte in Zeitschriften darüber gelesen, aber es hatte ihn nie sonderlich interessiert. Der Platz in seinem Gehirn war für spannendere Dinge vorgesehen gewesen.
    „Ja“, murmelte Kjell. „Alles okay.“
    „Wirklich?“
    Er öffnete die Decke, hüllte Fae darin ein und zog sie an sich.
    „Brrrr“, machte sie. „Tiefkühlfisch.“
    Kjell entfuhr ein Lachen. Er wollte sie von sich fortschieben, aber Fae schnurrte genießerisch und drückte sich nur noch fester an ihn. Ihre Hände glitten über seinen nackten Rücken, ihre Wange ruhte auf seiner Brust. Wie warm sie war. Wie verletzlich.
    Ich mache sie stark. Jeden Tag wird sie stärker. Was sich so gut anfühlt, kann nicht falsch sein. Ich weiß es.
    Die boshafte Stimme schwieg. Aber er wusste, was der andere sagen wollte. Denn dieser Gedanke geisterte unaufhörlich als Schatten durch seinen Kopf.
    Es gibt jemanden, der dich töten will.
    Und wenn er von Fae erfährt, weißt du, was geschehen wird.
    Kjell fühlte einen scharfen Stich im Herzen, als hätte das Messer doch noch getroffen. Die Wunden waren verheilt, ausgelöscht von der Kraft des Meeres, dem letzten Rest Energie, den die Lichtwesen für ihn geopfert hatten, und vor allem durch Faes Seele.
    Was immer geschehen war, es hatte sich hoch im Norden zugetragen. Irgendwo im Eis des arktischen Meeres. Er erinnerte sich daran, weit geschwommen zu sein, so weit, bis sich die grünen Nordlichter auf treibenden Schollen gespiegelt hatten. Aber war es weit genug?
    Ein Beben durchlief seinen Körper.
    „Schschsch“, raunte Fae. „Du zitterst ja. Was ist los? Ist dir kalt?“
    Er schüttelte den Kopf. Ihr studierender Blick ging ihm durch Mark und Bein.
    „Du hast Angst“, erkannte sie treffsicher. „Ist es wegen dem, was passiert ist? Hast du Angst davor, dass der, der das getan hat, dich wiederfindet?“
    „Nein.“ Kjell ließ seine Hände über ihren Körper wandern, spürte ihre zarten Knochen, ihre weiche Haut und ihre verwundbare Zierlichkeit. „Ich habe Angst, dass er dich findet.“
    „Mach dir keine Gedanken.“ Sie lehnte ihre Stirn gegen sein Kinn. „Unser Haus hat eine Alarmanlage. Henry und Alexander wissen gut mit Waffen umzugehen. Alle drei waren schon in Teilen der Erde unterwegs, in die kein vernünftiger Mensch einen Fuß setzen würde. Bei uns bist du sicher. Du merkst es ihm vielleicht nicht an, aber vor allem Ukulele passt auf wie ein Schießhund, seit das hier passiert ist.“
    Sie berührte die Narbe, wo das Messer auf sein Herz gezielt hatte. Wieder durchzuckte ihn ein stechender Schmerz, aber er legte seine Hand dennoch auf ihre, um sie genau dort zu halten, wo sie war.
    „Großer Gott, bist du das?“
    Henrys verblüffter Ausruf ließ sie herumfahren. Kjell sah auf den Bildschirm und öffnete in stummer Fassungslosigkeit den Mund.
    „Oh.“ Mehr kam nicht über Faes Lippen. Sie beugte sich vor, ohne ihn loszulassen, gab seltsame Laute von sich und berührte mit ihrem Zeigefinger das furchterregende Gesicht auf dem Bildschirm.
    Bin das wirklich ich?
    Ja, wisperte der andere. Sieh

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