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Die Seelenjägerin - 1

Die Seelenjägerin - 1

Titel: Die Seelenjägerin - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia Friedman
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vier Jahren. Allerdings gibt es Stimmen, die behaupten, eine solche Leistung sei nur zu erbringen, wenn Magie mit im Spiel sei.«
    Sein Tonfall war nur um ein Winziges kälter geworden, aber ihr entging die jähe Schärfe nicht. »Sire?«
    Er fasste ihr unter das Kinn; seine schwarzen Augen wurden schmal. »Kaum eine Frau versteht es, ihre Fruchtbarkeit so vollendet zu steuern. Dabei hängt bei manchen ihr Leben davon ab.« Er legte eine Pause ein und ließ ihr Zeit, sich an seinen Vater zu erinnern, der seine Frauen hatte hinrichten lassen, wenn sie ihm nicht rechtzeitig den gewünschten Erben schenkten. »Ich schulde den Göttern Dank für eine Gemahlin, die die Künste der Frauen so vortrefflich beherrscht.«
    Sie schlug demütig die Augen nieder und hoffte, dass er ihr Herz nicht klopfen hörte und die rasenden Schläge auch nicht unter seinen Fingern spürte. »Es ist einfach ein Geschenk der Götter, Sire, und ich kann ihnen nur dafür danken.«
    »Ist es das wirklich ?« Sie spürte, dass sein schwelender Zorn kurz vor dem Ausbruch stand und er ihn kaum noch zu bändigen vermochte. Was war die Ursache? Gab es Neuigkeiten über Andovan, von denen sie nichts wusste? Hatte eines ihrer anderen Kinder etwas getan, was den Vater erzürnte? Oder wollte Kostas aus unbekannten Gründen an ihre persönlichsten Angelegenheiten rühren?
    Er hasst mich ebenso sehr, wie ich ihn hasse , dachte sie.
    »Nur ein Geschenk der Götter?«, fragte er.
    »Sire?«
    Er packte sie an den Schultern und zog sie an sich. Sein Griff war hart und schmerzhaft, seine Finger hinterließen dunkle Flecken auf ihrer hellen Haut. »Wer außer mir war an meiner Nachkommenschaft beteiligt?«, wollte er wissen.
    Die Frage kam so unerwartet, dass sie ihn nur sprachlos anstarren konnte. Endlich stieß sie mit zitternder Stimme hervor: »Ihr glaubt, ich wäre Euch untreu gewesen?«
    Mit einem wütenden Aufschrei schleuderte er sie quer durch den Raum auf das Bett. In diesem Augenblick roch sie Kostas’ widerwärtige Ausdünstung überall, und einen Augenblick – nur einen Augenblick lang – glaubte sie, auch sein Lachen zu hören.
    Steckt er dahinter? , dachte sie verzweifelt. Will er Danton so weit treiben, dass er mich tötet?
    »Ihr meint, ob Ihr mir Hörner aufgesetzt habt? Damit könnte ich mich abfinden. Das wäre immerhin noch menschlich .« Er trat zu ihr und umfasste mit seiner Riesenhand ihren zarten Hals. »Ich müsste lediglich die Ehebrecherin töten – eine öffentliche Hinrichtung –, am besten auf eine besonders dramatische und grausame Weise, zur Warnung für eventuelle Nachfolgerinnen … ein Kinderspiel für einen König, nicht wahr, meine Liebe?« Die schwarzen Augen sprühten Blitze. »Mein Vater hat es oft genug vorgemacht.«
    Bevor sie antworten konnte, fasste er mit der anderen Hand in den Ausschnitt ihres Hemds und riss daran. Die Nähte gaben mit scharfem Laut nach, dann war ihr Oberkörper nackt, nur die Ärmel klebten noch an ihren feuchten Armen.
    »Doch leider ist die Sache bei Weitem nicht so einfach«, knurrte er leise. Seine Stimme bebte vor Wut. »Ihr habt mein Geschlecht mit Magie besudelt, als wäre Euer königlicher Gemahl ein Schwächling, der selbst nicht fähig ist, Nachkommen zu zeugen.«
    Sie musterte ihn wortlos, und plötzlich sah sie Kostas’ Macht aufscheinen. Es war keine Illusion, keine Vorahnung, die Macht umloderte den Großkönig so greifbar wie eine schwarze Korona und lag auf seiner Haut wie ein pechschwarzes Netz. Was immer sie hätte antworten können, die grauenhafte Vision raubte ihr die Stimme. Welch schändlichen Zauber hatte der Magister gewirkt, dass er sich ihren Sinnen nun auf diese Weise offenbarte?
    Danton nahm ihr Schweigen als Eingeständnis ihrer Schuld, knurrte erbost, drückte sie mit einer Hand auf das Bett und nestelte mit der anderen an seinen Kleidern. Unvermittelt, fast wie eine Offenbarung kam die Erkenntnis über sie: Er wollte sie vergewaltigen. Zugleich begriff sie, dass die Tat nicht allein seinem Willen entsprang. Ein böser Zauber hatte sich in seinem Gehirn eingenistet wie ein Parasit und zwang ihn nun, sich zu gebärden wie ein wildes Tier. Entsetzt sah sie zu, wie er sich entblößte. Sein Organ war rot angeschwollen, ein Beweis für seine Erregung, aber auch dafür, dass er unter einem bösen Einfluss stand. Denn mit ihren von den Göttern des Nordens geschärften Augen sah sie um seine Männlichkeit ein Geflecht von dicken schwarzen Adern liegen, durch die eine

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