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Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)

Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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überzogen, der die üppige Vegetation von verrottenden Baumstämmen und Blättern vollständig verbarg. Traian tauchte in die Nebelschwaden ein und bog sofort scharf ab, um hinter einem großen, über einen Fluss hinausragenden Felsvorsprung zu verschwinden. Dann legte er eine falsche Fährte schneller Schritte, die von seiner Position wegführten, verhielt sich völlig ruhig und wartete darauf, dass die drei Vampire herunterkamen.
    Gallent hielt sich mit seiner langjährigen Erfahrung im Hintergrund und ließ seine Hunde den Erdboden abschnüffeln, um die Witterung des verwundeten Karpatianers aufzunehmen. Begierig, den Quell des guten, energiereichen Blutes zu finden, krochen die zwei grotesken Kreaturen über den Boden. Einer jaulte auf vor Eifer, als er die schwache Spur des aufgewühlten Laubs entdeckte, und eilte seiner Beute nach. Der andere gab die Schnüffelei nur wenige Schritte von Traians Versteck zwischen den Nebelschwaden auf. Er hatte es geschafft, das aus seinem zerfetzten Nacken spritzende Blut zu stoppen, aber sein Körper war mit Hunderten von blutigen Bissen übersät, und der Vampir hätte nur noch ein paar Schritte weitergehen müssen, um ihn aufzuspüren. Zum Glück war der Untote viel zu gierig, um seinem Kameraden einen Vorsprung einzuräumen.
    Gallent zögerte, hin- und hergerissen zwischen Gier und Vorsicht. Der erste der geringeren Vampire kreischte wieder vor Begeisterung, als er ein losgerissenes Stück Moos am Flussufer entdeckte. Nun gab es auch für Gallent kein Halten mehr, und er ließ sich auf die Erde herabfallen und schob seine beiden Helfer beiseite, um sich die Spur genauer anzusehen.
    Und da schlug Traian schnell und hart zu. Er schickte Blitz um Blitz auf den Bereich herunter und beschoss Wald und Fluss mit grellen weißen, glühenden Speeren, die den Himmel erhellten und alles, was sie trafen, in Flammen setzten. Die Bäume erglühten in gespenstischem Orange und Rot. Donner erschütterte den Wald und schallte durch die Nacht.
    Die drei Vampire kreischten fürchterlich, als das Feuer, das zunächst die Erde um sie herum verwüstete, auf sie übergriff und sie vernichtete. Auf der anderen Seite des tobenden Gewitters erhob sich Traian wieder in die Luft und machte sich auf, um einen Ort zu finden, an dem er ruhen und seine Wunden heilen konnte, bevor er sich wieder auf die Jagd begab. Das war seine Lebensweise – und er hatte schon viel zu lange keine andere mehr gekannt.
    So schnell er konnte, bewegte er sich durch die Nacht. Die Karpaten waren mit Netzwerken von Höhlen durchzogen, deren heilende, vitalisierende Erde nur darauf wartete, ihn aufzunehmen. Es war auch nicht mehr weit bis zu seinem Zuhause. Als er den Vampiren begegnet war, war er unterwegs zu seinem Heimatland gewesen, um seinen Prinzen aufzusuchen, durch die Kreaturen dann jedoch aufgehalten worden. Die vergangenen Nächte hatte er damit verbracht, sie von dem Gebiet fortzulocken, in dem sich Mikhail Dubrinsky und Raven, die Seelengefährtin des Prinzen, für gewöhnlich aufhielten.
    Traians Schulter pochte und brannte, sein Nacken bereitete ihm unerträgliche Qualen. Es gab hundert Stellen an seinem Körper, die von den glühenden Holzstückchen, Pfeilen und furchtbaren Bissen schmerzten, bei denen ihm ganze Fetzen Fleisch herausgerissen worden waren. Traian fand einen Eingang zu dem kühlen Inneren des Berges und drang durch ein Labyrinth von Tunneln noch tiefer in die Erde ein. Dann ließ er sich in ein Bett aus heilender Erde sinken, wo er still in der Fülle revitalisierender Mineralien liegen blieb und endlich ein Gefühl des Friedens und des Trostes verspürte.
    Er würde Blut benötigen, um sich vollständig zu erholen. Im Augenblick jedoch überließ er sich der einladenden Erde, die ihr Bestes tun würde, um an seiner Heilung mitzuwirken. Erschöpft schloss er die Augen und versank in einen tiefen Schlaf.
    Österreich
    Die Türen des Theaters öffneten sich, um die elegant gekleidete Zuschauermenge hinauszulassen. Lachend und plaudernd strömten sie hinaus, ein Schwarm fröhlicher Menschen, die zufrieden waren mit der Aufführung, die sie gesehen hatten.
    In einem brillanten, überwältigenden Schauspiel von Naturgewalten zuckten Blitze über den Himmel, und für einen Moment wurden die langen, paillettenbesetzten Abendkleider, Pelze und Anzüge wie von einem Scheinwerfer erleuchtet. Donner, der die Erde und die Gebäude erbeben ließ, krachte direkt über den Theatergästen. Das Licht verblasste,

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