Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition)

Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
Vom Netzwerk:
Liebster. Denn wenn ich einmal anfange zu erzählen, was ich von den Frauen dort gehört habe, komme ich nie zu meinem wohlverdienten Frühstück.«
    »Sodom und Gomorrha«, brummte Charles, aber sie sah, dass seine Mundwinkel dabei zuckten.
    »Na, dann passe ich ja gut aufs Schiff und zu dir.« Sie drehte sich zu ihm, wodurch sie ihm einen hervorragenden Blick auf ihre Brüste, ihre rosigen, erhobenen Brustspitzen und ihre Lippen bot.
    »Wohin fahren wir eigentlich?«
    »Wohin willst du?«, fragte Charles. Seine Augen waren wieder wie warmer Bernstein.
    »Ich bringe dich überallhin und lebe überall mit dir.« Er deutete mit der Hand vage in die Runde. »Ich werde das alles aufgeben.«
    »Aufgeben? Unmöglich! Napoleon hat uns doch den Krieg erklärt! Wir werden seine Schiffe kapern! Wir werden die Franzosen besiegen! Wir werden …«
    »Harriet! WIR werden gar nichts«, sagte Charles alarmiert.
    »Weshalb denn nicht?« Ihre Augen wurden groß und enttäuscht. »Du willst doch nicht etwa ohne mich los!«
    »Weil WIR uns von diesen Dingen zurückziehen werden.« Charles’ Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass er es auch so meinte.
    »Das ist langweilig.«
    »Nicht so langweilig, wie wochen- oder monatelang an einem Strick zu baumeln, bis man sich auflöst und von selbst runterfällt«, knurrte er.
    »Sie werden uns nicht erwischen.«
    »Vermutlich. Weil ich es nämlich erst gar nicht so weit kommen lassen werde.« Er schüttelte indigniert den Kopf. »Harriet, so wie du sollte keine Lady sprechen. Und schon gar nicht Sir Percivals Tochter.«
    Harriets Augen strahlten. »Bist du jetzt entsetzt?«
    »Ziemlich.«
    »Findest du, dass ich deshalb einen schlechten Charakter habe?«
    Charles’ Mundwinkel zuckten. »Ich fürchte, dass ich der Falsche bin, um darüber zu urteilen.«
    »Verworfen vielleicht?«
    Er überlegte. »Hm. Schwierig zu sagen. Da müsste ich noch weitere Untersuchungen anstellen.«
    »Nur zu. Lass dich nicht aufhalten.« Sie rutschte mit einem Kichern näher, das ihn bis in eine sehr relevante Stelle seines Körper traf. Charles schloss halb die Augen, um das Gefühl, sie so eng an ihm zu spüren, besser auskosten zu können. Ihre warme Haut auf seiner, ihre Brust, die sich hob und senkte, ihre Hand, die spielerisch über seine Brust und tiefer fuhr, tiefer, bis er nach Luft schnappte.
    Und dann brach die Hölle los.
    * * *
    Als sie beide atemlos und halbwegs geziemend bekleidet in Hardings Kajüte stürzten, fanden sie dort nicht nur ihn vor, sondern auch Lan Meng, die mit gezücktem Dolch eine halbnackte Frau bedrohte, deren riesige Brüste aus dem Mieder quollen. Der Lärm, der das halbe Schiff aufgerüttelt hatte, stammte von der Frau. Sie schrie und kreischte, und Lan Meng bombardierte sie mit einer Mischung aus chinesischen Flüchen, englischen Beschimpfungen und Drohungen in Sprachen, die weder Charles noch Harriet jemals in ihrem Leben gehört hatten. Harding, nur mit Hose und seinem Verband bekleidet, packte Lan Meng um die Taille und hob sie hoch, bevor sie auf die Frau losgehen konnte.
    Die Dirne nutzte die Gelegenheit zur Flucht, prallte beinahe mit Charles zusammen und nahm die Füße in die Hand. Vor der Tür zur Großen Kajüte hatten sich einige Matrosen eingefunden, die sie mit lautstarkem Gelächter begrüßten. Ein scharfer Befehl, dann wurde die Tür geschlossen, und das Gemurmel verebbte.
    Harding fluchte, und Lan Meng drehte den Kopf nach ihm. Sie öffnete die Hand und ließ den Dolch zu Boden fallen. »Schon gut. Lass mich los. Jetzt, gleich.« Ihre Stimme klang atemlos, aber erstaunlich sanft.
    Harding musterte sie misstrauisch. »Charles, heben Sie den Dolch auf und versperren Sie die Tür.«
    »Das ist nicht nötig«, sagte Lan Meng ungeduldig. Harding ließ sie herab, bereit, gleich wieder zuzugreifen. Lan Meng kam auf ihren Füßen auf, wirbelte herum und sah ihn besorgt an. »Ist alles in Ordnung?«
    Er griff sich an seinen Verband, sie keinen Moment aus den Augen lassend. »Ja.« Sein Gesichtsausdruck spiegelte Ärger und Verwirrung wider. »Was, in aller Teufels Namen, sollte das?«
    »Du begreifst nicht, weil du dumm bist.« Lan Mengs Augen funkelten zornig, dann drehte sie sich um, riss die Tür auf und verschwand.
    Harding fuhr sich mit der Hand durch sein kurzes graues Haar. »Verflucht, Charles! Sie haben doch selbst gesehen, das Mädchen war nicht übel!« Er machte, nach einem verstohlenen Blick auf Harriet, eine etwas anstößige Bewegung mit der Hand, um

Weitere Kostenlose Bücher