Die Seraphim
schritten los und ihre Bewegung zog Seline in ihren Bann. So grazil, so geschmeidig, kraftvoll und erotisch. Sie errötete. Ja, diese Männer strahlten eine so starke, erotische Energie aus dass ihr die Röte ins Gesicht schoss.
Die Augen der anderen Besucher folgten ihnen verstohlen, als sie hinter Michael völlig gerade und geschmeidig durchs Lokal schritten. Seline spürte eine Wärmewelle über sie hinweg rollen, als die beiden direkt hinter ihr vorbei gingen. Sie drehte ihren Kopf unmerklich nach rechts und beobachtete, wie die Beiden durch das Lokal schritten und an einem der besten Tische Platz nahmen.
Michael nahm ihnen die Mäntel ab und zog von dannen.
Sie nahm nervös das Glas ihres Whiskys und kippte es in einem Zug hinunter. Der Alkohol brannte in ihrer Kehle und ihr wurde noch heißer wie eh schon. Wow.
„ Hey Seline, ihre Putenstreifen werden kalt.“
George holte sie in die Wirklichkeit zurück.
„ Was?“
„ Ihre Putenstreifen.“
Sie schaute etwas irritiert auf ihren Salat, den sie soeben vergessen hatte. Wie konnte man an Essen denken bei diesen zwei Traummännern?
Doch dann schüttelte sie den Kopf. Die Chance, das solche Männer nicht vergeben waren und gerade so eine Frau wie sie suchten stand 1 zu 1 Million. Oder noch mehr.
Also widmete sie sich wieder ihrem Salat, wenn sie auch immer wieder flüchtig hinüber schauen musste.
„ Tja, gegen solche Männer haben wir üblichen hier alle keine Chance. Selbst Charles sieht da schlecht aus.“
George lachte hämisch. Seline folgte seinem Blick zu Charles hinüber, der mit einer Arbeitskollegin an einem Tisch saß und um die Wette flirtete. Sie rollte die Augen. Charles, der junge Arzt von einer privaten Klinik, führte sich wirklich auf wie der größte Stecher aller Zeiten. Er sah wirklich gut aus, doch sein Bett kühlte kaum von der einen Frau aus, da wartete schon die nächste an der Tür.
Nichts für Seline, auch wenn er es hin und wieder bei ihr versuchte.
Sie spürte diese stetige, warme Energie auf ihrem Rücken und das verwirrte sie ein wenig. Die zwei gut aussehenden Männer am Tisch unterhielten sich angestrengt miteinander und bestellten sich Rotwein. Dieser leuchtete dunkelrot in den hochglanzpolierten Gläsern. Ihr Blick blieb auf den Lippen des dunkelhaarigen mit den grünen Augen haften.
George boxte sie in die Seite. Sie warf ihm einen bösen Blick zu.
„ Komm, wir trinken noch einen Scotch zusammen bevor ich nach Hause muss.“
Sie nickte und schon trabte Rafael mit zwei Gläsern an. George reichte ihr eines, sie prosteten sich zu und tranken dann den Scotch in einem Zug.
Wieder brannte ihre Kehle. Sie mochte keinen Scotch, er war ihr irgendwie zu hart.
Langsam stieg ihr der Alkohol zu Kopf, sie sollte wirklich endlich ihren Salat essen und noch etwas von dem köstlichen Brot, sonst würde sie den kurzen Weg nach Hause nicht mehr schaffen.
„ Also Seline, bis zum nächsten Mal.“, verabschiedete sich George und zog dann von dannen. Ehe sie sich versah, war er auch schon verschwunden. Schön, wenn man so unkomplizierte Bekannte hatte.
Sie wollte die Zeitung vom Stuhl nebenan nehmen, doch der war bereits belegt. Der Mann hatte selbst die Zeitung ergriffen und las angestrengt darin. Ihm diese jetzt wegzunehmen wäre vielleicht unhöflich gewesen.
Sie trippelte unruhig mit den Fingern auf den Tresen.
Rafael stand schon wieder vor ihr, begutachtete das leere Glas des Pina Colada.
„ Noch einen?“
„ Ja, warum nicht. Und hast du noch ne Zeitung?“
Er fasste kurz unter den Tresen, reichte ihr eine FAZ und zog mit ihren leeren Gläsern von dannen. Shit, sie trank wirklich zu schnell Alkohol.
Sie aß eine Scheibe Baguette während sie in der Zeitung ein wenig las. Nichts interessantes aber wenigstens war ihr so nicht langweilig.
Plötzlich spürte sie einen kalten Hauch zu ihrer linken und sie schaute kurz auf den leeren Platz von George, der sich soeben wieder gefüllt hatte. Ein Mann, Mitte dreißig mit einer schwarzen Hose und einem schwarzen Shirt hatte Platz genommen. Irgendwie passte er so gar nicht in das Ambiente und irgendwie fühlte sie sich nicht wohl neben ihm. Sie wusste nicht warum, schließlich kannte sie ihn ja nicht, aber irgendetwas in ihr mahnte sie zur Vorsicht.
Er bestellte sich einen Orangensaft und blickte finster drein. Rafael bediente zwar höflich, aber auch ihm schien irgendwie unbehaglich zumute.
So wie die zwei gut aussehenden Männer eine wahnsinnig warme Ausstrahlung
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