Die Seraphim
und bearbeiteten noch einiges während sie etwas tranken und aßen.
„ Du bist ja auch wieder hier.“, erklang eine Stimme neben ihr.
Sie schaute sich um und erkannte George.
„ Oh, hi. Ja, es ist Donnerstag und ich hab morgen frei.“
„ Wow, du hast wirklich einmal einen freien Tag?“
„ Naja, Homeoffice. D.h. anstatt von 8 bis 18 Uhr eben erst ab 9 bis 19 Uhr arbeiten.“
Sie zuckte mit den Schultern und nahm noch einen Bissen von dem köstlichen Brot. Das Peppers war nicht nur bekannt für die gute Atmosphäre, sondern auch für die Qualität ihrer Speisen.
George, der Anwalt aus dem gleichen Bürokomplex setzte sich neben sie. Sie mochte ihn und sah ihn als eine Art Kumpel. Er war Mitte 50, sehr erfahren in seinem Job und kämpfte mit den üblichen Nebenwirkungen eines solch erfolgreichen Jobs.
Eine Ehefrau mit zwei ausgewachsenen Kindern, Ehestress und im Geschäft zu viel Stress. Ein Herzinfarkt hinter sich und stets bemüht, einen Gang herunter zu schalten. Nur irgendwie verwechselte er immer die Bremse mit dem Gaspedal.
„ Tja. Hey Rafael, ein Scotch bitte.“, rief George dem Kellner zu. Dieser nickte, brachte Seline ihr Besteck und verzog sich wieder.
„ Schön dass sie essen, sie können es gebrauchen.“, meinte er und sah an ihr hinunter.
„ Jedenfalls mehr als ich.“ Er lächelte herzhaft und fuhr sich über seinen kleinen Bierbauch.
Sie vertiefte sich wieder in ihre Zeitung während George sein Laptop auspackte und ein wenig im Internet surfte. So war das eben im Peppers . Man sprach miteinander, lies sich wieder in Ruhe und wenn man Lust hatte, plauderte man weiter. Unbekümmert, ohne jeglichen Stress. Den hatten alle Kunden hier genug.
Rafael brachte George den Scotch und Seline einen Pina Collada.
„ Geht aufs Haus.“
Sie winkte dem Chef Charlie zu, der gerade um die Ecke bog. Er nickte lächelnd.
Mit Schirmchen und einigen Ananasscheiben war der Pina Collada wie immer schön drapiert.
Sie hatte kein Alkoholproblem, aber Dienstags und Donnerstags gönnte sie sich ab und zu den ein oder anderen Drink. Donnerstags meistens mehr.
Sie nahm einen Schluck durch das schwarze Röhrchen und lies die weiße, süßliche Flüssigkeit eine Minute auf ihrer Zunge liegen bevor sie sie schluckte. Herrlich. Sie liebte Cocos in sämtlichen Variationen.
Als ihr Salat von Rafael gebracht wurde, legte sie die Zeitung zusammen und lies sie auf dem Sitz neben sich liegen.
„ Ich wünsche guten Appetit.“, meinte George höflich und sah ihr kurz grinsend in die Augen.
„ Danke.“
Während sie sich ihrem Salat widmete, schaute sie kurz zu Georges Laptop rüber. Er surfte auf der Homepage vom Spiegel und sie lugte mit rein. Er hatte nichts dagegen.
Sie spürte plötzlich ein Kribbeln auf ihrer Haut, eine Wärme die von einer unsichtbaren Energie zu kommen schien. Sie schaute sich verwundert um.
Ihre Augen schweiften über die Besucher des Peppers , doch alles schien normal. Als sie den Kopf nach links zur Tür drehte, blieben ihre Augen auf den zwei Männern am Eingang haften. Diese trugen schwarze, teure Anzüge und genauso schwarze, lange Wintermäntel darüber. Der linke trug Lederhandschuhe, die er sich nun langsam abstreifte.
Sie wusste nicht wieso aber irgendwie strahlten diese Männer eine enorme Energie aus. Wow, was für ein Charisma. Sie schienen den ganzen Raum auszufüllen und noch mehr Leute blickten unsicher zu diesen beiden Männern. Sie sahen sehr gut aus, der mit den Lederhandschuhen hatte blaue Augen, die sie selbst aus der Entfernung sehen konnte. Der andere, noch besser aussehend hatte die grünsten Augen, die sie je gesehen hatte. Er hatte ein kantiges, schönes Gesicht, volle Lippen und strahlend weiße Zähne. Beide hatten eine männliche, gut trainierte Figur. Eindeutig stahlen sie hier vielen Sportlern gerade die Show.
„ Wow.“, kam ihr ein leises Murmeln über die Lippen.
George hatte ebenfalls die zwei Männer gesichtet und schien etwas deprimiert zu sein.
Sie scannten das Lokal und konzentrierten sich dann auf Michael, der ihnen entgegen trabte. Auch er schien etwas zögernd zu sein, fast so als habe er Angst vor ihnen.
Diese Ausstrahlung. Ihre Bewegungen waren geschmeidig und doch so kraftvoll. Sie musste augenblicklich an Tiger und Löwen denken.
Der mit den blauen Augen flüsterte kurz etwas und Michael zeigte auf einen Tisch im hinteren Teil des Lokals. Dort gab es die besten Plätze, die zumeist wochenlang vorher reserviert waren.
Sie
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