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Die Shopping-Prinzessinnen

Die Shopping-Prinzessinnen

Titel: Die Shopping-Prinzessinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
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findet.)
    »Also hinter dir ist er her gewesen!«, sagte ich zum Objekt von Toys Zuneigung.
    Mit einem seligen Lächeln sah er zu mir auf. (Ja, er kann lächeln. Tun das nicht alle Hunde?) Trotz der Tatsache, dass ich extrem groggy war und mein Haar böse zerzaust, griff ich in meine Tasche und holte sein Lieblingsspielzeug heraus.

    »Du bist so ein böser Junge!«, schimpfte ich ihn. »Du weißt genau, dass du das nicht verdienst, habe ich recht?« Ich musste lächeln, als er in den Stoffaffen biss und ihn seiner neuen Freundin zu überreichen versuchte.
    »So, jetzt reicht’s aber«, erklärte ich und nahm ihn mit festem Griff zu mir hoch.
    Er winselte.
    »Und denk bloß nicht, dass du diesen Sommer mit so etwas durchkommst«, fügte ich drohend hinzu. »Wir sprechen uns noch.«
    Merke: Ich muss toute de suite eine Hundeschule für Toy finden.
    Um kein weiteres Risiko einzugehen, wickelte ich ihn in die gemütliche, frisch geklaute Air-France-Reisedecke und trabte zur Gepäckausgabe.
     
    A ls ich schließlich zum Gepäckkarussell kam, war ich ein klitzekleines bisschen erschöpft. Nach siebeneinhalb Stunden quäkender Babys, schmollender Boyfriends, scheußlicher Turbulenzen (von wegen »friendly skies«!) und ungehorsamer Schoßhunde waren mein zartes Gemüt und ich eher bereit, meine eigenen künstlichen Wimpern zu fressen, als jetzt auch noch den Spießrutenlauf der Gepäckausgabe, der Zollkontrolle und weiteres Gedränge zu absolvieren.
    Zum Glück tauchten meine Koffer ziemlich schnell auf dem Förderband auf, und einen Gepäckwagen hatte ich auch schon.

    Nachdem ich ein weiteres Labyrinth von endlosen Korridoren durchwandert hatte, erreichte ich einen riesigen Saal, der mit einer gewaltigen Menschenmenge gefüllt war. Das mussten die Einwanderungsbehörde und/oder der Zoll sein: endlose Schlangen, noch längere Wartezeiten und ganz am Ende ich, erschöpft und todunglücklich. Ich holte tief Luft, ergab mich in mein Schicksal und stellte mich an.

    In jedem anderen Jahrhundert wäre ich wahrscheinlich längst dreimal in Ohnmacht gefallen, aber schließlich stand mir ein Wiedersehen mit Evie, meiner allerliebsten Freundin für immer, bevor. Evie war schon seit einer Woche in Paris. Sie wohnte mit ihren Eltern in einer Suite im Plaza Athénée (einem Fünf-Sterne-Hotel voller französischem Luxus an der Avenue Montaigne), das sich rein zufällig nur einen Katzensprung entfernt von den Showrooms unserer Freunde Giorgo, Miu Miu, Christian und Valentino befand!
    Seit Evies erste Kollektion letzten Sommer in Hautelaws Modemagazin What’s Haute vorgestellt worden war, gehörte sie zu den angesagtesten
heißen Talenten. Und sie dachte gar nicht daran, ihren frischen Ruhm welken zu lassen, sondern bewarb sich bei sämtlichen prominenten Modeschöpfern der Welt um ein Praktikum. Es dauerte nicht lange, bis sie eine Stelle an Land zog – bei Crispin Lamour in Paris!! (Ich habe geschworen, niemals neidisch auf meine BFF zu sein, aber so etwas hatte ich echt nicht erwartet.) Crispin Lamour war allererste Sahne unter den Couturiers. Die Fashion Groupies flatterten wie hungrige Motten um ihn herum. Das heißt, ein Praktikum im Hause Lamour würde Evies Chancen, selbst einmal eine richtige Modedesignerin zu werden, auf Lichtgeschwindigkeit bringen.
    Was mich anging, so konnte ich Evie natürlich unmöglich allein in dieses wildfremde Land gehen lassen. Da wäre ich ja eine schreckliche Freundin gewesen. Allerdings gab es ein klitzekleines Problem, und das war Spring Sommer (Gattung Les Trois Coquettes, Untergattung Flakus Maximus ), meine Chefin und Besitzerin von Hautelaw und außerdem eine enge Freundin meiner Mutter .
    Wisst ihr, es war nämlich so: Ich hatte Spring fest versprochen, dieses Jahr wieder in den Sommerferien bei ihr zu arbeiten. Und da ich das auch wirklich, wirklich tun wollte, schmiedeten Evie und ich einen Plan, bei dem wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnten (obwohl ich so etwas natürlich niemals in echt machen würde, j’adore tous les animaux , sogar Leguane). Wir mussten versuchen,
Spring davon zu überzeugen, dass Hautelaw unbedingt eine Korrespondentin (also mich) brauchte, die in den nächsten drei Monaten die neuesten Trends bei den Modemachern von Paris im Auge behielt. Ich versäumte auch nicht, darauf hinzuweisen, dass mit Sicherheit Winter Tan, unsere üble Rivalin, jemanden zur Fashion Week nach Paris schicken würde, vermutlich ihre neue Spionin, die ehemalige Hautelaw

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