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Die sieben Dämonen: Roman

Die sieben Dämonen: Roman

Titel: Die sieben Dämonen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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angestrengt überlegte, was geschehen war. Er hatte einen Traum gehabt. Aber er konnte sich nicht mehr recht daran erinnern. Nur einzelne Bilder waren in seinem Gedächtnis hängengeblieben: zwei schöne, zarte Frauen mit gefiederten Flügeln, die ihre duftenden Körper schützend über ihn beugten.
    Im Traum hatte er gespürt, wie eine wundervolle Ruhe sich über ihm ausbreitete. Ein Leuchten hatte ihn umgeben, und er hatte heiteren Gesang vernommen.
    Doch an mehr konnte sich Mark nicht erinnern. Er hatte nur ein unbestimmtes Gefühl, als sei er von einer sehr weiten Reise zurückgekommen oder als ob er Jahrhunderte hindurch geschlafen habe.
    Er erwachte völlig ausgeruht. Als er sich aufsetzte, fand er seinen Körper unversehrt. Nicht ein Kratzer, nicht eine Prellung waren zurückgeblieben.
    Während Mark verwirrt auf seine Hände starrte und seine Finger krümmte, hörte er zunächst die Schritte nicht, die sich durch den Gang näherten.
    Dann vernahm er ein Geräusch, und als er sich umdrehte, sah er Jasmina in der Vorkammer stehen.
    Sie blickten sich lange an, und während Mark sich langsam erhob, flüsterte er: »Jasmina, ich dachte schon, sie hätten dich erwischt …«
    »Das hatten sie auch, Mark, so wie sie dich erwischt haben.«
    »Was ist geschehen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe gebetet. Doch hör zu, Mark, was auch immer uns beschützt haben mag, wir haben nicht viel Zeit. Die sieben werden wiederkommen. Mark …« Sie machte einen Schritt auf ihn zu. »Ich verstehe es jetzt. Ich stand auf der Schwelle zum Tod und rief Allah an. Da sah ich plötzlich alles deutlich vor mir. Wir müssen ihre Namen schreiben und die Zauberformeln sprechen. Wir müssen ihnen zurückgeben, was immer sie entbehren, Mark. Wir dürfen sie nicht zerstören.«
    Er wich einen Schritt zurück. »Wie kann ich dessen gewiß sein, was ich tun soll?« fragte er mit erstickter Stimme. »Woher will ich überhaupt etwas wissen? Was ist, wenn die Amun-Priester recht hatten?«
    Jasmina streckte flehentlich die Hände aus. »Befreie sie, Mark. Gib ihnen, was ihnen zukommt.«
    Er wich weiter zurück. »Ich weiß nicht, was ich tun soll!«
    »Mark …«
    Er drehte sich abrupt um und stolperte in die Sargkammer, die von dem gleichen gespensterhaften Licht durchflutet wurde. Er fiel gegen einen der Sarkophage und spähte hinein. Ein Mann lag dort in seine Bandagen gewickelt, ein Mann, der dort, von aller Welt vergessen, schlief und der ohne seinen Namen keine Macht besaß. Wer war er? Was war er? Der Teufel in Menschengestalt oder der Sohn eines Gottes? Es wäre so leicht, hineinzugreifen, so leicht, diesen brüchigen Körper zu packen und ihn auseinanderzureißen. Dann wäre die Mög
    lichkeit, diesen schlafenden Geist zum Leben zu erwecken, für immer zunichte gemacht …
    »Nein!« schrie Jasmina und rannte zu ihm hin. »Laß deine Wut nicht an ihnen aus! Sie sind unschuldig! Gib ihnen die Freiheit! Gib ihnen Ruhe!«
    Mark schaute ihr tief in die Augen. Dann sagte er tonlos: »Ich werde tun, was immer du willst.«
    »Wir müssen uns beeilen. Die Zeit drängt. Die Dämonen können jeden Augenblick zurückkommen.«
    Mark sah sich im Raum nach etwas um, worauf er schreiben könnte, und da er nichts fand, riß er ein Stück von seinem Hemdsärmel ab. Dann hob er einen spitzen Stein vom staub-und schuttbedeckten Boden auf, ritzte sich damit in den Zeigefinger und drückte, bis ein Blutstropfen hervorquoll. Ganz behutsam malte er nun die Hieroglyphen auf den Stoff, die für Echnatons Namen standen.
    Als dies geschehen war, beugte er sich über den Sarkophag und zögerte. Er blickte hinunter auf das verbundene Haupt des toten Königs und fragte sich, welches Gesicht sich wohl darunter verbarg. Da spürte er, wie Jasmina ihn sanft drängte, und als er von ferne im Cañon einen Wind aufkommen hörte, langte Mark in den Sarg hinunter und legte der Mumie den Stoffetzen auf die Brust.
    Er suchte in seinem Gedächtnis nach längst vergessenen Worten und flüsterte: »Ich gebe Euch, geliebter Ra, den, der Aton wohl gefällt. Was auch immer Euer Leib hervorgebracht hat, dessen Herz wird nicht aufhören zu schlagen. Eure Stimme soll niemals von Euch weichen. Gegrüßet seid Ihr, Echnaton, Eure Lippen sind geöffnet, Euer Ka ist befreit. Der Weg zur Sonne steht Euch offen …«
    Mark schloß die Augen und sang: »Rer-k xent-k tu Ra maa-nek rexit neb …«
    Als er den alten Zauberspruch murmelte, spürte Mark, daß sich eine zweite Stimme zu seiner

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