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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sie nicht kannte, als letzter kam Slav. Von Baby näherten sich Mitford, Easley, Yuri und Richter Bempechat.
    Sie bildeten einen Halbkreis.
    Was sich vor ihren Augen abspielte, war überhaupt nicht mit dem zu vergleichen, was in einer Raumschiff Enterprise-Folge hätte stattfinden können. Keine farbigen Lichter oder Strahlen oder Säulen. Und auch keine sonstigen Spezialeffekte, wie Kris sie schon in zahlreichen Science-fiction-Filmen und -Videos gesehen hatte. Und dennoch … irgend etwas war da draußen, bildete eine solide Masse, die auf sie zukam, mit einem Nimbus um einen dunkleren Kern. Etwas, das sogar im matten Licht des frühen Morgens größer aussah als der größte der wartenden Menschen.
    Dann war es doch nicht größer und schien sich auszudehnen. Sie erkannte die typische spinnenartige Gestalt eines Deski. Neben ihr stieß Coo einen erstickten gurgelnden Laut aus und erstarrte. Mit ihrer freien Hand erfaßte Kris Coos lange Finger und drückte sie. Mit der anderen Hand schirmte sie Zanes Gesicht ab. Zainal hatte seinen Körper halb gedreht, so daß er sie zum Teil abschirmte. Aber die meisten Gestalten, die sich aus dem Nebel herausschälten – nur war es kein richtiger Nebel –, hatten die äußere Erscheinung von Menschen, wie man an den Details der Gesichter und Gliedmaßen erkennen konnte.
    »Sie können sich verändern«, flüsterte sie. »Sie nehmen unsere Gestalt an.«
    Coo atmete zischend ein. Entsetzen? Erleichterung? Angst? Kris verstärkte ihren Griff und wußte nicht, ob sie Hilfe gab oder selbst suchte.
    »Wie bitte?« fragte Scott leise und ließ nicht aus den Augen, was vor ihm erschien. Dabei lehnte er sich ein wenig zu Kris hinüber.
    »Da sind ein Deski und ein Rugarianer, und alle anderen sind Menschen. Aber es sind nicht so viele wie wir.«
    Als die Verwandlung vollzogen war und kein Zweifel mehr bestand, daß diese Besucher die drei Rassen darstellten, die ihnen gegenüberstanden, betrachteten die Gruppen einander.
    »Ich sehe keinen Catteni.« Kris’ Bemerkung war kaum zu verstehen. Aber sie mußte nach dieser Feststellung unwillkürlich kichern, eine Reaktion, die sie schnellstens zu unterdrücken versuchte. Wenn das die Farmer waren – und alles deutete daraufhin, denn wer sonst hätte die Blase entfernen können? –, dann waren sie nicht vollkommen. Irgendwie stärkte diese Erkenntnis ihr Selbstvertrauen.
    Niemand sagte etwas, und die Spannung nahm zu. Na schön, wenn die Besucher keinerlei Aggression an den Tag legten, dann sollte man sie vielleicht auch wie Besucher behandeln, und zwar alle acht. Wir sind in der Überzahl, dachte sie, allerdings ist das auch der einzige Punkt, in dem wir ihnen überlegen sind, wenn man bedenkt, was sie soeben getan haben. Es war so dumm, einfach nur dazustehen und sich gegenseitig anzustarren.
    »Hallo«, sagte sie und verlieh dem Wort einen freundlichen, zugleich fragenden Unterton. Sie schob sich an Zainal vorbei und zog unabsichtlich Coo mit sich, während Richter Bempechat ebenfalls einen Schritt vorwärts machte. Sie wußte, daß sie einen ziemlich dummen Gesichtsausdruck hatte, als sie zu dem Richter hinüberblickte, um einen Hinweis darauf zu erhalten, was sie als nächstes tun sollte.
    Der Richter lächelte sie flüchtig an – so daß sie den Eindruck gewann, nichts richtig falsch gemacht zu haben –, und sie hob beide Hände, eine, wie sie hoffte, in der gesamten Galaxis zu verstehende Geste, daß sie unbewaffnet war.
    »Wir haben gehofft, daß wir Sie irgendwann kennenlernen würden, um unsere Anwesenheit auf einem Planeten zu erklären, den Sie offenbar schon seit mehreren tausend Jahren nutzen«, erklärte der Richter, während er eine leichte Verbeugung andeutete. »Mir ist klar, daß Sie nicht verstehen, was ich sage, aber ich hoffe, daß die Aufrichtigkeit meiner Worte offenbar wird. Wir wissen, daß wir Ihr Territorium widerrechtlich betreten haben, aber wir wurden gegen unseren Willen hierher gebracht und können nicht auf unsere eigenen Welten zurückkehren.«
    Während der Richter redete, verspürte Kris einen ganz leichten Druck gegen ihre Stirn und im Nacken. Zane bewegte sich, und sie wiegte ihn sanft und streichelte seinen Rücken, was ihn gewöhnlich beruhigte.
    »Wir sind auf diesen Kontinent umgezogen, weil Sie ihn zur Zeit nicht landwirtschaftlich nutzen. Wir wollten Sie und Ihre Einrichtungen auf keinen Fall stören. Wir möchten hierbleiben. Mit Ihrer Erlaubnis. Falls das überhaupt möglich ist, denn wir

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