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Die silberne Göttin

Die silberne Göttin

Titel: Die silberne Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Rowell
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stimmte ihm Seine Lordschaft zu. "Diese Dame hier ist Miss Kethley. Wie du siehst, haben sie und ihr Kutschpferd auf der Straße ein Missgeschick erlitten."
    "Das sehe ich." Feller wandte sich um und musterte das kräftige Pferd. Er runzelte die Stirn. "Das Bein von dem armen Kerl scheint ein bisschen geschwollen zu sein."
    Als er Ianthas Arm losließ, um zu dem Pferd zu gehen, fühlte sie, wie ihre Knie nachgaben, und sie klammerte sich fester an den Sattel.
    "Vorsicht!" Lord Duncan trat rasch vor und legte fürsorglich den Arm um sie. "Fühlen Sie sich nicht gut?"
    "Doch, doch." Iantha schüttelte den Kopf. "Nur kalt und steif. Es wird mir gleich besser gehen."
    "Vielleicht." Er blickte sie zweifelnd an. "Soll ich Sie tragen?"
    "Nein!" Die Zurückweisung klang schroffer, als sie beabsichtigt hatte. "Ich meine … Ich danke Ihnen. Es ist nicht nötig."
    "Dann lassen Sie mich Ihnen helfen." Es sah aus, als würde Seine Lordschaft immer noch zweifeln. "Sie müssen an ein Feuer. Wir werden durch das alte Schloss hinaufsteigen. So entgehen wir dem Wind." Er schlang fest den Arm um sie und führte sie zu einer seitlichen Tür.
    Nah. Er war viel zu nah.
    Iantha schloss die Augen, atmete tief durch und untersagte es sich, sich seinem Arm zu entziehen. Wenn sie das jetzt täte, würde sie sich sicher im nächsten Augenblick auf dem Boden wiederfinden. Für ein paar Minuten konnte sie seine Nähe sicher ertragen.
    Beherrschung.
    Er führte sie durch die Stalltür und eine ziemlich steile Wendeltreppe hinauf. Oben angekommen, gingen sie durch eine Anzahl kurzer Korridore mit niedrigen, schmalen Türen. Jede von ihnen führte in eine andere Richtung.
    "Das hier ist der Eingang zum ursprünglichen Schloss", erklärte er. "Die Biegungen waren dazu gedacht, eindringende Feinde aufzuhalten. Dieser Teil des Schlosses wurde schon vor langer Zeit aufgegeben, doch wir benutzen ihn noch, um bei schlechtem Wetter vom Stall hinaufzukommen."
    Sie kamen jetzt von einem leeren Raum mit kahlen Mauern durch eine nicht ganz so alte Tür in eine weite Empfangshalle. Lord Duncan nahm den flachen Hut von den dichten braunen Locken und schlug ihn gegen sein Bein, um den Schnee zu entfernen.
    "Das hier ist das neue Gebäude." Er lächelte. "Relativ neu. Der ältere Teil wurde im 14. Jahrhundert gebaut, der neue Teil im frühen 16. Jahrhundert. Er ist beträchtlich komfortabler als es der alte jemals war, aber auch er hat so seine Besonderheiten." Er zog an einer Klingelschnur. "Burnside! Burnside, wo bist du?"
    "Ja, Mylord?" Der Herbeieilende blieb beim Anblick von Iantha plötzlich stehen und schaute dann fragend zu Lord Duncan.
    "Miss Kethley wurde vom Sturm überrascht und wird bei uns bleiben. Bitte, sagt Thursby, er soll gehen und das Schlafzimmer meiner Großmutter herrichten und dann Miss Kethley heißes Wasser bringen."
    "Oh. Natürlich, Mylord. Sofort. In der Bibliothek brennt ein Feuer, wenn Miss Kethley möchte …"
    "Sehr gut." Seine Lordschaft wandte sich wieder an Iantha. "Darf ich Ihnen aus dem Mantel helfen?"
    "Ich danke Ihnen." Iantha erlaubte ihm, ihr den Mantel abzunehmen und nutzte die Gelegenheit, sich von Robs stützendem Arm zu entfernen. Als sie die Kapuze abstreifte, wappnete sie sich innerlich gegen das, was kommen mochte. Doch Rob war sicher zu sehr Gentleman, um eine Bemerkung wegen ihres silberweißen Haars zu machen.
    Und natürlich war er es auch.
    Nachdem er Lord Duncan aus seinem dicken Mantel geholfen hatte, verschwand Burnside mit den nassen Kleidungsstücken so schnell, wie er gekommen war. Seine Lordschaft öffnete eine Tür, die von der Eingangshalle in einen behaglichen Raum führte. Bücher füllten die Wände, und noch mehr Bücher und Schriftrollen waren aufgestapelt oder in lagen in Kisten. Einige besaßen weiche, auf eine kunstvolle, exotische Art verzierte Ledereinbände, doch andere hatten gar keinen Einband.
    "Verzeihen Sie mir die Unordnung. Ich bin dabei, meine eigene Bibliothek mit der meines Vaters zusammenzulegen." Er zog einen Sessel näher zum Feuer und führte sie zu dem Sitzplatz.
    "Ich habe in Indien viele interessante Bücher gefunden. Einige davon sind sehr alt. Ich habe verschiedene Sprachen studiert, um die Texte lesen zu können." Er zog noch einen Sessel für sich selbst heran, setzte sich und streckte seine kräftigen Hände zum Feuer hin.
    Iantha faltete die Hände im Schoß und räusperte sich. "Lord Duncan, ich habe das Gefühl, ich sollte sagen … Bitte verzeihen Sie mir, wenn es

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