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Die Smaragdreihe 1 - Der Zauberer der Smaragdenstadt

Die Smaragdreihe 1 - Der Zauberer der Smaragdenstadt

Titel: Die Smaragdreihe 1 - Der Zauberer der Smaragdenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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auch, wenn ich nicht einmal mit einer Krähe fertig werde. Trotz ihrer Frechheit war die Krähe anscheinend ein guter Vogel", fuhr der Strohmann fort. „Sie hatte Mitleid mit mir. ,Sei nicht so traurig!` krächzte sie. ,Hättest du ein Gehirn im Kopf, so wärst du so wie alle anderen! Das Gehirn ist das einzig Wertvolle bei den Krähen . . . und bei den Menschen!` So erfuhr ich, daß der Mensch ein Gehirn hat, und ich keines. Übermütig schrie ich: Ohoho-ho-ho!! Es lebe das Gehirn! Ich werde mir unbedingt eins verschaffen!` Der launische Vogel vergällte mir aber die Freude. ,Karrkarr!` kicherte er, ,wo kein Gehirn da ist, wird's auch keins geben, karr-karr!` und flog davon. Und dann kamst du mit Totoschka. Sag, Elli, kannst du mir ein Gehirn geben?"
    „Nein, das kann ich nicht. Das kann wahrscheinlich nur Goodwin in der Smaragdenstadt. Ich gehe zu ihm, um ihn zu bitten, daß er mich nach Kansas heimführt zu Vater und Mutter."
    „Wo befindet sich diese Smaragdenstadt, und wer ist Goodwin?"
    „Weißt du es nicht?"
    „Nein, ich weiß überhaupt nichts", antwortete der Scheuch traurig. „Du siehst ja, ich bin mit Stroh ausgestopft und hab kein Gehirn."
    „Du tust mir schrecklich leid!" seufzte das Mädchen.
    „Hab Dank für dein Mitgefühl. Bist du auch sicher, daß Goodwin mir ein Gehirn gibt, wenn ich dich in die Smaragdenstadt begleite."
    Das weiß ich nicht. Aber wenn der Große Goodwin dir auch keines gibt, so wird es dir doch nicht schlechter gehen als jetzt."
    „Das stimmt", gab der Scheuch zu. „Weißt du", fuhr er zutraulich fort, „mir kann nichts geschehen, weil ich mit Stroh ausgestopft bin. Du kannst mich mit einer Nadel durchstechen, und es wird mir nicht weh tun. Ich möchte aber nicht, daß die Menschen mich einen Strohkopf nennen, und ohne Gehirn kann man doch nichts erlernen!" „Du Armer", sagte Elli. „Komm mit uns. Ich werde Goodwin bitten, daß er dir hilft." „Schönen Dank!" erwiderte der Scheuch und machte wieder einen Knicks.
    Der Strohmann war, obwohl nur einen Tag alt, sehr höflich.
    Das Mädchen half ihm, die ersten Schritte zu tun, und dann gingen sie zusammen den gelben Backsteinweg entlang, der in die Smaragdenstadt führte.
    Totoschka mißfiel der neue Weggefährte. Er lief um ihn herum und beschnupperte ihn, in der Annahme, unterm Rock sei ein Mäusenest verborgen. Er bellte und tat so, als wollte er den Strohmann beißen.
    „Hab keine Angst, Totoschka wird dich nicht beißen", sagte Elli zu Scheuch.
    „Hab ich ja gar nicht! Kann man vielleicht Stroh beißen? Gib mir deinen Korb, es macht mir nichts aus, ihn zu tragen, denn ich werde niemals müde. Und dann - im Vertrauen gesagt - gibt es nur ein Ding auf der Welt, vor dem ich mich fürchte", flüsterte er heiser dem Mädchen ins Ohr.
    „Oh!" rief Elli, „wovor denn? Vor einer Maus?"
    „Nein, vor einem brennenden Streichholz!"
    * * *
    Nach ein paar Stunden wurde der Weg holprig. Der Scheuch stolperte über Löcher, über die Totoschka hinwegsprang, während Elli sie umging. Da der Strohmann immer geradeaus ging, fiel er einmal übers andere der Länge nach hin, was ihm aber nicht weh tat. Elli half ihm jedesmal aufzustehen, und er schritt, über seine Ungeschicklichkeit lachend, unbekümmert weiter.
    Dann las Elli am Wegrand einen dicken Ast auf und reichte ihn dem Strohmann, der ihn als Wanderstab benutzte und sich nunmehr beim Gehen viel sicherer fühlte.
    Dann wurden die Häuschen immer seltener, und Obstbäume waren überhaupt keine mehr zu sehen. Das Land war hier dünn besiedelt und unfreundlich.
    Die Wanderer machten an einem Bach halt. Elli nahm Brot aus ihrem Korb und bot ein Stückchen dem Scheuch an, der es jedoch höflich ablehnte.
    „Ich hab niemals Hunger, und das ist für mich sehr vorteilhaft."
    Elli nötigte ihn nicht und gab das Brot Totoschka, der es gierig verschlang und dann Männchen machte, damit man ihm mehr gebe.
    „Erzähl mir von dir, Elli, und von deinem Land", bat der Scheuch.
    Elli sprach lange über die weite Steppe von Kansas, wo im Sommer alles grau und staubig ist, ganz anders als in Goodwins Wunderland.
    Der Scheuch hörte aufmerksam zu.
    „Ich verstehe nicht, warum du dich nach deinem trockenen und staubigen Kansas sehnst?"
    „Das kannst du nicht, weil du kein Gehirn hast", entgegnete das Mädchen. „Zu Hause ist es immer besser!"
    Der Scheuch lächelte pfiffig.
    „Das Stroh, mit dem ich ausgestopft bin, ist auf dem Feld gewachsen, meinen Rock hat ein Schneider genäht und

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