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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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sag­te der Of­fi­zier.
    Cle­tus nahm den Hö­rer und be­trach­te­te das Ge­sicht des Obersts auf dem Bild­schirm. Dup­lei­ne sah ziem­lich ver­stört und hohl­wan­gig aus.
    „Nun, Oberst?“ frag­te Cle­tus.
    „Gra­ha­me …“ setz­te Dup­lei­ne ziem­lich barsch an, dann brach er ab. „Ist je­mand bei Ih­nen?“
    „Oberst Dodds von den Dor­sai“, er­wi­der­te Cle­tus.
    „Könn­te ich Sie … pri­vat spre­chen?“ frag­te Dup­lei­ne, wäh­rend sei­ne Au­gen den Rand des Bild­schirms ab­such­ten, als ob er Marc fin­den woll­te, der au­ßer­halb des Auf­nah­me­be­reichs des Sen­sors stand. Marc zog die Brau­en hoch und mach­te An­stal­ten, sich ab­zu­wen­den. Cle­tus aber streck­te die Hand aus, um ihn dar­an zu hin­dern.
    „Einen Au­gen­blick“, sag­te er. Dann dreh­te er sich um und sprach di­rekt ins Te­le­fon. „Ich ha­be Oberst Dodds ge­be­ten zu blei­ben. Ich fürch­te, ich brau­che einen Zeu­gen für das, was Sie mir mit­zu­tei­len ha­ben, Oberst.“
    Dup­lei­ne mach­te ein lan­ges Ge­sicht. „Nun gut“, sag­te er, „viel­leicht hat es sich so­wie­so be­reits her­um­ge­spro­chen. Gra­ha­me … wir kön­nen Ge­ne­ral Tray­nor nicht fin­den.“
    Cle­tus ließ einen Au­gen­blick ver­strei­chen, be­vor er ant­wor­te­te. „Ja und?“ sag­te er dann.
    „Be­grei­fen Sie denn nicht?“ Dup­lei­ne hat­te of­fen­sicht­lich mit sich zu kämp­fen, um nicht laut zu wer­den, fuhr aber dann in ei­nem nor­ma­len Ton­fall fort: „Die Neu­län­der ha­ben nicht nur Gue­ril­las, son­dern re­gu­lä­re Trup­pen in das Land ein­ge­schleust. Sie grei­fen Zwei­strom an – und aus­ge­rech­net jetzt ist der Ge­ne­ral ab … nicht ver­füg­bar. Gra­ha­me, dies ist ein Not­fall! Sie wer­den ein­se­hen, daß Sie die Dor­sai­trup­pen hier nicht ab­zie­hen kön­nen und daß Sie zu ei­ner Be­spre­chung zu mir kom­men müs­sen.“
    „Ich fürch­te, nein“, er­wi­der­te Cle­tus. „Es ist Frei­tag­abend. Ge­ne­ral Tray­nor ist wahr­schein­lich zum Wo­chen­en­de weg­ge­fah­ren und hat ein­fach ver­ges­sen, Be­scheid zu sa­gen. Ich ha­be mich an sei­ne ur­sprüng­li­chen Be­feh­le zu hal­ten, und mir bleibt kei­ne an­de­re Wahl, als über die Dor­sai nach Be­lie­ben zu ver­fü­gen.“
    „Sie glau­ben doch selbst nicht, daß er so et­was tun wür­de …“ Dup­lei­ne brach ab, weil er sich ein­fach nicht mehr be­herr­schen konn­te. „Nach den Be­rich­ten, die mir vor­lie­gen, hät­ten die Gue­ril­las Sie um ein Haar ge­tö­tet! Sagt es Ih­nen gar nichts, daß sie Ener­gie­waf­fen statt Sport­ge­weh­re tru­gen? Sie wis­sen ge­nau, daß die Neu­län­der-Gue­ril­las stets nur Waf­fen tra­gen, die für Zi­vi­lis­ten zu­ge­las­sen sind, so daß man sie, wenn man sie er­wi­scht, nicht nach dem Kriegs­recht be­stra­fen kann. Sagt Ih­nen die Tat­sa­che gar nichts, daß drei Leu­te, die mit Strah­len­waf­fen aus­ge­rüs­tet wa­ren, ver­sucht ha­ben, Sie zu tö­ten?“
    „Wer auch im­mer die Be­feh­le auf Sei­ten der Neu­län­der gibt“, sag­te Cle­tus, „woll­te mich als Kom­man­deur der Dor­sai-Trup­pen, aus­schal­ten“, sag­te Cle­tus. „Wenn die mich al­so nicht als Kom­man­deur se­hen wol­len, ist es am bes­ten, wenn ich wei­ter kom­man­die­re.“
    Dup­lei­ne blick­te ihn mü­de über den Bild­schirm an. „Ich war­ne Sie, Gra­ha­me!“ mein­te er. „Wenn Tray­nor ir­gend et­was zu­ge­sto­ßen ist oder wenn wir ihn in­ner­halb der nächs­ten Stun­den nicht fin­den kön­nen, dann wer­de ich das Not­kom­man­do der Streit­kräf­te der Al­li­anz selbst über­neh­men. Und das ers­te, was ich tun wer­de, wird sein, Fle­der­maus’ Voll­mach­ten zu wi­der­ru­fen und Sie un­ter Ar­rest zu stel­len!“
    Der klei­ne Bild­schirm am Te­le­fon wur­de dun­kel, die Stim­me erstarb. Cle­tus leg­te den Hö­rer mü­de auf und rieb sich die Au­gen. Dann wand­te er sich an Mar­cus Dodd.
    „Al­so gut, Marc“, sag­te er. „Wir wol­len nicht mehr län­ger war­ten. Se­hen wir zu, daß wir un­se­re Leu­te wie­der nach Zwei­strom ver­frach­ten.“
     

 
14
     
    Cle­tus flog mit der ers­ten Wel­le der sechs Trans­port­flug­zeu­ge, die acht Mei­len fluß­auf­wärts von Zwei­strom

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