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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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schnapp­te Dup­lei­ne schließ­lich.
    „Ich darf Sie dar­an er­in­nern, Oberst“, er­wi­der­te Cle­tus ru­hig, „daß mir der Ge­ne­ral das Kom­man­do über die­se Dor­sai über­tra­gen hat und daß ich nur ihm al­lein ver­ant­wort­lich bin.“
    „Sie … aber das ist doch ein Be­fehl des Ge­ne­rals, Gra­ha­me! Ha­ben Sie nicht zu­ge­hört?“ Beim letz­ten Wort über­schlug sich Dup­lei­nes Stim­me.
    „Da­für gibt es kei­nen Be­weis, Oberst“, mein­te Cle­tus im glei­chen un­er­schüt­ter­li­chen Ton. „Ich neh­me mei­ne Be­feh­le nur vom Ge­ne­ral per­sön­lich ent­ge­gen. Wenn mir der Ge­ne­ral das­sel­be sagt wie Sie, wer­de ich mich glück­lich schät­zen zu ge­hor­chen.“
    „Sie sind über­ge­schnappt!“ Ei­ne Wei­le starr­te er Cle­tus sprach­los an. Als er wie­der zu spre­chen be­gann, klang sei­ne Stim­me tiefer, ge­faß­ter und ge­fähr­lich. „Ich hof­fe, Sie sind sich dar­über im kla­ren, Oberst, was es be­deu­tet, einen sol­chen Be­fehl zu ver­wei­gern. Ich ge­be Ih­nen fünf Mi­nu­ten Be­denk­zeit. Wenn ich dann nichts von Ih­nen hö­re, se­he ich mich ge­zwun­gen, Ih­re Ant­wort dem Ge­ne­ral wört­lich zu über­brin­gen. Über­le­gen Sie sich’s.“
    Der klei­ne Bild­schirm wur­de dun­kel, und im Hö­rer klick­te es. Cle­tus leg­te auf.
    „Wo steht Ihr Kar­ten­pro­jek­tor?“ frag­te er Marc.
    „Gleich dort drü­ben“, er­wi­der­te Marc und führ­te ihn durch das Zim­mer zu ei­nem ho­ri­zon­ta­len Bild­schirm­tisch, un­ter dem ein Pro­jek­tor be­fes­tigt war. Auf dem Bild­schirm war ei­ne Kar­te des Ge­bie­tes rund um den Et­ter-Paß zu se­hen. Am Tisch an­ge­kom­men, leg­te Cle­tus den Fin­ger auf die mar­kier­te Stel­le bei Zwei­strom, wo sich der Milch­fluß und der Blaue Fluß ver­ei­nig­ten.
    „Bis mor­gen bei Ta­ges­an­bruch“, sag­te er zu Marc, „wird der Kom­man­dant der Neu­län­der, wer auch im­mer es sein mag, in der La­ge sein wol­len, un­se­re Trup­pen in der Stadt an­zu­grei­fen. Das heißt“, Cle­tus zeich­ne­te mit dem Fin­ger huf­ei­sen­ar­ti­ge Li­ni­en, de­ren of­fe­ne En­den fluß­ab­wärts in Rich­tung der bei­den Fluß­tä­ler di­rekt ober­halb der Stadt zeig­ten, „un­se­re Leu­te müs­sen be­reit sein, als Luft­lan­de­trup­pen zu ope­rie­ren – schließ­lich ha­ben sie ih­re ent­spre­chen­de Aus­bil­dung ge­ra­de ab­ge­schlos­sen –, und zwar di­rekt fluß­auf­wärts von die­sen bei­den Po­si­tio­nen, die ei­ni­ger­ma­ßen si­cher sind, da die Neu­län­der ih­re Auf­merk­sam­keit al­le­samt fluß­ab­wärts rich­ten dürf­ten. Wenn ich gut un­ter­rich­tet bin, ver­fü­gen die Neu­län­der eben­so­we­nig über ei­ne schlag­kräf­ti­ge Ar­til­le­rie wie wir. Stimmt das?“
    „Stimmt ge­nau, Sir“, sag­te Marc. „Kul­tis ist ei­ne je­ner Wel­ten, wo ein un­ge­schrie­be­nes Über­ein­kom­men mit der Ko­ali­ti­on exis­tiert, un­se­re Ver­bün­de­ten oder un­se­re Trup­pen, die zu­sam­men mit un­se­ren Ver­bün­de­ten sta­tio­niert sind, nur mit trag­ba­ren Waf­fen zu be­lie­fern. So­weit uns be­kannt ist, hat sich die Ge­gen­sei­te an die­se Ver­ein­ba­rung ge­hal­ten, zu­min­dest was die Neu­län­der be­trifft. In der Tat brau­chen sie eben­so wie wir nichts wei­ter als Hand­feu­er­waf­fen, da bis­her al­le Kämp­fe nur mit Hil­fe ein­hei­mi­scher Gue­ril­las aus­ge­tra­gen wur­den. Wahr­schein­lich tra­gen ih­re Leu­te ku­gel­si­che­re Wes­ten, Strah­len­waf­fen und Ab­schuß­ge­rä­te für Ra­ke­ten und Brand­bom­ben …“
    Die bei­den leg­ten die mög­li­chen zu­künf­ti­gen Po­si­tio­nen der Neu­län­der-Trup­pen fest, be­son­ders die Stel­lun­gen der­je­ni­gen, die mit Ab­schuß­ge­rä­ten und Spe­zi­al­waf­fen aus­ge­rüs­tet wa­ren. Wäh­rend sie noch am Über­le­gen wa­ren, wur­den sie häu­fig von dem end­lo­sen Strom von Be­feh­len un­ter­bro­chen, der vom und zum Feld­haupt­quar­tier floß.
    Es war meh­re­re Stun­den nach Son­nen­un­ter­gang, als ei­ner der Jung­of­fi­zie­re Cle­tus vor­sich­tig auf den El­len­bo­gen tipp­te und ihm den Hö­rer ent­ge­gen­hielt.
    „Da ist wie­der Oberst Dup­lei­ne, Sir“,

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