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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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kreis­ten und ih­re Luft­lan­de­trup­pen bei­der­seits der bei­den Fluß­tä­ler ab­setz­ten. Ein Auf­klä­rungs­flug­zeug, das vor zwei Stun­den in der Dun­kel­heit nach Mond­un­ter­gang tief über dem Dschun­gel kreis­te, hat­te mit der In­fra­rot­ka­me­ra zwei große An­samm­lun­gen von Neu­län­der­trup­pen fo­to­gra­fiert, die in den bei­den Fluß­tä­lern fünf Mei­len ober­halb der Stadt auf die Mor­gen­däm­me­rung war­te­ten. Ei­ne klei­ne­re Re­ser­ve­trup­pe kam­pier­te di­rekt un­ter­halb der Mün­dung des Et­ter-Pas­ses – doch ih­re Zahl war ge­ring, so daß die Dor­sai aus die­ser Rich­tung kaum mit ei­nem Ge­gen­an­griff zu rech­nen brauch­ten. Cle­tus be­ob­ach­te­te den Feu­er­strahl, der aus den Dü­sen ih­rer Sprung­gür­tel schoß, wäh­rend sie nach un­ten schweb­ten, dann wies er den Pi­lo­ten sei­nes Trans­port­schif­fes an, den Fluß zu über­flie­gen und fluß­ab­wärts auf Kurs zu ge­hen.
    Ei­ne Vier­tel­mei­le un­ter­halb der Stadt mach­te der Fluß ei­ne Rechts­bie­gung, und ge­nau hin­ter die­ser Bie­gung mel­de­ten sich die M5 zum ers­ten Mal. Das Trans­port­schiff kam her­un­ter und schweb­te über dem Was­ser, wäh­rend der Turm ei­nes der ge­wal­ti­gen Fahr­zeu­ge schwarz aus dem dunklen Was­ser rag­te.
    Cle­tus ließ sich an ei­nem Hub­seil zum Turm hin­un­ter, die Turm­lu­ke ging auf, und We­fer kam her­aus. Sie stan­den ne­ben­ein­an­der auf dem leicht ab­schüs­si­gen, feuch­ten Me­tall­ge­häu­se un­ter­halb des Turms.
    „Da wä­ren wir al­so“, sag­te We­fer. „Zu dritt, ge­nau, wie es der Dok­tor ver­ord­net hat.“ Sein freund­li­ches, kampf­lus­ti­ges Ge­sicht un­ter dem schwar­zen Haar war von Er­re­gung ge­rötet. „Was ha­ben wir zu tun?“
    „Die Trup­pen der Neu­län­der – und zwar ih­re re­gu­lä­ren Trup­pen“, sag­te Cle­tus, „sind in den bei­den Fluß­tä­lern ei­ni­ge Mei­len ober­halb der Stadt zu­sam­men­ge­zo­gen. Sie wer­den durch die bei­den Tä­ler mar­schie­ren und durch das Flach­land un­ter den Steilufern in die Stadt ein­drin­gen. Aber ich glau­be nicht, daß sie ver­su­chen wer­den, sich von die­ser fluß­ab­wärts lie­gen­den Sei­te der Stadt zu nä­hern. Sie wer­den al­so ope­rie­ren kön­nen, oh­ne ge­se­hen zu wer­den.“
    „Si­cher, si­cher“, sag­te We­fer und schnüf­fel­te wie ein Jagd­hund in die küh­le Mor­gen­luft. „Aber was ha­ben Sie mit uns vor?“
    „Kön­nen Sie das Fluß­bett um­pflü­gen, und zwar dicht un­ter­halb der Stadt, so daß der Was­ser­pe­gel in­ner­halb und ober­halb der Stadt an­steigt?“
    „In die­sem arm­se­li­gen Wäs­ser­chen?“ er­wi­der­te We­fer. „Über­haupt kein Pro­blem. Wir wer­den ein­fach an ir­gend­ei­nem Punkt einen Wall un­ter Was­ser er­rich­ten, wo die Ufer an bei­den Sei­ten di­rekt zum Was­ser ab­fal­len. Das Was­ser muß so hoch stei­gen, daß es über die Ufer tritt. Wie hoch soll der Damm sein? Wie weit soll der Was­ser­spie­gel stei­gen?“
    „Die Was­ser­tie­fe soll ei­ne Mei­le ober­halb der Stadt sechs Fuß be­tra­gen“, sag­te Cle­tus.
    We­fer run­zel­te erst­mals die Stirn. „Sechs Fuß? Ein gan­zer Fa­den? Da wird ja auch die Stadt über­schwemmt. Die­ses fla­che Ge­biet, auf dem die Stadt zwi­schen den Flüs­sen er­baut ist, dürf­te auf bei­den Sei­ten nicht mehr als sechs oder acht Fuß über dem Was­ser­spie­gel lie­gen. Der Was­ser­stand in den Stra­ßen könn­te vier bis sechs Fuß be­tra­gen. Wol­len Sie das wirk­lich?“
    „Ge­nau das will ich“, sag­te Cle­tus.
    „Nun ja … es gibt al­ler­dings ge­nug fes­te Häu­ser im Ein­kaufs­zen­trum, wo die Leu­te un­ter­kom­men kön­nen“, mein­te We­fer. „Ich möch­te nur nicht, daß die Ma­ri­ne we­gen Hoch­was­ser­schä­den ver­klagt wird …“
    „Das wird nicht der Fall sein“, er­wi­der­te Cle­tus. „Ich bin im­mer noch un­ter dem di­rek­ten Be­fehl des Ge­ne­ral Tray­nor als Be­fehls­ha­ber ab­kom­man­diert. Ich über­neh­me die Ver­ant­wor­tung.“
    Im zu­neh­men­den Licht der Mor­gen­däm­me­rung ris­kier­te We­fer einen Blick auf Cle­tus, schüt­tel­te den Kopf und ließ einen be­wun­dern­den Pfiff er­tö­nen.

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