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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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vorwirft, der ihm über den Weg läuft?“
    „Nicht unbedingt jeden“, versetzte Mondar mit einem Lächeln. „Sie brauchen sich jedenfalls keine Sorgen machen. Sie werden zusammen mit Melissa, Eachan und mir per Kommandofahrzeug nach Bakhalla fahren.“
    „Sehr beruhigend“, sagte Cletus, doch seine Gedanken waren schon halb woanders. Mondar schien zumindest zu ahnen, welche Auswirkungen Cletus’ Strategie auf deCastries hatte. Das war durchaus in Ordnung, dachte er. Der Weg, den er sich gesteckt hatte, um sein Ziel zu erreichen, war undurchsichtig genug, um Leute irrezuführen, die weniger wachsam waren. Es war die gleiche Methode, der sich auch deCastries bediente, und Mondar war der geeignete Mann, um als Kontrollperson zu dienen.
    Ein Gong ertönte, und die Gespräche in der Halle verstummten.
    „Raumfähre nach Bakhalla dockt an“, dröhnte die Stimme des Ersten Offiziers aus dem Lautsprecher. „Raumfähre nach Bakhalla dockt mitschiffs an. Alle Passagiere sollen sich bereithalten, um an Bord zu gehen …“
    Cletus spürte, wie er vorwärts getrieben wurde, sobald sich die Luke öffnete und den Verbindungstunnel aus schimmerndem Metall freilegte, der zur Raumfähre führte. Er und Mondar wurden durch die Menge getrennt.
    Die Fähre war nichts anderes als ein vollgestopfter, unbequemer raum- und atmosphärentüchtiger Bus. Sie röhrte, rumpelte, schwankte und landete schließlich auf einem kreisrunden, mit braunem rissigen Beton gepflasterten Platz, umgeben von einem breitblättrigen Urwald – ein grüner Vorhang, von feuerroten und leuchtend gelben Streifen durchzogen.
    Cletus schlurfte aus der Tür der Fähre und stellte sich etwas abseits von der Menge, um sich zu orientieren. Außer einem kleinen Gebäude in etwa fünfzig Metern Entfernung gab es keine Anzeichen von Menschen außer denen in der Fähre und auf der Betonpiste. Der Urwald erhob sich einige hundert Fuß hoch ringsherum wie eine Wand. Ein ganz gewöhnlicher, einigermaßen angenehmer Tag in den Tropen, dachte Cletus. Er hielt nach Mondar Ausschau – und wurde plötzlich von einer Art lautlosem, emotionalen Blitz getroffen.
    Im gleichen Augenblick wußte er, was es war, weil er diese Erscheinung vom Hörensagen kannte. Es war ein sogenannter „Reorientierungsschock“ – ein plötzlicher Schlag, bei dem die Unterschiede zwischen dieser und der bisher bekannten Welt unvermittelt deutlich wurden. Der Eindruck, den diese erdähnliche Umgebung auf ihn machte, hatte seine Wirkung auf ihn nicht verfehlt.
    Jetzt, als der Schock vorüber war, merkte er urplötzlich, daß der Himmel nicht blau, sondern eher blaugrün war. Die Sonne war größer und von tieferem Goldgelb als die Sonne auf Erden. Die roten und gelben Streifen im Blattwerk stammten nicht von Blumen oder Ranken. Die Farben, die sich über das Laub ergossen und durch das Laub durchschimmerten, waren durchaus echt und natürlich. Die Luft war feucht und von einem Duft durchweht, der an geröstete Nüsse und frisch gemähtes Gras erinnerte. Sie war erfüllt von dem Summen von Insekten und tierischen Rufen, deren Skala von den höchsten Tönen einer Flöte bis zu den Brummtönen eines leeren Fasses reichten, das wie eine Trommel geschlagen wird. Doch all diese Töne waren fremd für ein Ohr, das an irdische Geräusche gewöhnt war.
    Dieser Ansturm von Licht, Farben, Dürften und Tönen versetzte Cletus selbst jetzt, nachdem der Schock vorbei war, in eine Art Trance, aus der er erst wieder erwachte, als er Mondars Hand auf seinem Ellenbogen spürte.
    „Da kommt unser Kommandofahrzeug“, sagte Mondar, ihn am Arm führend. Der Wagen war soeben hinter dem Terminal aufgetaucht, dahinter waren die Konturen eines geräumigen Busses zu erkennen. „Sofern Sie nicht den Bus vorziehen, der allerdings mit Gepäck, Ehefrauen und gewöhnlichen Zivilpersonen vollgestopft sein wird.“
    „Vielen Dank, lieber nicht. Ich nehme Ihr Angebot an“, meinte Cletus.
    „Hier geht’s lang“, sagte Mondar.
    Cletus folgte ihm, während die beiden Fahrzeuge heranrollten und hielten. Das Kommandofahrzeug entpuppte sich als Militärvehikel, und zwar als ein Luftkissenfahrzeug mit Plasmaantrieb und Rädern, die sich bei besonders unebenem Gelände ausfahren ließen. Im allgemeinen sah es aber aus wie eine gepanzerte Version jener Geländewagen, die bei der Hochwildjagd benutzt wurden. Eachan Khan und Melissa saßen bereits auf den zwei vorderen Passagiersitzen. Auf dem Fahrersitz saß ein junger Gefreiter

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