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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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und die Minen besetzt haben.“
    Der Bergwerksleiter starrte ihn an. „Sie müssen verrückt sein“, sagte er schließlich. „Glauben Sie wirklich, daß Ihre fünfhundert Mann einigen Divisionen standhalten können?“
    „Das wird wohl nicht nötig sein“, meinte Cletus. „Auf jeden Fall ist es nicht Ihr Bier. Alles, was ich von Ihnen und diesen beiden anderen Herren verlange, ist, der Bevölkerung zu versichern, daß sie nicht in Gefahr ist, solange sie die Straßen meidet und keinen Versuch unternimmt, die Stadt zu verlassen.“
    Sein Tonfall ließ erkennen, daß er keine weiteren Einwände dulden würde. Nach einigen halbherzigen Protestversuchen erklärten sich schließlich die drei Würdenträger von Wasserhütte bereit, eine entsprechende Warnung über das örtliche Kommunikationssystem zu verbreiten – dann wurden sie in der Polizeiwache unter Arrest gestellt.
    Innerhalb von knapp zwei Stunden rückten die ersten Einheiten der Broza-Streitkräfte an. Es handelte sich um einen Lufttransport, und die Truppen umringten die Siedlung sehr schnell in einem Umkreis, der etwa hundert Meter hinter der Grenze des Waldes, der die Stadt umgab, begann. Im Lauf der Nacht hörte man weitere Truppen, schwere Waffen und Panzerfahrzeuge anrücken. In der Morgendämmerung kamen Swahili und Cletus zu dem Schluß, daß nahezu eine Division brozanischer Truppen, mit allen denkbaren Waffen, vom Buschmesser bis zu Energiewaffen ausgestattet, Wasserhütte und die zweihundert Dorsai eingeschlossen hatte, die den Ort besetzt hielten.
    Swahili war guten Mutes, als er den Feldstecher Cletus zurückgab, nachdem er das Waldgelände abgesucht hatte. Sie standen oben auf dem Kommunikationsturm beeinander, dem höchsten Gebäude der Stadt.
    „Sie werden die schweren Waffen mit Rücksicht auf die Bewohner nicht so ohne weiteres einsetzen“, meinte Swahili. „Das bedeutet, sie müssen zu Fuß anrücken, wahrscheinlich von allen Seiten gleichzeitig. Ich nehme an, sie werden noch vor Ablauf einer Stunde angreifen.“
    „Da bin ich anderer Meinung“, erwiderte Cletus. „Ich glaube, sie werden zunächst einen Parlamentär schicken.“
    Cletus sollte recht behalten. Während der ersten drei Morgenstunden unternahmen die brozanischen Truppen gar nichts. Dann, gegen Mittag, als die wolkenverschleierte Sonne über Newton die nördliche Landschaft wärmte, tauchte ein Wagen mit einer weißen Flagge aus den Schatten des Waldes auf und fuhr über die Zufahrtsstraße in die Stadt. Der Wagen wurde am Stadtrand von Watershed von Soldaten empfangen, die man auf dieses Treffen vorbereitet hatte, und zur Polizeistation geleitet. Dort stieg ein General Anfang Sechzig aus, flankiert von einem etwa zehn Jahre jüngeren, rundlichen Mann mit den Rangabzeichen eines Obersts, und die beiden gingen ins Haus. Cletus empfing sie im Büro des Polizeichefs.
    „Ich bin gekommen, um Ihnen Bedingungen für eine Übergabe anzubieten …“ sagte der General. Dann brach er ab und warf einen kurzen Blick auf Cletus’ Schulterstücke. „Ich kann Ihren Rang nicht erkennen.“
    „Marschall“, erwiderte Cletus. „Wir haben erst kürzlich unsere Organisation und unsere Ränge bei den Dorsai revidiert. Ich bin Marschall Cletus Grahame.“
    „Oh? Ich bin General James Van Dassel. Und das hier ist Oberst Morton Offer. Wie gesagt, wir sind gekommen, um über die Bedingungen einer Kapitulation zu verhandeln …“
    „In diesem Fall wäre es kaum nötig gewesen, daß Sie hier persönlich erscheinen, General“, unterbrach ihn Cletus. „Sie wissen genau, daß von einer Kapitulation keine Rede sein kann.“
    „Wirklich nicht?“ Van Dassel zog die Augenbrauen hoch, wobei er versuchte, höflich zu bleiben. „Vielleicht muß ich Ihnen mitteilen, daß eine ganze Division, die mit schweren Waffen ausgerüstet ist, Ihre Stellungen bereits umzingelt hat.“
    „Diese Tatsache ist mir bekannt“, sagte Cletus. „Und auch, daß sich, wie Sie nur zu gut wissen, innerhalb unserer Linien etwas mehr als fünftausend Zivilisten befinden.“
    „Ja, und wir machen Sie für die Sicherheit dieser Menschen verantwortlich“, sagte Van Dassel. „Ich möchte Sie warnen: Wenn ihnen auch nur ein Haar gekrümmt wird, werden die äußerst liberalen Kapitulationsbedingungen, die wir anzubieten haben …“
    „Stellen Sie meine Geduld nicht auf die Probe, General“, unterbrach ihn Cletus. „Wir halten diese Zivilisten als Geiseln für den Fall feindlicher Aktionen Ihrer Streitkräfte

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