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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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während doch einzig und allein er, Athyer, der Einsatzleiter dieses Unternehmens war. Er hatte nur wenig Hoffnung, daß General Traynor dieses Fiasko seinerseits übersehen würde.
    Seine Stimme klang grimmig, als er fortfuhr.
    „Brauchen Sie einen Arzt?“ fragte er. „Ich kann einen unserer beiden Ärzte entbehren und ihn mit einem der Transporter hinüberschicken, jetzt, wo die ganze Sache kein Geheimnis mehr ist und die Neuländer wissen, daß wir da sind.“
    „Danke, Oberleutnant. Wir können einen Arzt brauchen“, erwiderte Cletus. „Im übrigen wünsche ich Ihnen viel Glück.“
    „Danke“, sagte Athyer kühl. „Ende, Sir.“
    „Ende“, gab Cletus zurück.
    Er schaltete das Gerät aus, verließ den Helikopter und ließ sich steif auf dem Boden nieder, wobei er den Rücken gegen einen Stein lehnte.
    „Sir?“ fragte Jarnki. „Wozu brauchen wir einen Arzt? Keiner der Leute ist verwundet. Meinen Sie vielleicht, Sir, daß Sie …“
    „Ja, ich“, sagte Cletus.
    Er streckte das linke Bein aus, holte sein Kampfmesser aus dem Stiefelschacht und schlitzte die Hose an seinem linken Bein von oberhalb des Knies bis zu den Stiefeln auf. Das Knie, das zum Vorschein kam, war arg geschwollen und bot keinen erfreulichen Anblick. Er griff nach dem Erste-Hilfe-Kästchen an seinem Gürtel, nahm eine Spraydose heraus, stützte die Düse mit seinem Handgelenk ab und drückte auf den Knopf. Der Kälteschock des Sprays, der durch die Haut direkt ins Blut drang, kam ihm vor wie die Berührung eines erlösenden Fingers.
    „Gütiger Himmel, Sir“, sagte Jarnki mit blassem Gesicht, während er auf das Knie starrte.
    Cletus lehnte sich bequem gegen den Stein und wartete, bis die weichen Wellen der Droge ihn in Bewußtlosigkeit hüllten.
    „Bin ganz Ihrer Meinung“, sagte er. Dann umfing ihn die Dunkelheit.
     

 
9
     
    Cletus lag rücklings in seinem Krankenhausbett und schaute nachdenklich auf sein steifes linkes Bein, das, von der Sonne beschienen, in einem Streckverband über dem Bett hing.
    „So“, hatte der Sanitätsoffizier vom Dienst, ein schroffer, mondgesichtiger, forscher Major mit einem fast grausamen Kichern bemerkt, als Cletus eingeliefert worden war, „Sie sind also der Typ, der sich keine Zeit nehmen will, um sich zu erholen, nicht wahr, Oberst?“ Das nächste, dessen Cletus gewahr wurde, war die Tatsache, daß er im Bett lag und sein Bein unbeweglich in einem Streckverband baumelte, der an der Decke befestigt war.
    „Das ist aber schon drei Tage her“, bemerkte Cletus zu Arvid, der soeben eingetroffen war und befehlsmäßig einen Almanach über Kultis mitgebracht hatte. „Dabei hat er mir versprochen, daß ich am dritten Tag entlassen werde. Schauen Sie mal in den Flur hinaus und sehen Sie nach, ob er vielleicht in einem der anderen Zimmer ist.“
    Arvid gehorchte, kam aber schon nach wenigen Minuten zurück und schüttelte den Kopf.
    „Leider Fehlanzeige“, sagte er. „Aber General Traynor ist unterwegs, Sir. Die Schwester am Empfang sagte mir, er habe soeben angerufen, um zu erfahren, ob Sie noch da sind.“
    „So?“ meinte Cletus. „Gut so. Natürlich wird er hier auftauchen.“ Er streckte die Hand aus und drückte auf den Knopf, um den Mechanismus zu betätigen, der sein Bett aufrichtete und ihn in sitzende Stellung brachte. „Ich will Ihnen was sagen, Arv.
    Schauen Sie sich in den anderen Räumen um und sehen Sie zu, ob Sie mir ein paar Raumpostumschläge beschaffen können.“
    „Umschläge für Raumpost?“ fragte Arvid zurück, um sich zu vergewissern, daß er richtig verstanden hatte. „In Ordnung, bin sofort zurück.“
    Er ging hinaus, aber es dauerte dann doch eine Weile, bis er zurückkam. Immerhin brachte er fünf gelbe Briefumschläge mit, die für die Beförderung von Post per Raumschiff vorgeschrieben waren. Jeder Umschlag trug den rechteckigen Stempel der Poststelle des Erdterminals auf der Rückseite. Cletus legte die Umschläge lose zusammen und steckte sie in ein Fach seines Nachtschränkchens. Arvid schaute ihm zu.
    „Haben Sie in dem Almanach gefunden, was Sie suchten, Sir?“ fragte er.
    „Ja“, erwiderte Cletus. Und auf Arvids fragenden Blick hin, der immer noch auf ihm ruhte, setzte er hinzu: „Heute ist Neumond.“
    „Oh“, erwiderte Arvid.
    „Ja. Wenn der General hier ist, Arv“, sagte Cletus, „beziehen Sie auf dem Flur Posten und halten die Augen offen. Ich möchte nicht, daß wir diesen Arzt verpassen, nur weil der General zu Besuch kommt, und

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