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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Gefäß, das die Droge enthielt, über einer großen Arterie befestigte. Der Drogenstand im Behälter war deutlich zu erkennen. Der Arzt umfaßte Cletus’ Arm auf beiden Seiten der Manschette mit Daumen und kleinem Finger, während er den Zeigefinger auf den Auslöseknopf legte.
    „Ich werde Sie jetzt fragen, wie Sie heißen“, sagte er. „Versuchen Sie bitte, mir Ihren Namen nicht zu verraten. Sooft Sie die Antwort verweigern, werde ich die Dosis erhöhen. Fertig?“
    „Fertig“, sagte Cletus.
    „Wie heißen Sie?“ fragte der Arzt. Cletus spürte den kalten Hauch der Droge auf der Haut.
    Er schüttelte den Kopf.
    „Wollen Sie mir sagen, wie Sie heißen?“ wiederholte der Arzt.
    Cletus schüttelte wieder den Kopf. Die Haut auf seinem Unterarm fühlte sich immer noch kalt an. Cletus war etwas überrascht, da er keine Drogen Wirkung registrieren konnte.
    „Sagen Sie mir, wie Sie heißen.“
    „Nein.“
    „Sagen Sie mir Ihren Namen …“
    Der Arzt fragte weiter, und Cletus verweigerte jedesmal die Antwort. Plötzlich, ohne jede Ankündigung, war es ihm, als würde das Zimmer von einem weißen Dunst erfüllt. In seinem Kopf befand sich ein Karussell, und das war das letzte, woran er sich noch erinnerte.
    Dann kam er langsam wieder zu sich und erblickte den Arzt, der sich über sein Bett beugte. Das Hypnospraygerät war bereits abgeschaltet, die Manschette von seinem Arm entfernt.
    „Also nein“, sagte der Arzt mit einem Seufzer. „Sie haben bis zur Bewußtlosigkeit Widerstand geleistet. Demnach sehe ich keine Möglichkeit, den Versuch mit einem Transplantat zu wagen.“
    Cletus schaute ihn kühl an. „Wenn dem so ist“, sagte er, „würden Sie dann bitte Mondar den Exoten benachrichtigen, daß ich ihn sprechen möchte?“
    Der Arzt machte den Mund auf, als wollte er etwas erwidern, dann machte er den Mund wieder zu, nickte und ging hinaus.
    Dafür erschien eine Krankenschwester. „General Traynor möchte Sie sprechen, Sir“, sagte sie. „Sind Sie bereit, ihn zu empfangen?“
    „Aber sicher“, sagte Cletus. Er drückte auf den Knopf, um das Kopfende seines Bettes anzuheben. Fledermaus trat ein, stand dann an seinem Bett und blickte auf ihn hinab, das Gesicht eine steinerne Maske.
    „Nehmen Sie Platz, Sir“, sagte Cletus.
    „Ich will mich gar nicht so lange aufhalten“, gab Fledermaus zurück.
    Er drehte sich um, schloß die Tür hinter sich und wandte sich dann wieder Cletus zu.
    „Ich habe Ihnen zweierlei zu sagen“, meinte er. „Nachdem es mir schließlich gelungen war, die Tür Ihres Büros zu durchbrechen und mir eine Waffe zu beschaffen, mit der ich die Tür aus den Angeln heben konnte, war es bereits Sonntagnachmittag. Ich schlich mich aus der Stadt und rief zuerst Oberst Dupleine an, bevor ich weitere Schritte unternahm. Es wird Sie sicher freuen zu erfahren, daß ich von der Sache keinerlei Aufhebens machen werde. Offiziell hatte ich am Freitagnachmittag einen kleinen Unfall außerhalb von Bakhalla. Mein Wagen war von der Straße abgekommen. Ich war bewußtlos in meinem Wagen eingeschlossen und konnte mich erst am Sonntag befreien. Was Sie da in Zweistrom getan haben, nämlich diese Neuländer gefangenzunehmen, ist offiziell ebenfalls auf meinen Befehl hin geschehen.“
    „Danke, Sir“, sagte Cletus.
    „Keine Schmeicheleien!“ schnarrte Fledermaus sanft, „ich war klug genug, um nicht sofort an die große Glocke zu hängen, daß Sie mich aus dem Verkehr gezogen haben, ohne daß ich zunächst wußte, was dahintersteckte. Sie und ich wissen, daß es Absicht war. Also machen wir uns nichts vor. Sie haben mich eingesperrt, und kein Mensch wird es je erfahren. Aber Sie haben zwei Drittel der Neuländer-Streitkräfte gefangengenommen, und ich bin derjenige, der die Sache in Genf ausbaden muß. So stehen die Aktien, und das ist die eine Sache, die ich Ihnen mitteilen wollte.“
    Cletus nickte.
    „Die andere Sache ist die“, sagte Fledermaus. „Das, was Sie da in Zweistrom aufgezogen haben, war ein verdammt gutes Stück Strategie, eigentlich bewunderswert. Aber ich kann und will sie nicht bewundern. Mir gefällt die Art und Weise nicht, wie Sie vorgehen, Grahame, und ich brauche Sie nicht – auch die Allianz kann Leute wie Sie nicht brauchen. Ich bin gekommen, um Ihnen zu sagen: Ich wünsche, daß Sie Ihren Abschied einreichen. Ich möchte, daß Ihr Gesuch innerhalb von achtundvierzig Stunden auf meinem Schreibtisch liegt. Dann können Sie meinetwegen wieder nach Hause fahren und

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