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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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geliefert hatte, ein Umstand, den ein alter Hase instinktiv vermieden hätte. In ihren Reihen blitzen hier und da Energiewaffen auf.
    Sobald die glühend heißen Strahlen das Wasser berührten, ging das seichte Wasser in Dampfwolken auf – und innerhalb von Sekunden hatten die heranstürmenden Dorsai eine natürliche Deckung, als hätten die Neuländer absichtlich eine Nebelwand für sie aufgebaut.
    Daraufhin schlug die Panik in den ersten Reihen in wilde Flucht um. Die Männer in den vordersten Reihen machten auf dem Absatz kehrt und versuchten, sich ihren Weg durch die hinteren Reihen zu bahnen.
    „Zurück!“ befahl Cletus seinen vorwärts stürmenden und feuernden Dorsai durch das Feldtelefon. Denn trotz der vorübergehenden Sicherheit, die ihnen die Nebelwand bot, welche sie einhüllte, waren sie, nur eine Handvoll, der Masse der Neuländer-Streitkräfte gefährlich nahe gerückt, wie man auf dem Bildschirm eindeutig erkennen konnte, obwohl jetzt die Sicht etwas getrübt war. „Zurück! Alle Mann zurück! Wir haben unseren Plan erfüllt.“
    Im Schutze der Nebelwand machten die Dorsai kehrt und zogen sich zurück. Noch bevor sie wieder hinter den Häusern Deckung fanden, riß der Nebel auf. Aber die Front der Neuländer war noch immer ein einziges Chaos. Es fielen nur vereinzelt ein paar Schüsse, die dann auch den letzten Dorsai in Deckung scheuchten.
    Cletus brachte sie zum Hauptquartier der Dorsai zurück und stieg steifbeinig aus dem Kampfwagen, der auf seinem Luftpolster über einer Wassertiefe von nahezu sieben Fuß schwebte. Das Wasser war bereits so hoch gestiegen, daß es die oberste Stufe der Treppe überspülte, die zum Haupteingang führte. Er machte einen langen Schritt vom Wagen zur Schwelle und humpelte dann vorsichtig in Richtung Kommandoraum.
    Er war vor Erschöpfung fast betäubt und stolperte beim Gehen. Einer der jüngeren Offiziere sprang herbei, um ihn zu stützen, aber Cletus lehnte mit einer Handbewegung ab. Er humpelte in den Kommandoraum, und Eachan, der am Bildschirm stand, wandte sich ihm zu.
    „Gut gemacht, Sir“, sagte Eachan langsam und weich. „Eine brilliante Leistung.“
    „Ja“, erwiderte Cletus schleppend, viel zu erschöpft, um das Kompliment abzuwehren. Der Bildschirm zeigte, daß sich die Neuländer allmählich wieder gefangen hatten, ein massiver Klumpen, der sich um den Fuß des Steilufers scharte. „Es ist alles vorbei.“
    „Noch nicht“, sagte Eachan. „Wir können sie noch eine Weile aufhalten.“
    „Aufhalten?“ Der Raum vor Cletus brennenden Augen schien zu wabern und zu schwanken, als wollte er sich um die eigene Achse drehen. „Sie brauchen sie nicht aufzuhalten. Wir haben gewonnen.“
    „Gewonnen?“
    Cletus sah wie durch einen Dunstschleier, daß Eachan ihn befremdet anblickte. Er schwankte etwas unbeholfen bis zum nächsten Stuhl und setzte sich.
    „Sagen Sie Marc, er soll sie nicht auf die Steilufer lassen, außer wenn sie sich ergeben“ vernahm er seine eigene Stimme wie aus weiter Ferne. „Sie werden’s erleben.“
    Er schloß die Augen und hatte das Gefühl, wie ein Stein in bodenlose Finsternis zu stürzen. Nur Eachans Stimme drang noch bis zu ihm durch.
    „… Schnell, einen Arzt!“ schnappte Eachan. „Und ein bißchen plötzlich, verdammt noch mal!“
    So kam es, daß Cletus den letzten Akt der Schlacht bei Zweistrom verpaßte. Von jenem Augenblick an, als die Neuländer unter Cletus’ Kommando von den Dorsai angegriffen wurden und momentan in Panik gerieten, hatten die sechstausend Soldaten aus Neuland Schwierigkeiten über Schwierigkeiten. Sie brauchten mehr als eine halbe Stunde, um die Ordnung wieder herzustellen und sich erneut zum Marsch auf die Stadt zu rüsten. Doch der Wasserspiegel war infolge der pausenlosen Tätigkeit von Wefers Mark-V-Booten ständig gestiegen. Nun reichte das Wasser selbst den Neuländern bis zu den Knien, und die Angst begann sie mit eisiger Hand zu umklammern.
    Vor ihnen lagen mit Sicherheit mehr Dorsai-Truppen, als sie erwartet hatten. Zumindest genug, daß die Dorsai nicht gezögert hatten, sie anzugreifen. Wenn sie jetzt weiter vorrückten, konnten sie leicht in eine Falle geraten, abgesehen davon, daß sie mit der steigenden Flut rechnen mußten. Selbst die Offiziere waren verunsichert – und Vorsicht schien unter allen Umständen geboten. Also wurde zum Rückzug geblasen.
    Die beiden Hälften der Neuländer-Invasionstruppen lösten sich geordnet auf und begannen sich durch die Flußtäler

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