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Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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Erster Tag
    1
    A ls sie die Tür zu ihrer Wohnung öffnete, stapelte sich die vier Wochen lang aufgelaufene Post auf dem Boden, auf ihrem Anrufbeantworter warteten einundvierzig Nachrichten, und in der Küche stand ihr Mörder, der sie bereits mit einem Stilett in den behandschuhten Fingern erwartete.
    Ohne sich weiter um die Post zu kümmern, drückte sie die Play-Taste des Anrufbeantworters im Flur. Nachdem sie ihren Koffer ausgepackt, ihre Reiseklamotten ausgezogen, sich geduscht und einen Jogginganzug übergestreift hatte, war nur noch eine Nachricht übrig.
    Eine Männerstimme sagte: »Hier spricht FBI Special Agent Clarence Bryson. Bitte rufen Sie mich an, sobald Sie diese Nachricht abhören.«
    Agent Bryson nannte seine Nummer, dann folgte der Piepton, und eine Automatenstimme schnarrte: »Keine weiteren Nachrichten.«
    Ja, ja , dachte sie, während sie ihr Haar mit einem Handtuch trockenrubbelte und es vor dem Schlafzimmerspiegel zu einem Pferdeschwanz zusammenband, vorläufig .
    Sie ging zurück auf den Flur und schaufelte so viel Post zusammen, wie sie auf einmal tragen konnte. Rechnungen und Werbung. Kein Mensch verschickte mehr interessante Dinge mit der Post. Keiner schrieb mehr Briefe . Sie sortierte alles in zwei Stapeln auf dem Flurtischchen, rechts und links vom Telefon. Die Postwurfsendungen türmten sich um einiges höher auf als die Rechnungen, aber das war auch das einzig Positive.
    Da klingelte das Telefon. Sie starrte es gerade lang genug an, dass der Anrufbeantworter sich einschalten konnte.
    »Hier ist noch mal FBI Special Agent Clarence Bryson. Bitte rufen Sie mich unbedingt an, sobald Sie diese Nachricht abhören.«
    Während er erneut seine Nummer angab, schwebte ihre Hand schon über dem Hörer.
    Doch sie wusste, worüber Agent Bryson mit ihr reden wollte. Und in diesem Moment war sie noch nicht bereit. Es war einfach alles viel zu schnell gegangen. Sie musste sich erst einmal sammeln.
    Also schnappte sie sich die Rechnungen, ging ins Wohnzimmer und warf den Stapel auf den Couchtisch. Dann zog sie die Vorhänge zurück. Schwaches Sonnenlicht fiel durch drei große Fenster mit verschmierten Scheiben, die dringend mal wieder geputzt werden mussten. Doch nach allem, was passiert war, hätte die ganze Wohnung dringend geputzt werden müssen. In den Möbeln hing immer noch ein Hauch seines teuren Aftershaves. Sie konnte noch immer den Abdruck auf den Sofakissen sehen, wo er stets gesessen hatte. Sie wusste, dass sie seine Anzüge im Schlafzimmerschrank und seine Zahnbürste im Becher auf der Badezimmerablage finden würde. Am besten wäre es, sie würde alles mitten im Zimmer auf einen riesigen Haufen werfen und dann anzünden.
    In der Küche stand ihr Mörder und beobachtete sie durch einen Spalt in der Schiebetür.
    Im nächsten Moment klingelte es an der Tür.
    Sie verzog das Gesicht. Das wird doch nicht etwa Special Agent Clarence Bryson sein?
    Sie ging wieder über den Flur und öffnete die Tür. Etwas Schnelles, Sehniges schoss an ihr vorbei ins Wohnzimmer, und sie schrie auf, ebenso überrascht wie erfreut.
    Eine dicke Frau im Kaftan stand vor der Wohnungstür.
    »Wir dachten, wir hätten Sie gehört«, erklärte sie. »Er war gleich ganz aus dem Häuschen.«
    »Mrs.Liebnitz – was soll ich sagen?«
    Die Dicke schüttelte nur feierlich den Kopf und zog sich wieder in die gegenüberliegende Wohnung zurück. »Sagen Sie gar nichts, meine Liebe. Ich lasse Sie jetzt miteinander allein, damit Sie sich begrüßen können.«
    Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, ging sie zurück ins Wohnzimmer. »Chico?«
    Aus der Küche kam ein Geräusch, und sie musste lächeln. Natürlich wusste sie nicht, was sie gerade gehört hatte – wie ihrem Kater nämlich mit einer einzigen präzisen Handbewegung das Genick gebrochen wurde.
    »Chico?«
    Sie sah die Katze mit offenen Augen und Blut auf den Zähnen auf der Küchentheke liegen. Doch kaum hatte sie Luft geholt, um zu schreien, legte sich eine behandschuhte Hand über ihren Mund. Der Mörder drückte ihr die Spitze des Messers gegen die Schädelbasis und stieß die Klinge mit einer geschmeidigen Aufwärtsbewegung bis zum Griff hinein.
    Zehn Minuten später wurde gegen die Tür gehämmert. Sekunden später flog sie auf, und ein Dutzend bewaffnete Männer in kugelsicheren Westen und Helmen stürmten den Flur.
    Als Agent Bryson die Wohnung betrat, hatte das Team bereits jeden Winkel durchsucht, und einer der Männer stand in der Küche neben der toten

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