Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)
Frau und ihrer Katze.
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D ie beiden Männer hatten in einem algerischen Café in der Nähe des Government Square in der Altstadt von Mombasa zu Abend gegessen. Der Dhau-Hafen war so nah, dass man die Rufe der Schauerleute hören konnte, die die Sorghum-Säcke von den gerade eingelaufenen Frachtern schleppten. Andererseits war er weit genug weg, dass der Gestank von verfaulendem Fisch und Altöl nicht mehr bis hierher drang. Und später – viel später – sollten sie davon sprechen, was für ein netter Abend es doch gewesen war, bis Lol Quarrie von den Mauern von Fort Jesus stürzte und mit dem Geräusch zerbrechender Eierschalen vor ihren Füßen aufschlug.
Detective Inspector Daniel Jouma, ein Mann mit dem drahtigen Körperbau eines Jockeys und der Enthaltsamkeit eines Heiligen, hatte sich ein Kichererbsengericht und eine Kanne Pfefferminztee bestellt. Jake Moore, der über einen Meter achtzig groß war und einen räuberischen Appetit hatte, hatte sich für ein ordentliches blutiges Steak und ein großes Glas eiskaltes Tusker-Bier entschieden. Sie saßen an einem Tisch unweit des offenen Eingangs, unterhielten sich und lachten, und ab und zu blickten sie gedankenverloren zu den glänzenden Lichtern der Stadt hinauf, die von den vorüberziehenden Wolkenfetzen reflektiert wurden, und wunderten sich, wie es möglich war, dass ein einundfünfzigjähriger kenianischer Polizist und ein fünfzehn Jahre jüngerer englischer Skipper eines Sportfischerboots Freunde geworden waren.
Vor einem Monat hatten sie sich noch nicht gekannt. Jake, ehemaliges Mitglied einer Sondereinheit der britischen Polizei, hatte da gerade zusehen müssen, wie seine Träume von einer Firma für Sportanglerausflüge schneller sanken als ein Bleigewicht. Jouma indessen war zu dem Schluss gekommen, dass seine dreißig Dienstjahre in der kenianischen Polizei eine einzige Zeitverschwendung gewesen waren und dass sein Heimatland verdientermaßen vor die Hunde ging.
Doch dann explodierte plötzlich ein Boot namens Martha B sechs Meilen vor der Küste, zusammen mit dem Skipper Dennis Bentley, und Jake und Jouma waren in das tödliche Katz-und-Maus-Spiel einer Organisation geraten, die mit Menschenleben handelte. Patrick Noonan, der Mann, der für den Nachschub aus Ostafrika verantwortlich zeichnete, war nach einem verzweifelten Kampf mit Jake in der Schraube eines Fünfhundert-PS-Außenbordmotors gestorben und ruhte nun in einem anonymen Grab, weil niemand wusste, wer er eigentlich war – nicht einmal die Frau, die einmal seine Geliebte gewesen war.
»Haben Sie von Martha gehört, seit sie nach New York zurückgeflogen ist?«, erkundigte sich Jouma, während der Café-Besitzer die Teller abräumte und dabei verdrossen die nur halb gegessenen Kichererbsen zur Kenntnis nahm.
Jake zündete sich eine Zigarette an und bestellte ein Glas Boukha , einen starken algerischen Feigenschnaps. »Ich schätze, die hat gerade Wichtigeres im Kopf«, meinte er.
Martha Bentley bedeutete dem Engländer sichtlich viel – weit über das Geld hinaus, das sie in sein angeschlagenes Unternehmen stecken wollte. Ihre Rückkehr nach New York, wo sie als Top-Anwältin arbeitete, sollte nur vorübergehend sein. Sie wollte sich um die Geschäfte ihres verstorbenen Vaters kümmern und für die Auszahlung seiner Lebensversicherungssumme sorgen. Doch obwohl Jake die Sorte Mann war, die ihre Gefühle nicht zeigte, spürte Jouma, dass er sie mehr vermisste, als er zugeben mochte.
Sie zahlten und gingen über die Mbaraki Road langsam auf die Festung aus dem sechzehnten Jahrhundert zu. In den Läden und Cafés brannten die Lichter, und die dicke Nachtluft war gesättigt von dem Duft starken Kaffees und dem Rauch der Wasserpfeifen.
»Und, wie lebt es sich so unter der neuen Führung im Mama Ngina Drive?«, fragte Jake.
»Superintendent Simba muss erst noch ihr wahres Gesicht zeigen.«
»Oder ihre Krallen?«
Jouma runzelte die Stirn. »Ich glaube, dass jeder besser sein wird als Superintendent Teshete.«
»Ich hoffe es, Inspector. Um Ihretwillen.«
Dem konnte sich Jouma nur anschließen. Nachdem er seinen korrupten Chef hinter Gitter gebracht hatte, verspürte er wenig Neigung, dasselbe Spielchen noch einmal von vorn zu beginnen.
Mittlerweile waren sie an den massiven Mauern von Fort Jesus angelangt. Es war sieben Uhr abends. Am Eingang stand eine ganze Reihe Straßenhändler, die billigen Modeschmuck verkauften. Daneben spielten alte Männer Kaluki unter den
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