Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
Truzenzuzex. »Ich darf gar nicht daran denken, dass das Schicksal aller auf den Schultern eines so jungen, so egoistischen und so instabilen Individuums ruht!«
Clarity hatte genug gehört. Sie legte ihren Arm um Flinx und lehnte sich beschützend gegen ihn, während sie den Philosophen ansah und sich von seinen beachtlichen Leistungen oder seinem Furcht erregenden Ruf nicht einschüchtern ließ.
»Das reicht! Was ist mit all den Dingen, die Flinx wegen dieser verrückten Suche, auf die ihr ihn geschickt habt, durchmachen musste? Was ist mit den ständigen Kopfschmerzen die ihn manchmal fast umbringen? Er weiß nicht einmal, was ein normales Leben ist, und er hatte seit seiner Kindheit keinen Frieden mehr - und selbst damals musste er oft stehlen, um etwas zu essen zu haben.« Ihr Blick wanderte zwischen den beiden Wissenschaftlern hin und her. »Ihr seid beide berühmte, erfolgreiche, verehrte Vertreter eurer jeweiligen Spezies. Ihr habt die Freiheit zu gehen, wohin ihr wollt und wann immer ihr wollt.« Nachdem sich Scrap auf ihrer Schulter etwas umpositioniert hatte, drückte sie sich eng an den Mann neben sich.
»Jeder will irgendetwas von Flinx: Privatpersonen, Unternehmen, große Familien, Regierungsbehörden. Manche wollen ihn einfach umbringen, andere lieber sezieren.« Sie sah den jungen Mann an, der bereits genug für mehrere Lebensspannen erlebt hatte. »Alles, was er will, ist, in Ruhe gelassen zu werden - und vielleicht glücklich zu sein, einfach nur glücklich, für eine Weile, bevor er stirbt. Keiner von euch kann sich auch nur im Entferntesten vorstellen, unter welchem Druck er in jedem Augenblick steht.«
Flinx sah auf Clarity herab und musste schwer schlucken. Es war die richtige Entscheidung gewesen, hierher zurückzukommen. Er war sich nur nicht sicher, ob es gut gewesen war, je wegzugehen.
Eine Zeitlang sagte niemand in dem unterirdischen Zimmer einen Ton. Als Truzenzuzex endlich wieder den Mund aufmachte, fehlten seinem Symbo die sonst üblichen Klicks. Doch seine Worte klangen entschlossener denn je.
»Es ist nicht so, dass Bran und ich kein Mitgefühl mit unserem jungen Freund empfinden, Clarity, oder dass wir nicht verstehen oder nachempfinden können, was ihm sein anstrengender körperlicher und geistiger Zustand abverlangt. Aber die Gefahr, die uns bedroht, ist weitaus größer als irgendein Individuum oder irgendwelche individuellen Sorgen. Alles - auch das persönliche Glück - muss bei dem Versuch geopfert werden, mit dieser nahenden Gefahr fertig zu werden, wie gering die Erfolgsaussichten auch sein mögen. Ansonsten würden wir unserer Verantwortung als intelligente Wesen, als Zivilisation und auch als Vorreiter nachfolgender Generationen abschwören.« Seine flaumigen Fühler wippten in ihre Richtung.
»Glaubst du denn, ich bin ›glücklich‹, dieser Bedrohung die wenige Zeit, die mir noch bleibt, widmen zu müssen? Und ich möchte darauf hinweisen, dass es sich dabei um deutlich weniger Zeit handelt, als dir und Flinx zur Verfügung steht. Denkst du, ich würde nicht darüber nachdenken, was aus meinen überall verstreuten Nachkommen wird, wenn wir die Gefahr nicht ausschalten können?« Seine glänzenden Facettenaugen sahen sie nacheinander alle an. »Wir alle hier gehören zu den wenigen, die überhaupt von der Monstrosität wissen, die in Richtung unserer Heimat, des Commonwealth, rauscht. Und wir wissen, dass wir nur eine einzige realistische Möglichkeit haben, ihr zu begegnen. Und ohne Flinx' enge Beteiligung haben wir nicht mal das.« Ohne zu blinzeln starrten sie seine goldenen Augen an.
»Im Licht all der Dinge, muss ich dir, meine Liebe, leider sagen, dass die Sorgen Einzelner, wie ernst, beeinträchtigend oder groß sie auch sein mögen, wohl oder übel in den Hintergrund rücken müssen.«
Dieses Mal dauerte die darauffolgende Stille noch länger als zuvor. Dann war es zur Abwechslung Flinx, der als Erster das Wort ergriff.
»Äh, eigentlich habe ich eine Idee.«
Tse-Mallory holte tief Luft und atmete dann langsam und bedächtig wieder aus.
»Das werte ich als ermutigend. Worum geht es bei deiner Idee, Flinx?«
»Wie wir das Artefakt finden können - die Tar-Aiym-Waffenplattform.«
Der ältere Mann sah ihn mit gerunzelter Stirn an. »Als du Nur vor Monaten verlassen hast, sagtest du, du hieltest es für unmöglich, dass du sie im riesigen Blight finden kannst. Dass du einfach danach suchen würdest in der Hoffnung, sie zufällig zu finden. Das war das
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